Journalist Hans-Joachim Vieweger plädiert für eine Neuausrichtung auf Jesus Christus
Der ARD-Journalist Hans-Joachim Vieweger, der seit Mai 2021 Korrespondent im ARD-Hauptstadtstudio ist und zuvor Referent der Geschäftsführung des Bayerischen Rundfunks war, plädiert für eine neue Fokussierung der Kirchen auf Jesus Christus.
In einem Kommentar für die Evangelische Nachrichtenagentur IDEA stellt Hans-Joachim Vieweger zum Status Quo der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) fest, dass „die Zahl der Interessenten“ wie aktuell beim vom Arbeitskreis Bekennender Christen in Bayern (ABC) organisierten Christustag am 3. Oktober 2024 „begrenzt“ sei und viele Gläubige „mit der Zeitgeist-Theologie der EKD nicht mehr zurechtkommen“ würden. Durch das stete in den Vordergrundrücken von kirchenpolitischen und innerkirchlichen Themen erkennt Vieweger eine Schieflage, gerade dann wenn der Kern der christlichen Botschaft dadurch ins Hintertreffen gerät. So gelte es für eine Kirche, die aus dem Hören auf Gottes Wort lebt, sich wieder neu auf Christus auszurichten. Auch wenn die Nachricht der Bedeutung von Tod und Auferstehung Jesu nicht neu und „wenig schlagzeilenträchtig“ sei, sei sie „die wichtigste Nachricht überhaupt“ und für die Kirche sowie für jeden von uns relevant. Dazu betont der evangelische Christ:
„Ich würde mir daher wünschen, dass wir uns als Kirche immer wieder neu an Jesus ausrichten – und uns von ihm ausrichten lassen. Auch für die vielfältigen Aufgaben, die wir haben.“
Die Fokussierung auf die Mitte des Glaubens könne davor bewahren, sich im Alltagsgeschäft zu verlieren, zeigt sich der Journalist gewiss.
Im September 2024 schrieb Hans-Joachim Vieweger, der in der Evangelisch-Lutherischen Paul-Gerhardt Kirche in München-Laim auch Predigtdienst leistet, im Bayerischen Rundfunk einen Beitrag zur Bedeutung der Christusbotschaft für unsere Demokratie. Vieweger hob die positiven Auswirkungen des Glauben „auf das Umfeld und damit auch auf die Gesellschaft“ hervor und begründete das mit dem nachhaltigen „Wertegerüst“ der Religion. Dabei stellte er die Vermutung auf, dass „so manche Veränderungen im gesellschaftlichen Klima mit dem Absinken des christlichen Grundwasserspiegels zu tun“ haben könnten. Gleichzeitig warnte er vor einer reinen Verzweckung von Religion verbunden mit der Gefahr, dass dadurch der eigentliche Kern der Religion aufgegeben werde. Zur Bedeutung des christlichen Glaubens erklärte der Journalist:
„Der Glaube an Jesus Christus bedeutet, um es persönlich zu sagen, Frieden mit Gott durch die Zusage, dass mir durch Jesus alle Schuld vergeben ist und mir dadurch der Himmel offensteht.“
Weiter gab Vieweger zu bedenken, das „sowohl der Staat als auch die Religion übergriffig werden“ können, wenn zu einem ein Staat „in die Gewissensfreiheit der Menschen“ eingreifen würde und auf der anderen Seite ein Glaube den „abweichenden Glauben oder Unglauben anderer nicht dulden“ würde. An dieser Stelle verweist Vieweger indirekt auf die Bedeutung des christlichen Glaubens für die freiheitlich-demokratische Grundordnung in unseren Breiten, wenn er die Unterscheidung betont, die das Evangelium „zwischen den letzten und den vorletzten Dingen unterscheidet, zwischen Zeit und Ewigkeit“ darlegt. Wenn man die Aussagen Jesu „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist“ und „Gebt Gott, was Gottes ist“ ernst nehme, dann „können sich Glaube und Politik gegenseitig befruchten, wenn sie sich in ihrer jeweiligen Sphäre akzeptieren“, so Vieweger. Dazu fügte er an, dass die Freiheit dort in Gefahr gerate, „wo Politik oder auch Religionen dies nicht tun“.
Quellen: idea.de, tagesschau.de, chrisustagbayern.de, paul-gerhardt-muenchen.de, br.de,