Foto: Bastian Sick (Wikimedia - CC0 1.0)

Autor Bastian Sick: „Jesus Christus ist mein ständiger Begleiter und mein Vorbild“

Der Journalist, Autor und Entertainer Bastian Sick, der vor allem mit seinem Buch Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“ eine hohe Bekanntheit erlangte, sprach aktuell mit dem Magazin Stadtgottes über seinen christlichen Glauben.

In seiner Kindheit wurde der heute 52-jährige im Umfeld der Kirche in seinem Heimatort Ratekau groß, die er im Interview als sein „zweites Zuhause“ bezeichnet. Als Kind ging Bastian Sick regelmäßig in den Kindergottesdienst. Den Begriff Kirche macht er dabei aber an keinem konkreten Ort fest und sagt:

„Kirche fand bei uns aber auch immer zu Hause statt: in Gesprächen, in der Wertevermittlung.“

Als Vorbilder im Glauben geprägt haben ihn auch seine Großeltern. Sein Großvater war Pastor und seine Großmutter bezeichnet Bastian Sick als „ebenfalls eine sehr christliche und kirchlich engagierte Frau“, die Organistin war und zuhause häufig Kirchenmusik spielte. Mit 5 Jahren ging Bastian Sick selbst in den Kirchenchor, dem er bis zu seinem Wegzug nach dem Abitur treu blieb.

Das Singen im Chor bezeichnet Sick auch als „Kulturunterricht“ und sagt dazu weiter:

„Ich habe viel über die Bibel erfahren, mein soziales Gewissen wurde gestärkt.“

Als Teil der Chorgemeinschaft habe er u.a. auch gelernt Rücksicht zu nehmen. Die Zeit im Chor verbunden mit gemeinsamen Erlebnissen wie Ausflüge, Gottesdienste und Feiern bezeichnet er rückblickend als „etwas sehr Schönes“ und betont:

„All das war ein wichtiger Teil meiner Kindheit und begleitet mich mein Leben lang.“

Auf die Frage, wie er heute seinen Glauben lebt, antwortet Bastian Sick:

„Ich versuche meinen Glauben durch mein Handeln zu leben: Jesus Christus ist mein ständiger Begleiter und mein Vorbild. Nachdem, was er uns gelehrt hat, versuche ich zu handeln. Das gelingt mir natürlich nicht immer, aber ich bemühe mich.“

Insbesondere fasziniert ihn an Jesus, dass er uns ein „neues Gottesbild“ gebracht habe. Jesus habe den vergebenden, verzeihenden, beschützenden und liebenden Gott betont, der „uns auch dann wieder zurücknimmt, wenn wir auf Abwege geraten sind“. Mit Blick darauf erinnert Bastian Sick, dass jeder einzelne von uns „einen schwierigen, komplizierten Weg“ habe und es „diesen ganz geraden Weg, ohne Enttäuschungen, Fehlschläge, Verluste“ nicht gäbe und Selbstzweifel und Ungerechtigkeitsempfinden unseren Lebensweg begleiten. Daran anschließend betont Bastian Sick voller Hoffnung in das, was Jesus gelehrt hat:

„Und trotzdem zu wissen, dieser Gott liebt dich dennoch und steht zu dir, das ist etwas Wunderbares.“

Weiter sagt Bastian Sick, dass sich sein Glaube im Laufe seines Lebens verändert habe, was er aber als normal empfindet, da mit dem Älterwerden die Erkenntnisse wachsen. Gerade das Erkennen der „Tiefe der Schöpfung“ und sein Interesse für „die komplexen Zusammenhänge des Lebens“ haben ihn noch stärker im Glauben gefestigt. Wörtlich sagt er dazu:

„Das lässt mich im Glauben eher stärker werden als davon abzukommen.“

Während sein Glauben bisher eine Konstante in seinem Leben war, hatte Sick mit der Kirche als Institution zeitweilig seine Probleme, dass er sogar für ein paar Jahre in seiner „Sturm- und Drangzeit“ einmal ausgetreten war. Heute hat er sich mit der Kirche versöhnt und betont:

„Ich gehe sehr gerne in Kirchen.“

Die Bibel nimmt er „immer mal wieder“ zu Hand, um sich in den Geschichten, die er seit der Kindheit kennt, an Einzelheiten wieder zu erinnern.

Als seine Lieblingsgeschichte bezeichnet Sick die Mose-Geschichte im Alten Testament, die er als „Mut-Geschichte“ sieht mit Blick auf das Leben, das „an sich eine Reise“ sei. Folgende Schlüsse zieht Bastian Sick u.a. aus dieser biblischen Geschichte für sein persönliches Leben:

„Die Flucht aus Ägypten und die 40 Jahre in der Wüste, in denen er (Moses) immer ein klares Ziel vor Augen hatte. Das genügt für ein erfülltes Leben. Man muss die Erfüllung nicht unbedingt erlangen, das Streben danach ist das Entscheidende.“

Und weiter:

„Kein Weg ist wirklich gerade, man muss ihn selbst finden.“

Im Glauben bestärkt den 52-jährigen die Kraft, die man dadurch erhält, sowie die Hoffnung und die Liebe, die sich im Glauben erfahren lassen. Auch die im Glauben erwachsende Sehnsucht, „anderen Menschen nahe zu sein“ und „Gutes zu tun“ sind für Bastian Sick bedeutend und festigen ihn in seinem Glauben. Abschließend sagt er:

“ Je älter man wird, desto mehr wächst der Glaube von einer Ahnung zur Gewissheit.“

Das komplette Interview gibt es im sehr lesenswerten Monatsmagazin der Steyler Missionare – Stadtgottes (Ausgabe Juli 2018).

Quelle: stadtgottes.de