Friedrich Merz: „Ein Gottesdienst hilft mir persönlich sehr“
Bei seiner Vereidigung im Deutschen Bundestag sprach Bundeskanzler Friedrich Merz am 6. Mai 2025 seinen Amtseid mit dem Satz „So wahr mir Gott helfe“. Wie bedeutend der christliche Glaube für ihn ist, zeigte der 69-Jährige jetzt, als er in Zeiten außen- sowie innenpolitischer Spannungen die Verbindung zu Gott sucht.
Friedrich Merz unterbrach seinen Urlaub, um zum einen mit der engsten CDU-Spitze zur aktuellen Lage im Kanzleramt zu beraten und zum anderen vor dem Trump-Putin-Gipfel in Alaska in einer Videokonferenz zwischen Ukraines Präsident Selenskyj und US-Präsident Trump zu vermitteln.
Nun gönnte sich der deutsche Bundeskanzler eine Verschnaufpause am Tegernsee und besuchte am Freitagvormittag gemeinsam mit Kulturstaatsminister Wolfram Weimer die Bergmesse in der idyllisch gelegenen Maria-Hilf-Kapelle, die dort von Monsignore Walter Waldschütz anlässlich des Festtages Mariä Himmelfahrt zelebriert wurde.
Wie bild.de berichtet, erklärte Friedrich Merz auf die Frage eines Fotografen, ob er angesichts der Krisenherde in der Welt noch entspannen könne:
„Ich sage mal so: Ein Gottesdienst hilft mir persönlich sehr, damit umzugehen.“
Auch wenn er am Abend direkt wieder ans Telefon müsse, seien diese zwei Stunden „schon wichtig und machen den Kopf auch wieder frei“, fügte Merz an.
Friedrich Merz bekennt sich zum katholischen Glauben. Er ist in seiner Kindheit im katholisch geprägten Sauerland aufgewachsen und war Messdiener. In seiner Jugend engagierte er sich in der Katholischen Jungen Gemeinde. Wie das evangelische Sonntagsblatt berichtet, ist Friedrich Merz Mitglied einer katholischen Studentenverbindung und des katholischen Sozialverbandes Kolpingwerk.
Auf dem Katholikentag 2024 erklärte Friedrich Merz:
„Als Christ, als Katholik, glaube ich an die Wahrheit von Hebräer 13, 14: ,Denn auf dieser Erde gibt es keine Stadt, in der wir für immer zu Hause sein können. Sehnsüchtig warten wir auf die Stadt, die im Himmel für uns erbaut ist.‘„
Anmerkung: Dieses Statement von Friedrich Merz zum Nachlesen gibt es HIER.
Auf dem Evangelischen Kirchentag 2023 in Nürnberg sagte Friedrich Merz:
„Ich komme zu Ihnen als Katholik, als Christ und als Vorsitzender einer Partei, die das C für christlich in ihrem Namen hat.“
Zudem hielt er auf diesem Kirchentag eine Bibelarbeit, in der er einen Abschnitt aus dem Lukasevangelium auslegte. Dabei ging es um die Bibelstelle, in der Jesus gefragt wird, wann die gerechte Welt Gottes komme, und antwortet: „Gottes gerechte Welt ist schon da, indem ihr zusammen seid.“ Dazu erklärte Friedrich Merz:
„Das ist die Kernbotschaft der Verkündigung von Jesus. Das Reich Gottes ist schon da: Es entfaltet sich mitten unter Euch in Eurem Zusammenleben.“
Wie der Tagesspiegel dazu berichtet, zitierte der CDU-Politiker zu seiner Auslegung den Tübinger Professor Gerald Kretzschmar oder den früheren EKD-Ratsvorsitzenden Bischof Wolfgang Huber und betonte die Bewahrung der Schöpfung, Frieden und Freiheit als wichtige Parameter menschlicher Existenz.
Quellen: bild.de, welt.de, sonntagsblatt.de, facebook.com, domradio.de, kirche-und-leben.de, tagesspiegel.de