Foto: Christopher Michel creator QS:P170,Q5112871, Jennifer Trosper in 2021 04, cropped, CC BY-SA 4.0

Jennifer Trosper: „Die Wissenschaft kann uns helfen, Gott zu verstehen“

Die amerikanische Luft- und Raumfahrtingenieurin Jennifer Trosper, die als NASA-Ingenieurin an fünf erfolgreichen Marsmissionen beteiligt war, sprach im Interview mit der Neuen Züricher Zeitung (NZZ) über ihre Erfahrungen bei den Marsmissionen und ihr Erfolgsrezept. Dabei äußerte sie sich auch zur Gretchenfrage.

 

 

Als wichtigen Faktor ihres Tuns benennt Jennifer Trosper im NZZ-Interview neben harter Arbeit den Wert der Bescheidenheit. Für eine erfolgreiche Mission sei es wichtig, „sich einen Sinn für Bescheidenheit zu bewahren“, so die NASA-Ingenieurin.

Wichtig sind ihr auch Auszeiten. Anfang der 1990er Jahre ging Jennifer Trosper in die Ukraine, um als Englischlehrerin und Missionarin zu arbeiten. Als sie im NZZ-Interview darauf angesprochen wird, bekennt die Naturwissenschaftlerin zur sich anschließenden Gretchenfrage:

„Ja, ich bin ein gläubiger Mensch.“

Zu ihren Beweggründen als Englischlehrerin und Missionarin in die Ukraine zu gehen, benannte Jennifer Trosper Glaubenszweifel, die damals in ihr Leben traten. Um Gewissheit zu erlangen, sich als gläubiger Mensch auf Gott verlassen zu können, suchte sie sich diese Herausforderung in der Ukraine, „die meine Fähigkeiten überstieg“. Dabei machte sie die Erfahrung der Verlässlichkeit Gottes.

Zum Verhältnis von Glaube und Naturwissenschaft findet sich auf der Webseite von Jennifer Trosper folgende Aussage:

„Andere Welten zu erforschen, hilft uns, mehr über Gott zu lernen.“

Als sie im NZZ-Interview darauf bezugnehmend gefragt wird, was ihr der Mars über Gott sage, betont Trosper vorneweg, dass ihre diesbezüglichen Erfahrungen „meine persönliche Ansicht ist und nicht notwendigerweise die der Nasa“. Angesichts der Größe des Universums, könne einem „leicht“ der Gedanke kommen, „dass Gott viel zu klein ist, um das alles zu kontrollieren“, so die renommierte Luft- und Raumfahrtingenieurin. Als sie dann aber durch ihre Marsmissionen feststellte, wie überaus einzigartig, komplex, interessant und faszinierend dieser Planet sei, habe ihr das geholfen, „zu verstehen, wie groß Gott ist“.

Zwischen Glauben und Naturwissenschaft sieht Jennifer Trosper alles andere als einen Widerspruch. Die Annahme, dass naturwissenschaftliche Erkenntnis die Notwendigkeit von Gott negieren könne, teilt sie nicht. Vielmehr betont Trosper:

„Ich denke, die Wissenschaft kann uns helfen, Gott zu verstehen.“

Gott sei „so groß, dass er mit allem umgehen kann, was wir über das Universum lernen“, ergänzte die NASA-Ingenieurin.

Quellen: nzz.ch, iafastro.org