Andreas Burkert: „Die Welt zu verstehen bedeutet doch nicht, dass Gott kleiner wird“
Der Astrophysiker Prof Dr. Andreas Burkert, der Ordinarius und Leiter des Lehrstuhls für theoretische und numerische Astrophysik an der LMU München ist, schilderte im Interview mit dem Magazin „Leben jetzt“, warum ihn seine Forschung nicht vom Glauben wegführt, sondern sogar näher bringt.
Zum Verhältnis von Glaube und Wissenschaft erklärte der Münchner Hochschullehrer, dass er beim Blick in die Sterne unserer Galaxie Gott nicht sehe. Vielmehr erfahre er Gott beim Blick in sein Innerstes. Dazu sagte er:
„Mein Glaube speist sich aus dem Gefühl des Vertrauens darauf, dass alles um mich herum seinen Sinn und seine Richtigkeit hat.“
Das Wahrnehmen des Guten und sich in Gott geborgen zu fühlen lassen ihn darüber hinaus im Glauben gewiss werden.
Der Astrophysiker Harald Lesch betonte einmal mit Blick darauf, dass für naturwissenschaftliche Erkenntnis der Glaube an Gott nicht von Relevanz ist: „Die Naturwissenschaft ist gottfrei, aber nicht gottlos.“ Ganz in diesem Sinne schildert Andreas Burkert im „Leben jetzt“-Interview, dass er seinen Glauben bei seiner Arbeit als Wissenschaftler nicht ablegt. Sein Glaube sei Teil seiner Identität und bestimme sein Handeln und sein Weltbild, verwies Burkert auf die Lebensrelevanz seines Glaubens.
Die Diskrepanz, die manche Menschen zwischen Glauben und Wissen sehen, kann der Physikgelehrte, der zu den Themen Dunkle Materie, Sternenentstehung und Leben als emergenter Prozess im Universum forscht, nicht verstehen. Gott existiere „ganz unabhängig“ von Ausrechenbarem, ist sich Andreas Burkert gewiss. Dazu erklärt der 65-Jährige:
„Die Welt zu verstehen bedeutet doch nicht, dass Gott kleiner wird.“
Für ihn persönlich werde Gott sogar durch das Verstehen der Schöpfung größer. Sein Glaube, den er in der Kindheit vermittelt bekam, sei durch die Beschäftigung mit dem Universum sogar neu entstanden, was Burkert wie folgt präzisierte:
„Je mehr ich forschte, umso mehr staunte ich über die Komplexität dieser Schöpfung.“
Auch in der Wissenschaft spiele grundsätzlich der Glaube eine Rolle, aus dem dann im Zuge des Forschens „eine allgemeingültige Erkenntnis“ wird. Der Glaube in der Religion werde dagegen „zu einer persönlichen, intuitiven Erkenntnis“, so Burkert.
Aus dem Gespräch mit „Leben jetzt“ wird ersichtlich, dass für den Münchner Hochschullehrer der Glaube an Gott keine Frage der Intelligenz, sondern eine Frage der Entscheidung ist. Ob man den in der Kindheit vermittelten Glauben später beibehalte, sei für ihn „eine Frage der persönlichen Reifung“, betonte Andreas Burkert.
Quelle: lebenjetzt.eu
Hinweise:
- Das komplette Interview, in dem Andreas Burkert u.a. auch den Urknall einfach und verständlich erklärt, und darlegt, welche Frage er als Wissenschaftler an Gott hätte, gibt es unter folgenden Link:
- „Leben jetzt“ ist das Magazin der Steyler Missionare und möchte mit spannenden, wertvollen Beiträgen die Leser inspirieren und spirituelle Erfahrungen und christliche Werte mit ihnen teilen. Mehr Infos zu diesem Magazin gibt es:
Anbei der Facebook-Post von „Leben jetzt“ zum Interview mit Andreas Burkert: