Foto: © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons), Inauguration of the LUNA Analog Facility-4541, cropped, CC BY-SA 4.0

Hendrik Wüst und Soziologe Detlef Pollack betonen Bedeutung des christl. Glaubens

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Während seit jeher die überwältigende Mehrheit sich das Woher und Warum der Naturgesetze mit Gott erklärt und auch heute 84 Prozent der Menschen weltweit einer Religion angehören, Tendenz steigend (Quelle: sueddeutsche.de), und demzufolge auch das Christentum aktuell mit einer Jahresrate von 1,18 Prozent im Jahr, also gut 30 Millionen Gläubigen, wächst (Quelle: n-tv.de), erschienen hierzulande zur Weihnachtszeit 2024 nach Christus Beiträge, die den Bedeutungsverlust des christlichen Glaubens in Deutschland beschreiben und gar zu einer säkularen Umdeutung der Weihnachtsgeschichte ermutigen. Daneben betonen einzelne Stimmen, wie die des Soziologen Detlef Pollack oder die des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst, die Bedeutung des christlichen Glaubens auch für die hiesige Gesellschaft.

In der FAZ veröffentlichte die Journalistin Susanne Kusicke zu Weihnachten 2024 ihren Kommentar unter der Headline Weihnachten ohne Glauben“. Darin stellt sie fest, dass die religiöse Bedeutung des Weihnachtsfest für immer weniger Menschen eine Rolle spiele und immer weniger Menschen darin noch einen tieferen Sinn sehen würden. Im Zuge dessen geht sie der Frage nach, was die Weihnachtsgeschichte „diesen ungläubig Gewordenen oder immer schon Gewesenen“ überhaupt sagen könne und stellt eine säkulare Uminterpretation der Weihnachtsgeschichte ohne Gottesbezug in den Raum.

Dass eine Abkehr vom Glauben an Gott, also auch an Christus als den Sohn Gottes, Konsequenzen „für die Logik des Erbarmens, der Liebe und der Hoffnung“ haben könnte, lässt sich aus dem Gastbeitrag des Soziologen Detlef Pollack im Spiegel ablesen. Auch Pollack stellt darin fest, dass immer weniger Menschen hierzulande sich als Christen bezeichnen. Dabei gibt er aber zu bedenken, dass viele von ihnen trotzdem nicht auf die Unterstützung der Kirche verzichten wollten und dies insbesondere in bestimmten Lebenssituationen.

Zur Erklärung dieses Phänomens verweist Pollack darauf, dass laut einer repräsentativen Umfrage weiterhin eine „deutliche Mehrheit der Bevölkerung im Christentum das Fundament unserer Kultur“ sieht und auch nichts dagegen hätte, Kinder mit christlichen Werten und im Geist des Christentums zu erziehen. Zudem erinnert der Soziologe daran, dass bei existenziellen Lebensereignissen wie bei der Geburt, der Hochzeit oder der Beerdigung auch Menschen, die sonst kaum etwas mit Kirche und Glauben anfangen könnten, nicht auf den Segen Gottes verzichten möchten. Auch der Einsatz der Kirche für Arme, Kranke und Bedürftige würden viele Konfessionslose als wichtig empfinden. Weiter verwies Pollack darauf, dass einer repräsentativen Umfrage zufolge etwa die Hälfte der Befragten angegeben habe, dass Kirche Gottesdienste feiern solle. Dies reflektierend erklärt Pollack:

„Viele haben das Gefühl, dass in den Kirchen etwas aufgehoben ist, das für unser Leben vielleicht von Bedeutung ist.“

Gerade durch das Bewusstsein der Endlichkeit des Lebens und der Begrenztheit der eigenen Stärke, die der Mensch im Leben erfährt, biete der christliche Glaube den Menschen „eine Form des Umgangs mit der Begrenztheit unseres Lebens“ und könne durch das Evangelium, Traditionen und Rituale „Trost, Ermutigung und Hoffnung“ stiften. Mit Blick darauf verweist Pollack auf den Wert, den Religion einer Gesellschaft bietet, wenn er zu bedenken gibt, dass die Gesellschaft eine andere sei, wenn sie um die Option des Glaubens wisse, mit der sie einen Sinn verbinden könne.

Weiter hebt der 69-jährige Soziologe die Bedeutung des Gebets hervor, das den Menschen einen Umgang mit den Nöten des Lebens bietet und ihnen Kraft spendet. Pollack mahnt, dass die Werte der Religion sich in der größten Not nicht auf Knopfdruck aktualisieren ließen. Abschließend betont er:

„Sofern wir uns aber einen Sinn für die Realität des Glaubens, für die Logik des Erbarmens, der Liebe und der Hoffnung zu bewahren vermögen, sind wir vielleicht in der Lage, auf sie zurückzugreifen, wenn wir ihrer bedürfen.“

Bereits in der Vergangenheit hob Detlef Pollack die Bedeutung von Glauben, Kirche und Religion für die Gesellschaft hervor (wir berichteten).

 

Auch der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst, der sich zum katholischen Glauben bekennt (wir berichteten), verweist aktuell auf die Bedeutung des christlichen Glaubens für die Gesellschaft. In einem Statement für das kürzlich erschienene Buch „Hat die Rede von Gott noch Zukunft?“ (Echter Verlag, Würzburg) betonte er die Hoffnung, die aus dem Glauben entsteht, und erklärte mit Blick auf sein eigenes Leben, dass er trotz Krisenzeiten hoffnungsvoll in die Zukunft blicke. Dazu begründet der 49-Jährige:

„Das Gute im Glauben kann Gemeinsamkeit und Zusammenhalt stiften. So können Konflikte überwunden werden und Menschen zusammenfinden.“

Das werde auch in Zukunft so sein, zeigt sich Wüst gewiss.

Zu seinem Glauben ließ Hendrik Wüst durchblicken, dass er sich zum katholischen Glauben bekennt und jemand sei, der gerne auch öffentlich über aktuelle kirchliche Themen diskutiere. Zudem seien für ihn auch Momente der Stille wichtig.

Quellen: faz.net, spiegel.de, katholisch.de