Yemisi Ogunleye: „Meine Geschichte zeigt einfach, dass Glauben tatsächlich Berge versetzen kann“
Die Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye beeindruckt durch ihren natürlichen und authentischen Umgang mit ihrem Glauben die Öffentlichkeit derart, dass der Glaube in der Berichterstattung zu ihrer Persönlichkeit ganz unverkrampft zum Thema wird. Bereits nach ihrem Sieg bei den Olympischen Spielen von Paris war ihr Glaube in den Headlines der Zeitungen präsent und auch die ZDF-Reporter, die den Olympia-Wettkampf im Kugelstoßen moderierten, machten in berührender Weise den Glauben der 26-Jährigen zum Thema (wir berichteten). Aktuell wurde Yemisi Ogunleye im Interview mit dem Magazin Stern sowie mit der Zeitung „Mannheimer Morgen“ nach ihrem Glauben gefragt. Bei der Gala zur Wahl der Sportler des Jahres im ZDF wurde sie sogar aufgefordert, mit ihrem Gospel-Chor ein Lobpreislied zu singen.
Bei der Wahl zur „Sportlerin des Jahres 2024“ wurde Yemisi Ogunleye von den deutschen Sportjournalisten auf Platz zwei gewählt. Während sie auf der Pressekonferenz nach ihrem Olympia-Gold in Paris noch allein ein Lobpreislied anstimmte, wurde sie von der Moderatorin der „Sportler des Jahres”-Gala nun aufgefordert, mit ihrem Gospel-Chor, der für die 26-Jährige überraschend die Bühne betrat, ein Lobpreislied zu singen. Spontan stimmte die Kugelstoß-Olympiasiegerin in die Textzeilen „His Name is holy“ mit ein. Anbei der Clip:
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Im anschließenden Gespräch wurde Yemisi Ognuleye von der Moderatorin darauf angesprochen, dass sie im Olympia-Finale den „Worst Case“ erlebt habe, indem sie bei Regen im Ring wegrutschte und stürzte. Mit ihrem anschließenden Wurf, der ihr letzter Versuch war, holte sie mit 20,00 Metern schließlich Gold. Danach gefragt, was zwischen diesen beiden Versuchen passiert sei, erklärte Ogunleye:
„Das Lied, das vorhin angeklungen ist, war eigentlich das Lied, das mich durch den Wettkampf getragen hat und in dem Moment, in dem ich gestürzt bin (…), habe ich mich entschieden weiter zu kämpfen.“
Im Interview mit dem „Stern“ erklärte Yemisi Ogunleye, dass sie keine Missionarin sei, der Glaube aber nun mal ihre Identität und ihr Handeln ausmacht. Dazu sagte sie:
„Meine Geschichte zeigt einfach, dass Glauben tatsächlich Berge versetzen kann. Sonst wäre ich keine Olympiasiegerin.“
Nach Mobbing-Erfahrungen als Schülerin mit Lese-Rechtschreib-Schwäche und schwarzer Hautfarbe habe sie in ihrem Glauben Halt und ein neues Selbstwertgefühl gefunden, schilderte die 26-Jährige weiter. Zudem betonte sie den Wert einer christlichen Gemeinschaft. In der freikirchlichen Pfingstgemeinde Christel Gospel City in Karlsruhe erfahre sie „eine Gemeinschaft, in der ich als Person geliebt werde, unabhängig von meinen Leistungen im Sport“. Dort habe sie sich dem Gospelchor angeschlossen und dabei eine Leichtigkeit gewonnen, die ihr bis heute auch im Sport helfe, ergänzte die Ausnahmeathletin.
Auch im Interview mit dem „Mannheimer Morgen“ berichtet Yemisi Ogunleye aktuell, dass ihr Rückhalt vor allem in ihrer Familie und Freunden sowie in ihrem Glauben besteht.
Die Bedeutung ihres Glaubens brachte sie im Sommer 2024 unmittelbar nach ihrem Goldstoß vor einem weltweiten Publikum zum Ausdruck. Im Freudentaumel hielt sie einen Zettel in die Kamera, auf dem ein aufgemaltes Kreuz und ein aufgemaltes Herz – mit einem Ist-gleich-Zeichen verbunden – zu sehen waren. Zudem standen auf dem Zettel die Worte „You are loved“ („Du bist geliebt“) mit Verweis auf die Bibelstelle Joh 3,16. Im Vers 3,16 des Johannesevangeliums heißt es: ‚Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.‘
Anschließend erklärte die Kugelstoß-Olympiasiegerin in der Reflexion ihres Goldstoßes:
„Ich habe einfach gesagt, Gott, geh du mit mir in den Ring und gib mir die Kraft und den nötigen Mut. In dem Moment habe ich eine solche Ruhe verspürt und einen solchen Glauben. Den habe ich so noch nie verspürt in meinem Leben. Ich stand im Ring und ich wusste, das wird jetzt passieren.“
Quellen: instagram.com (1), instagram.com (2), promisglauben.de, stern.de, mannheimer-morgen.de