Iris Berben: „Der Glaube kann große Hilfe sein, wenn es um den Umgang mit dem Tod geht“

Die Schauspielerin Iris Berben sprach aktuell im Interview mit der Schweizer Frauenzeitschrift Annabelle über ihren neuen Netflix-Film „Paradise“. Dabei sprach die 72-Jährige über den Wert von Zeit und den Gedanken an ein ewiges Leben.

In der Einleitung zum offiziellen Trailer zum Film „Paradise“, in dem unter der Regie von Boris Kunz neben Iris Berben unter anderem auch Kostja Ullmann und Marlene Tanczik zu sehen sind, ist folgendes zu lesen: ‚Lebenszeit gegen Geld: In nicht allzu ferner Zukunft hat eine Methode zur Übertragung der Lebenszeit von einer Person auf eine andere die Welt für immer verändert und das Biotech-Startup AEON zu einem milliardenschweren Pharmakonzern gemacht.‘

Im Annabelle-Interview danach gefragt, ob das ewige Leben der ultimative Luxus sei, erklärt Iris Berben:

„Der Gedanke an die Unendlichkeit triggert bei mir schon etwas, weil ich so ein neugieriger Mensch bin.“

Dabei gehe es ihr nicht darum, „forever young“ zu sein. Vielmehr empfinde sie eine „große Lust, für immer an unserer Geschichte teilzuhaben“ und zu sehen, „wie sich unsere Welt weiterentwickelt“. Die Schauspielerin merkte aber zugleich an, dass ihr bewusst sei, dass wir aufgrund unserer begrenzten Zeit „unterschiedliche Fähigkeiten, Wünsche und Bedürfnisse in unterschiedlichen Lebensphasen“ entwickeln.

Als ultimativen Luxus beschreibt Iris Berben, Frieden in der Begrenztheit des menschlichen Lebens zu finden und angstfrei zu leben. Dazu betont sie:

„Aber keiner von uns weiß, was der Tod bedeutet.“

Auch wenn sie katholisch erzogen worden sei, sei sie heute nicht sehr gläubig, wobei ihr  aber bewusst ist:

„Der Glaube kann eine große Hilfe sein, wenn es um den Umgang mit dem Tod geht.“

Sie selbst habe aber „leider“ keinen Zugang zu dieser Hilfe. Für sie bedeute der Tod „wirklich das Ende“, nach dem nur das bleibe, „was wir bei anderen zurücklassen“. Angst vor dem Tod habe sie nicht, jedoch mache sie der Gedanke daran „einfach nur wütend“, merkte die Schauspielerin weiter an.

 

Vor 3 Jahren äußerte sich Iris Berben anlässlich ihres 70. Geburtstags am 12. August 2020 im Interview mit der Süddeutschen Zeitung auch zu ihrem Glauben (wir berichteten). Die Schauspielerin, die vor vielen Jahren aus der Kirche austrat, verriet in diesem Interview, dass sie in sich eine „gewisse katholische Grundhaltung“ erkenne. Dazu erklärte sie:

„Etwas ausgefressen, es bereuen, sieben ‚Gegrüßet seist du Maria‘, und weg ist es. Und dann: auf ein Neues!“

Weiter sieht sie Neid und Geiz als die „größten Sünden, die es gibt“. Beides mache einen Menschen „sehr hässlich“, so Berben.

 

Über den Verlust ihres Glaubens, ihre katholische Prägung und ihre Sehnsucht nach dem Gott aus Kindheitstagen sprach die Schauspielerin bereits einmal im Interview mit dem Magazin Chrismon im April 2014.

Als Grund für ihren Glaubensverlust gab sie damals an, dass sie in einem Hamburger Internat gewesen sei, das von sehr strengen Ordensschwestern geleitet worden sei. Über ihre Zeit im Internat der Sacré-Coeur-Schwestern berichtete sie:

„Dieser Hardcore-Katholizismus hat mich in einem absoluten Widerstand getrieben. Es wurden keine Fragen beantwortet, sondern es hieß: Man muss Dinge nicht verstehen, sondern glauben.“

Das habe sie von Glaube und Kirche entfernt, sagte Iris Berben weiter. Jedoch vermisse sie manchmal den Gott aus Kindheitstagen, durch den sie „immer jemanden“ hatte, „der da war“. Gott habe ihr damals „ein Korsett gegeben“. Darauf zurückblickend berichtete die Schauspielerin u.a.:

„Ich habe unheimlich gern gebetet, bin in Kirchen gegangen, habe mich mit Gott unterhalten, ich habe ihm meine Geheimnisse anvertraut. Gott war ein guter Gesprächspartner.“

Quellen: annabelle.ch, sueddeutsche.de, chrismon.evangelisch.de

Anbei der Trailer zum Film „Paradiese“: