Jörg Hartmann: „Ich scheine an Kräfte zu glauben, die vielleicht von mir erhört werden“

,

Der Schauspieler Jörg Hartmann, der unter anderem durch seine Rollen als Stasi-Offizier Falk Kupfer in der ARD-Fernsehserie Weissensee und als Dortmunder Tatort-Kommissar Peter Faber bekannt wurde, stellte sich im Interview mit dem Magazin Chrismon existenziellen Fragen. Dabei ging er auch auf seine Vorstellung von Gott ein.

Der 54-jährige Schauspieler berichtete gegenüber Chrismon, dass er vor einer Flugreise das jeweilige Flugzeug „segne“ und sich eine gute Landung in Gedanken ruft. Dazu erklärte er:

„Verrückterweise tue ich das. Obwohl ich im kirchlichen Sinne kein gläubiger Mensch bin, scheine ich an Kräfte zu glauben, die vielleicht von mir erhört werden.“

In Momenten der Besinnung wie zum Beispiel bei einer langen Wanderung oder beim Blick auf dem Land in den Sternenhimmel habe er „dieses Gefühl, Teil des Ganzen zu sein“, was er als „sehr beglückend“ empfindet, schilderte Hartmann im Bezug auf seine Vorstellung von Gott weiter.

 

Der Zuspruch von Segen ist für Jörg Hartmann nicht nur beim Besteigen eines Flugzeuges relevant. So berichtete domradio.de am 17. März 2024, dass der Autor und Schauspieler vor jedem Auftritt ein besonderes Ritual pflegt, indem er die Bühne und das Publikum segnet.

Bei einer Lesung zu seinem Buch „Der Lärm des Lebens“ (Rowohlt Berlin, Berlin 2024), die Jörg Hartmann im Rahmen des internationalen Literaturfestivals litCologne hielt, sagte er zu Beginn der Lesung an das Publikum gerichtet:

„Ich segne immer die Bühne. Ich hab Sie auch gesegnet, haben Sie das gespürt?“

Auch wenn das dem ein oder anderem „bekloppt“ erscheinen mag, könne es „jedenfalls nicht schaden“, erläuterte der Schauspieler. Ihm gehe es dabei darum, seine Umgebung mit guter Energie zu füllen. Dadurch bringe er Demut vor der Bühne, die für ihn „was Heiliges“ sei, und vor dem Publikum zum Ausdruck. Dies meine er ernst, fügte der 54-Jährige an.

Im Verlauf seiner Lesung betonte Hartmann den Wert der Kunst, der er einende bis heilende Kraft zuschreibt. Kunst sei etwas, das der Mensch „unbedingt“ brauche. Dazu erläuterte er weiter:

„Wir brauchen Geschichten, um zu überleben.“

Quellen: chrismon.de, domradio.de