CDU-Vorsitzender Friedrich Merz: „Das C gibt uns Orientierung, Halt und Demut“

Der Bundesvorsitzende der CDU Friedrich Merz sprach aktuell im Interview mit der Bild am Sonntag (BamS) über die aktuelle Situation im Land. Dabei betonte er auch die Bedeutung des Christlichen im Namen seiner Partei. Der 66-Jährige ist selbst gläubiger Christ.

Darauf angesprochen, dass in einer zunehmend entchristlichten Gesellschaft das C im Parteinamen „als Barriere für Nichtchristen“ wahrgenommen werden könnte, erklärt Friedrich Merz im Sinne des Grundgesetzes, das sich dessen Präambel ausdrücklich auf die Verantwortung vor Gott bezieht, dass wir Menschen und damit auch Politiker „auf dieser Welt eben immer nur die vorletzten Antworten geben“ können. Dazu betont Merz:

„Das C gibt uns Orientierung, Halt und Demut.“

Es werde „deshalb Bestandteil unseres Namens“ bleiben. Vielmehr gelte es im Bezug auf das C „noch mehr Überzeugungs- und Ausstrahlungskraft“ zu generieren.

Danach gefragt, was der Katholik Friedrich Merz dieser Tage von seiner Kirche erwarte, stellte der CDU-Vorsitzende fest, dass seine Kirche derzeit „leider sehr berechtigt“ in der Kritik steht und dass dies an ihm als gläubigen Menschen auch nicht spurlos vorbeigeht. Diesbezüglich sagt er:

„Mich beschwert dieser Zustand auch persönlich sehr.“

Er stehe mit Georg Bätzing, dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, und weiteren Verantwortlichen der katholischen Kirche im Kontakt und erwarte vollständige Aufklärung „dieser schrecklichen Missbrauchsfälle“ und konsequente Schlussfolgerungen. Dabei wies Merz darauf hin, dass unsere Gesellschaft eine intakte Kirche braucht, was er wie folgt darlegte:

„Es gibt zugleich ein weit über die katholische Kirche hinausgehendes Interesse daran, dass diese große Institution ihre Bindungskraft in Deutschland zurückgewinnt.“

 

Friedrich Merz ist selbst seit Kindertagen mit der Kirche verbunden und weiß auch dadurch um ihre gesellschaftstragende Kraft.  In seiner Jugend engagierte sich der Sauerländer in der Katholischen Jungmännergemeinschaft, außerdem war er in seiner Heimatstadt Brilon Messdiener und während des Studiums in Bonn Mitglied in einer katholischen Studentenverbindung. Wie katholisch.de im Dezember 2018 berichtete, spielt seine auf dem christlichen Menschenbild basierende Wertehaltung eine wichtige Rolle bei seinem Abstimmungsverhalten bei gesellschafts- und religionspolitischen Themen. So etwa beim Thema Lebensschutz, wozu er seinerzeit erklärte, dass eine Werbung für Abtreibung nach seinem christlichen Menschenbild ausgeschlossen sei. Vielmehr verwies er damals darauf, dass „viele, viele Jahre“ um die Frage des Lebensschutzes gerungen wurde und Kompromisse erzielt wurden, „die verträglich und erträglich sind“.

Dass er sich der Existenz Gottes als Schöpfer allen Lebens gewiss ist, brachte Friedrich Merz im Jahr 2007 zum Ausdruck, als er das sehr lesenswerte Buch „Gott. Eine kleine Geschichte des Größten“ von Manfred Lütz als einen „schlichten, zwischen zwei Buchdeckel passenden Gottesbeweis“ bezeichnete. In diesem Buch geht der Arzt und Theologe Manfred Lütz der Frage der Existenz Gottes nach und sucht für die seiner Meinung nach „wichtigste Frage der Welt“ nach Antworten. Dabei analysiert er u.a., wie die Psychologen Gott auf die Couch gelegt haben, und fragt nach dem Gott der Kinder, Lehrer, Wissenschaftler und Philosophen.

Quellen: bild.de, katholisch.de, tagesspiegel.de, droemer-knaur.de

Hier ein kleiner Einblick zum Inhalt des Buchs „Gott – eine kleine Geschichte vom Größten“ von Manfred Lütz: