ARD-Doku über Peter Maffay zeigt besonderen Kirchenbesuch
Am 30. August feierte Deutschlands erfolgreichster Rock-Star Peter Maffay, der mit 20 Nummer-1-Alben in einem Land sogar den Weltrekord innehat (siehe Hier), seinen 75. Geburtstag. Zu diesem Anlass sendete die ARD an diesem Tag im Abendprogramm die 60-minütige Dokumentation „maffay.“ über den Musiker, die in der ARD-Mediathek in einer 90-minütigen Version zu sehen ist. Die Doku beschäftigt sich auch mit der Dimension Glauben, die im Leben von Peter Maffay eine bedeutende Rolle spielt (wir berichteten), und zeigte einen bewegenden Kirchenbesuch des Rock-Stars mit seiner Familie.
Im Vorfeld zu seinem 75. Geburtstag erklärte Peter Maffay gegenüber der BILD, dass er sein Leben als Geschenk begreift. Mit Blick auf seine einzigartige Karriere, in der er zahlreiche Auszeichnungen und Awards erhielt, Millionen von Konzertbesuchern begeisterte und mehr als 50 Millionen Tonträger verkaufte, sagte er:
„Der Weg bisher war ein Geschenk.“
Zu seinem Glauben an Gott bekennt sich der Musiker auf Nachfrage ganz selbstverständlich und bringt ihn auch in seinen Liedern wie u.a. „Größer als wir“, „Der Weg“, „Lieber Gott“, „Alles im Leben hat seine Zeit“ oder „Ich seh dich“ zum Ausdruck. Im Interview mit der Zeitschrift „tv – Hören und Sehen“ (Nr. 15/2023) bejahte Maffay die Gretchenfrage und erklärte weiter:
„Wir haben einen lieben Gott, aber wie der aussieht, wissen wir nicht. Es gibt diese Instanz, an die ich glaube.“
In der Doku „maffay.“ zum 75. Geburtstag des Rock-Stars spielte auch die Dimension Glauben eine Rolle. Bei den Aufnahmen, die ihn in seinem Zuhause beim Gespräch mit seiner Frau Hendrikje zeigen, ist im Hintergrund ein Kruzifix an der Wand zu sehen.
Weiter wurde gezeigt, dass Peter Maffay sich um die Kapelle auf Gut Dietlhofen, das die Peter Maffay Stiftung am Starnberger See betreibt, kümmert. Die Kapelle aufschließend erklärte der 75-Jährige:
„Das ist ein kleiner Ruheplatz. Wenn man hier raufgelaufen ist, dann kann man hier verweilen und sich ein bisschen umschauen.“
Er komme gelegentlich zur Kapelle, „um sauber zu machen“. Dazu sagte er mit einem Lächeln:
„Ich bin hier so der Kapellenhausmeister.“
Die Kapelle sei „einfach ein schöner Platz“, an dem er „zur Ruhe“ komme, fügte der Sänger an.
Die Doku gab auch ganz persönliche Einblicke über Peter Maffay als Familienmenschen abseits des Rampenlichtes, die seine Ehefrau Hendrikje und Sohn Yaris vermittelten. Einen besonders intensiven Moment zeigte die Doku, als Maffay mit seiner Frau und seinem Sohn die Kirche seiner Kindheit in Rumänien besuchte. Der Musiker, der 1970 mit dem Schlager „Du“ seinen ersten Millionenhit landete, wurde am 30. August 1949 im rumänischen Brasov (Kronstadt) geboren. 1963 siedelte er mit seinen Eltern nach Deutschland nach Waldkraiburg bei Mühldorf am Inn in Bayern aus. Als Peter Maffay nun mit seiner Familie die Kirche seiner Kindheit besuchte, schilderten sein Sohn Yaris und seine Ehefrau Hendrikje, welche Rolle der Glaube für den Musiker, für sie persönlich und für die kleine Tochter Anouk spielt. Yaris zeigte sich vom Orgelspiel, dass für die Familie Makkay (bürgerlicher Name von Peter Maffay) dargeboten wurde, emotional berührt und berichtete:
„Als wir in der schwarzen Kirche waren, da fand ich es so schön mit meinem Vater. Religion verbindet uns ja sowieso. Ich bin wie mein Vater sehr religiös gestrickt.“
Der gemeinsame Besuch der Heimatkirche seines Vaters sei für ihn „sehr emotional“ gewesen, was Yaris wie folgt weiter beschrieb:
„Das war schon sehr emotional für mich, mit ihm da drin zu sein, wo sie früher zum Gottesdienst gegangen sind.“
Dieses Bewusstsein „gepaart mit dieser wunderschönen Orgelmusik“ habe ihn „weggerissen“, weil diese Erfahrung „auf so vielen verschiedenen Ebenen emotional schön“ gewesen sei, gab der Maffay-Sprössling Einblick in seine Seele. Peter Maffay selbst sieht man die Szene des Kirchenbesuchs sichtlich berührt mit dem Wort „unglaublich“ kommentieren.
Zu Bildern die Maffay mit seiner Frau Hendrikje, seiner Tochter Anouk und seinem Sohn Yaris zum Altar laufend zeigen, berichtet Maffays Ehefrau:
„Unsere Kleine ist ja auch in einem kirchlichen Kindergarten und Anouk hat schon sehr früh eine Verbindung zum lieben Gott aufgebaut. Es ist sehr schön zu beobachten, wie sie am Abend in ihrem Bett sitzt und betet. (…) Sie betet auch vor jeder Mahlzeit, die wir einnehmen.“
Sie empfinde es als schön, dass ihre Tochter den Glauben „bei uns zuhause manifestiert“, erklärte Hendrikje im Rückblick auf ihre eigene Kindheit. Neben ihrem Mann und Yaris in der Kirche sitzend sagte sie weiter:
„Ich bin so nicht aufgewachsen, hatte aber immer einen Glauben und ich freue mich, dass ich jetzt in einer Lebensgemeinschaft bin, wo ich das teilen kann.“
Zum bereits zweiten Besuch dieser Kirche mit ihrem Mann ließ Hendrikje wissen, dass sie dabei feststelle, dass sich ihr Mann Peter in der Kirche verändere, indem er ruhig werde und in sich gehe. Man spüre, dass er „einen ganz besonderen emotionalen Bezug zu dieser Kirche“ habe. Sie freue sich, zu erleben, wo ihr Mann herkomme und wie er gelebt habe, fügte sie zum Kirchenbesuch an.
Zu seinem Aufwachsen in Rumänien berichtete Peter Maffay:
„Die Kindheit war reduziert durch die materiellen Umstände. Sie war aber eine schöne Kindheit und sie war, auch wenn sie eingeschränkt war durch materielle Umstände, im Gegenzug reich an menschlicher Wärme.“
Dass er es heute als wichtig empfindet, von seinem Wohlstand etwas der Gesellschaft zurückzugeben, wurde in der folgenden Sequenz deutlich, die sich seinem sozialen Engagement widmete. Mit der Peter-Maffay-Stiftung, die er im Jahr 2000 gründete, bietet er jährlich vielen benachteiligten, kranken und traumatisierten Kindern in vier Einrichtungen in Deutschland, Spanien und Rumänien eine Auszeit inmitten der Natur.
Bereits vor 10 Jahren begründete Maffay im Rahmen der Doku „Auf dem Weg zu mir“ sein soziales Engagement u.a. mit seinem Blick auf den Schöpfer, indem er folgendes mitteilte:
„Ich sag es mal so. Wir kommen doch nicht auf die Welt, genießen das, essen uns satt, laufen in warmen Klamotten und sitzen in einer beheizten Bude, das kann man doch nicht umsonst haben.“
Für diesen „Bonus, den wir da bekommen“, haben seiner Meinung nach diejenigen, die auf der Sonnenseite stehen, eine Verantwortung für diejenigen, denen es nicht so gut geht. Dazu betonte er:
„Sonst gehen wir von dieser Welt und haben etwas nicht erfüllt, was die Schöpfung uns aufgibt.“
Weiter sagte er:
„So sehe ich das und das macht mich auch zufrieden. Wenn ich das nicht machen würde, hätte ich ein schlechtes Gewissen. Das schlechte Gewissen ist ganz oft ein sehr guter Motor.“
Ein weiterer Baustein in der Karriere von Peter Maffay ist die Märchen- und Zeichentrickfigur Tabaluga, die er 1983 zusammen mit dem Kinderliedermacher Rolf Zuckowski, dem Textautor Gregor Rottschalk und dem Zeichner Helme Heine entwickelte. Dass er in einer Zeit, in der er gerade seinen Weg vom Schlagersänger zum Rockmusiker eingeschlagen hatte, nicht beirren ließ, sich diesem Märchenprojekt zu widmen und den Zynismus seiner Kritiker auszuhalten, sollte sich auszahlen. Seit über 40 Jahren vermittelt der Künstler über Tabaluga grundlegende Werte wie u.a. Dankbarkeit, Nächstenliebe, Umweltbewusstsein und Freundschaft. So wurde diese Figur zu einer einzigartigen Erfolgsgeschichte, die Maffay Anfang der 1990er Jahr als Musical auf die großen Konzertbühnen Deutschlands brachte, wo das erste Programm „Tabaluga & Lilli“ von über 750.000 Menschen live gesehen wurde.
In der Folge „Tabaluga und die Zeichen der Zeit“ aus dem Jahr 2011 spielte auch die Dimension Glaube eine Rolle. Der Song „Alles im Leben hat seine Zeit“ nimmt dabei Bezug auf das biblische Buch Kohelet.
Dass er es selbst für wichtig hält, dass Kindern und Jugendlichen das Angebot des Glaubens an Gott gemacht wird, brachte Peter Maffay im Dezember 2019 in der Sendung „Phönix persönlich“ zum Ausdruck. Darin berichtete er, dass es an seinem Stiftungsort Gut Dietlhofen auch eine Kirche gebe, in der auch Gottesdienste abgehalten werden. Weiter betonte Maffay:
„Ich gehe wirklich davon aus, dass vielen Kindern dieser Faktor Glaube, wenn ich das so sagen darf, nicht vermittelt wird, und ich glaube das sollte man, weil es eine schöne Möglichkeit ist, die eigene Unzulänglichkeit zu überspringen und in einer scheinbar ausweglosen Situation Hoffnung zu bekommen“.
Hinweis:
Die beschriebene Doku „maffay.“ zum Nachsehen gibt es:
Bei Minute 60 ist die Szene des Kirchenbesuchs der Familie Maffay in Rumänien zu sehen.
Anbei der Song „Wir“, der sich auf dem 20. Nummer-1-Album „So weit“ von Peter Maffay befindet, Kirchenglockenläuten beinhaltet und christliche Werte zum Ausdruck bringt:
Anbei der Song „Der Weg“, in dem Peter Maffay sein Bild von Gott besingt: