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BVB-Coach Edin Terzic setzt vorm Spiel des Jahres auf den Wert der Demut

Am Samstag, den 1. April, kommt es in der Fußball-Bundesliga zum Spitzenspiel zwischen Bayern München und Borussia Dortmund. Obgleich der BVB in der Tabelle mit einem Punkt Vorsprung vor den Bayern rangiert, schlägt BVB-Coach Edin Terzic ruhige Töne an und plädiert für den Wert der Demut, was in der Fußballwelt mitunter auf Widerstand stößt.

Im Fußballzirkus, wo letztendlich das Starke zählt und die Fans das Herbeirufen der eigenen Stärke erwarten, plädiert nun ausgerechnet vor dem bevorstehenden Highlight-Spiel der Saison der Trainer des Tabellenführers Borussia Dortmund für den Wert der Demut. Am Tag vor dem Spiel erklärte Edin Terzic:

„Wir haben eine große Euphorie und Zuversicht. Wir gehen aber nicht mit einer großen Klappe, sondern mit Demut in die Partie. Wir wissen um unsere Chance und wollen sie wahrnehmen.“

Während der Wert der Demut im Kirchenjahr am Karfreitag seinen Höhepunkt findet und im christlichen Milieu als Zeichen der Stärke gilt, wird demütiges Verhalten in der Fußballwelt mitunter als Zeichen von Schwäche ausgelegt, so auch von BILD-Reporter Michael Makus, der seinen Kommentar zum Terzic-Statement mit der Schlagzeile „Dieses Terzic-Gerede macht mich rasend“ betitelt. Darin schreibt der Journalist, dass es Edin Terzic „absolut sympathisch“ mache, wenn er nicht in „Marktschreier-Manier (…) durch die Bundesliga walzt“. Für den bevorstehenden „Meistergipfel“ gelte es in den Augen des Reporters aber vielmehr, „Gier vorzuleben“ und eine „Titel-Ansage“ zu machen. Dazu schreibt er:

Lieber Herr Terzic, Sie sind nicht der Trainer von Borussia Demut, sondern von Borussia Dortmund!“ 

Weiter brachte Makus zum Ausdruck, dass er unter Mentalität etwas anderes versteht als Demut. Die Serie von acht sieglosen Liga-Spielen des BVB in München könne mit solch einer Einstellung nicht gebrochen werden, zeigt sich der Journalist gewiss. Abschließend bringt er aber dann die Sehnsucht nach Demut auch in der Fußballwelt zum Ausdruck, indem er schreibt:

„Herr Terzic, wenn Sie diesen Negativ-Trend mit ihrer Demut-Taktik durchbrechen und Meister werden, sind Sie der Trainer des Jahres für mich.“

In dieser Hinsicht wäre es doch schön, wenn ein BVB-Sieg zu einem Perspektivwechsel in der künftigen Berichterstattung führen könnte und der Wert der Demut weitere Kreise zieht.

Quelle: bild.de