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Christliche Monarchin Elizabeth II.: „Ich ziehe meine Kraft aus der Botschaft der Hoffnung im Evangelium“

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Am gestrigen 11. Mai hielt Queen Elizabeth II. ihre traditionelle Rede zur 67. Eröffnung des britischen Parlaments, die sie mit dem Satz „Meine Regierung wird das Land schützen“ begann und dabei betonte, die Demokratie weiter voranbringen zu wollen.

In Ausgabe 18 der Wochenzeitschrift „Christ in der Gegenwart“ ging der Diplomtheologe und CiG-Redakteur Jonas Mieves nach dem Tod von Prinz Philip der Frage nach, ob in Großbritannien langsam eine Ära endet und ob sich im Zuge dessen Staat und Kirche weiter voneinander entfernen. Dabei beschreibt er in seinem Artikel „Die letzte Gesalbte“ Queen Elizabeth II. als „eine durch und durch religiöse Figur“.

Queen Elizabeth II., die Mieves als „womöglich bekannteste lebende Frau unserer Zeit“ bezeichnet, ist Staatsoberhaupt und Oberhaupt der Anglikanischen Kirche von England.

Bis heute sind in Großbritannien Staat und Kirche in Form von Monarch, Premierminister und Erzbischof von Canterbury recht eng verbunden. In seinem Beitrag zeigt Jonas Mieves auf, welche Auswirkungen dieses über  Jahrhunderte bewährte Konstrukt bis heute auf die politische Ebene hat und mit welchen Herausforderungen dies verbunden ist.

So sitzen etwa 26 anglikanische Bischöfe  im Londoner Oberhaus (House of Lords) und es wird im Parlament vor den Sitzungen gebetet, dass Gott „unserer Königin und ihrer Regierung und den Mitgliedern des Parlaments in allen verantwortlichen Positionen die Führung seines Geistes schenken möge“.

Im mittlerweile politisch und religiös eher liberalen England ist der privilegierte Status der Anglikanischen Kirche heute heftig umstritten. Gegenüber einer potentiellen Entflechtung von Monarchie, Politik und Kirche in Großbritannien wirke der Brexit jedoch „wie eine Textaufgabe aus der Grundschule“, so Mieves in seinem Beitrag.

 

Die britische Königin sieht Mieves als „eine durch und durch sakrale Figur“, was er auch mit einem Blick auf die feierliche Zeremonie ihrer Krönung zur Königin am 2. Juni 1953 darlegt und einen Zusammenhang zur Salbung von König Salomo im Alten Testament darlegt und schlussfolgert:

König von Großbritannien zu sein, das ist etwas Sakrales, ja Sakramentales.

Und in der Tat ist Elizabeth II. heute die einzige lebende Person, die noch zur christlichen Monarchin gesalbt wurde. Der britische Guardian bezeichnete die Queen einmal anerkennend als die „letzte christliche Monarchin“.

Elizabeth II. lebt ihren Glauben mit Gebet und sonntäglichen Gottesdienstbesuch. In ihren Weihnachtsansprachen betonte sie des Öfteren ihren Christus-Glauben (wir berichteten) mit eindringlichen Worten wie:

„Ich ziehe meine Kraft aus der Botschaft der Hoffnung im Evangelium“

Für Elizabeth II. ist die Religion also nicht nur formell von Bedeutung. Gott sei Dank.

Quelle: CHRIST IN DER GEGENWART 2021, Heft 18, S. 12-14

Den Artikel von Jonas Mieves, Diplomtheologe, Redakteur CHRIST IN DER GEGENWART, gibt’s unter:

herder.de