Joachim Gauck predigt bei Amnesty-Gottesdienst: Die Freiheit zu glauben ist ein nicht verhandelbares Menschenrecht

Am Buß- und Bettag predigte der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck, der früher selbst Pastor in Rostock war, beim traditionellen Amnesty-Gottesdienst in der Hamburger Hauptkirche Sankt-Katharinen. Er rief dazu auf, aufmerksamer zu registrieren, dass das Christentum weltweit die am stärksten verfolgte Religion sei.

Dabei äußerte er weiter, dass er sich wünsche, dass Christen sensibel und unruhig bleiben angesichts der Verfolgung der eigenen Religion und anderer Bekenntnisse. Die verschiedenen Religionen müssten zu der Gemeinsamkeit kommen, dass „Verfolgung Sünde“ sei.

Wenn wir dem Aufmerksamkeit versagten, verstießen wir gegen unsere eigenen Werte, so der frühere Bundespräsident. Die Freiheit zu glauben sei ein Menschenrecht, diese sei „nicht verhandelbar“.

Menschenrechte, so Gauck weiter, seien auch deshalb universal, weil Menschen überall gleich auf Unrecht reagierten. Wo Menschenrechte nicht gelten, gebe es eine starke Sehnsucht nach ihnen, die innere Stärke gebe.

„Bleiben Sie unbeugsam, unbequem, fordern Sie ein Ende der Genügsamkeit ein“,

so Gauck. Zugleich stellt er klar, dass Christen und Nichtchristen eine gemeinsame Verbindlichkeit finden könnten, die dazu befähige „wahrzunehmen, wo andere wegsehen“. Das Recht zu glauben schließe auch das Recht ein, keinen Glauben zu haben.

Es gebe eine gemeinsame Verbindlichkeit von Glaubenden und nicht religiösen Menschen, die sie dazu befähige, dafür einzutreten, dass der „Mensch als Mitmensch gedacht“ sei, sagte Gauck.

Quellen: domradio.de und katholisch.de

 

Unter ndr.de gibt’s einen zwei-minütigen Sendebeitrag mit dem Titel „Gauck bei Amnesty-International-Gottesdienst“ zu sehen.