Foto: Foto-AG Gymnasium Melle, Grübel, Markus-1877, cropped, CC BY-SA 4.0

CDU-Politiker Markus Grübel: Christliches Abendland bedeutet Nächstenliebe

Markus Grübel ist Beauftragter der Bundesregierung für Religionsfreiheit, ein Amt, das in diesem Jahr neu geschaffen wurde. Im Interview mit evangelisch.de sprach der CDU-Politiker aktuell über seinen Glauben, seine Aufgabe und die Situation der Religionsfreiheit in Deutschland.

Dabei stellt Grübel klar, dass Religionsfreiheit eben kein Menschenrecht zweiter Klasse sei, wie es von Teilen in der Gesellschaft gesehen werde, sondern:

„Religionsfreiheit ist ein fundamentales Menschenrecht.“

Diesbezüglich würden wir in Deutschland verglichen mit dem Rest der Welt „auf einer Insel der Glückseligen“ leben. Dazu betont Grübel, dass das Christentum, wie es heute gelebt wird, „eine Religion der Freiheit, der Toleranz und der Achtung von anderen – auch anderen Lebensentwürfen und anderen Lebensformen“ sei.

Der aktuellen Kreuz-Debatte, die an manchen Stellen sehr scharf geführt wird, steht er relativ entspannt gegenüber. Kreuze stünden in Bayern am Wegesrand, auf Berggipfeln und hingen in Wohn- und Gaststuben, deshalb frage er sich, warum es nicht auch in Amtsstuben hängen sollte. Und weiter:

„Das Kreuz ist Zeichen der Mahnung und Erinnerung – Mahnung, sich selbst nicht absolut zu setzen  weil es eine höhere Instanz gibt und Erinnerung, christliche Werte wie Nächstenliebe zu leben.“

Gerade bei radikalen Kräften, die nach christlichen Werten und dem christlichen Abendland rufen, fehle ihm diese Ernsthaftigkeit. Dazu betont er:

„Nur nach dem christlichen Abendland zu rufen, aber nicht danach zu handeln, ist nicht glaubwürdig.“

Zu seinem eigenen Glauben äußerte Markus Grübel im Interview:

„Ich bin christlich-katholisch erzogen worden, ich bin ein gläubiger Mensch, übe meine Religion sehr gerne aus, gehe auch gerne in die Kirche und verstehe, wenn andere das auch tun.“

Darum sei es für ihn selbstverständlich, dass Menschen, die eine andere religiöse Erziehung und Prägung hatten, ihre Religion frei ausüben wollen. Dafür wolle er sich in seiner Funktion als Beauftragter für Religionsfreiheit einsetzen, „und das nicht nur in Deutschland, sondern überall in der Welt“. Dazu betont er weiter:

„Mein Glaube gibt mir Kraft und Sicherheit.“

Das komplette Interview gibt’s unter evangelisch.de