Giovanni di Lorenzo gestaltete auf Kirchentag Bibelarbeit zu Hiob: „Es geht um Vertrauen“

Der Chefredakteur der Wochenzeitung Die Zeit und Moderator der Talkshow „3 nach 9“ Giovanni di Lorenzo, der vor 2 Jahren für Die Zeit Papst Franziskus interviewte, gestaltete auf dem 37. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dortmund eine Bibelarbeit zu Hiob 2,7-13 aus dem Alten Testament, von der sich 1.400 Zuschauer inspirieren ließen. Darüber berichtete aktuell das christliche Medienmagazin Pro.

Das Buch Hiob, das von einigen für das älteste Buch der Bibel gehalten wird, demzufolge noch vor den Erzählungen von Mose und Abraham entstanden ist, stellt bis heute wohl auch für fest im Glauben stehende Menschen einen schweren Stoff dar. Die Hiobs-Geschichte, in der sich vermutlich noch vor der Zeit um Mose und Abraham die Frage nach dem Leid in der Welt stellt und Gott Hiobs Treue mit schweren Leiden prüft, sei ein Thema, ‚das Christen seit Generation irritiert, verstört, manche sogar von Gott entfremdet hat‘, berichtet aktuell das christliche Medienmagazin Pro.

Auch Giovanni die Lorenzo kommt zu der Erkenntnis:

„Es gibt kaum eine Erzählung in der Bibel, die so komplex und herausfordernd ist wie die von Hiob.“

Für ihn gehe es im Kern der Geschichte um Vertrauen. Zu glauben, bedeute auf Gott zu vertrauen, erklärte der Journalist weiter.

Zu seinem persönlichen Glauben sagte Di Lorenzo bei seinem Vortrag am Evangelischen Kirchentag:

„Ich bin, das habe ich bisher taktvoll verschwiegen, Katholik.“

Dabei zeigte er sich selbst als Zweifler im Glauben, indem er äußerte:

„Ich gestehe: Ich bin voller Zweifel, was den Glauben betrifft. Ich bewundere jene, die das ohne Zweifel können.“

Dabei stellte Giovanni die Lorenzo im Rahmen dieser Bibelarbeit ans Publikum gerichtet an anderer Stelle selbst die Frage:

„Ist es nicht das Misstrauen, das uns voneinander und von Gott trennt?“

Die Hiobs Geschichte hält der Zeit-Chef mit Blick auf die menschliche Erfahrung des Leids und die Theodizee-Frage für allgemeingültig. So sei die Erfahrung des Leids, „das sich scheinbar in die Ewigkeit erstreckt“, genauso existenziell wie die Frage, warum Gott so viel Leid auf der Welt zulasse, wenn er doch allwissend sei. Dies ist in seinen Augen aber eine Gleichung, die nicht aufgehe, weil Glaube keine Wissenschaft sei. Hiob habe nicht den Grund seines Leids gekannt. Er habe auch nicht gewusst, wie sein Leben zu Ende geht – so sei es bei allen Menschen. Di Lorenzo erklärte weiter, dass Hiobs Leben aber ein Happy End hatte. Dazu betonte der 60-jährige:

„Gott gibt Hiob doppelt so viel, wie er gehabt hat.“

 

Bereits im Jahr 2010 brachte Giovanni die Lorenzo zusammen mit seinem Kollegen Axel Hacke ein Buch mit dem Titel „Wofür stehst du? Was in unserem Leben wichtig ist – eine Suche“ auf den Markt, in dem sie die große Frage nach den Werten stellten, die für sie maßgeblich sind, wie etwa die Frage: An welche grundlegenden Werte glaubst du eigentlich, wenn es nicht um dich, sondern um uns alle geht?

Dabei ging Giovanni di Lorenzo, der im katholischen Glauben aufgewachsen ist, auch auf seinen Glauben ein. Folgende Aussagen zu seinem Glauben gab er damals für die Schulausstellung „Was Promis glauben“:

„Ich habe Angst davor, dass ein religiöses Bekenntnis als aufdringlich empfunden wird. Aber Kirche ist von meinem Leben nicht zu trennen.“

Wichtig ist ihm das biblische Doppelgebot der Liebe und die goldene Regel. Dazu sagte er:

„Keine Botschaft der Menschheitsgeschichte ist wichtiger als ›Liebe deinen Nächsten und füge anderen nicht zu, was du selbst nicht willst‹. Wenn Sie so wollen, ist das der rationale Überbau, und darunter ist meine persönliche Suche nach dem Glauben.“

Auch das Gebet spielt in seinem Leben eine Rolle. Damals sagte er:

„Seit einigen Jahren habe ich zu Hause etwas lange Vergessenes wieder aufleben lassen: Vor dem Essen wird still gebetet, auch wenn Gäste da sind. Sehr oft ist das der schönste Moment des Tages.“

Quellen: pro-medienmagazin.de, jesus.de, Aussagen von Giovanni di Lorenzo für die Schulausstellung „Was Promis glauben“ (mit freundlicher Genehmigung von Giovanni di Lorenzo)