Zoë Sedney: „Was mir am meisten geholfen hat, ist Vergebung“
Die niederländische Leichtathletin Zoë Sedney, die im Hürdenlauf, 100 Meter, 200 Meter, 400 Meter und 4 × 100 Meter Staffel antritt, ist eine der großen Nachwuchshoffnungen ihres Landes. Wie bild.de aktuell berichtet, trat sie bei den Olympischen Spielen 2024 nicht an, nachdem sie Opfer grenzüberschreitendem Verhaltens wurde. Im Umgang mit dieser belastenden Situation half der 23-Jährigen ihr christlicher Glaube.
Auf ihrem Instagram-Account teilte Zoë Sedney in einem Post am 5. August mit, dass sie dem Sportmagazin Runnner’s World (Nr 7/2025) „mein persönlichstes Interview aller Zeiten“ gegeben habe, dass ab 7. August im Zeitschriftenladen erhältlich ist.
Zoë Sedney gewann 2017 zwei Goldmedaillen beim Europäischen Olympischen Jugend-Sommerfestival. 2018 wurde sie Vize-Europameistern der U18 im 100-Meter-Hürdenlauf und 2019 U-20-Vize-Europameisterin mit der holländischen 4-× 100-Meter-Staffel. 2020 nahm sie an den Olympischen Spielen in Tokio. Bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris fehlte sie überraschend.
Gegenüber Runner’s World schilderte sie nun, dass sie von einem Teamkollegen „in einer privaten Situation gefilmt worden [ist], als ich mit einem meiner Trainingspartner intim war“. Sie habe nichts von den Aufnahmen gewusst, weshalb für sie eine Welt zusammenbrach, als sie vom niederländischen Verband mit der Situation konfrontiert wurde, schilderte die 23-Jährige und erklärte zu ihrem Befinden:
„Du weißt nicht, was mit dir passiert. Ich war so verletzlich. Schrecklich.“
Sie zog sich zurück und trat bei den Olympischen Spielen 2024 nicht an. Wut und Machtlosigkeit waren in dieser Zeit die Emotionen, die sie begleiteten. In der Folge sei sie in eine Depression geraten und habe Antidepressiva einnehmen müssen, erklärte Zoë Sedney gegenüber Runner’s World.
Bereits am 21. Mai 2024 teilte die Leichtathletin ihren Fans via Instagram mit, dass sie sich „aufgrund privater Umstände“ vom Sport zurückgezogen habe.
Mittlerweile ist sie aus dem tiefen Tal herausgekommen, erklärte Zoë Sedney im Interview mit Runner’s World. Dazu, was ihr geholfen habe, um aus die Tief herauszufinden, sagte die 23-Jährige:
„Was mir am meisten geholfen hat, ist Vergebung. Ich bin Christin und glaube, dass es nicht meine Aufgabe ist, zu urteilen.“
Sie sei heute glücklicher denn je und fühle sich gut, fügte die 23-Jährige an.
Diese Orientierung, die Zoë Sedney im christlichen Glauben fand, ist in Lukas 6,36-38 geschildert. Dort finden sich Worte Jesu, die so etwas wie der rote Faden des Evangeliums in komprimierter Form sind. Sie lauten: „Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist! Richtet nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden! Verurteilt nicht, dann werdet auch ihr nicht verurteilt werden! Erlasst einander die Schuld, dann wird auch euch die Schuld erlassen werden! Gebt, dann wird auch euch gegeben werden! Ein gutes, volles, gehäuftes, überfließendes Maß wird man euch in den Schoß legen; denn nach dem Maß, mit dem ihr messt, wird auch euch zugemessen werden.“
Quellen: runners.nl, bild.de, instagram.com
Anbei der Insta-Post von Runner’s World zur aktuellen Ausgabe mit Zoë Sedney: