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Stardirigent Manfred Honeck: „Der Glaube ist für mich das Allerwichtigste“

Der österreichische Dirigent Manfred Honeck, der seit 2008 Musikdirektor des Pittsburgh Symphony Orchestra ist, erklärte aktuell im Interview mit dem Südtiroler Katholischen Sonntagsblatt, dass er Musik als „göttlich“ empfindet und der Glaube an Gott für ihn an erster Stelle im Leben steht.

Im Frühjahr 2023 äußerte sich Manfred Honeck im Interview mit BR-Klassik über die Bedeutung seines Glaubens im Privatleben sowie für seine Dirigenten-Tätigkeit (wir berichteten).

Anlässlich eines Auftritts in Bozen, bei dem er das Jugendorchester der Europäischen Union dirigiert, sagte der 64-Jährige aktuell gegenüber dem Südtiroler Katholischen Sonntagsblatt zum Stellenwert des Glaubens in seinem Leben:

„Der Glaube ist für mich das Zentrum. (…) Der Glaube ist für mich das Allerwichtigste.“

Gott in den Mittelpunkt zu stellen, sei die Maxime, der er in seinem Leben folge. Alles andere werde einem dann gegeben, zeigt sich Honeck gewiss. Dabei gestand der Musiker ein, dass wie bei jedem anderen Menschen auch sein Glauben mit Schwankungen verbunden sei. Seine Beziehung zu Gott pflegt der Dirigent, der als Gastdirigent am Pult aller führenden internationalen Orchester stand, im täglichen Gebet. Dazu sagt er:

„Ich habe es mir angewöhnt, jeden Tag zu beten. Ich pflege die Beziehung zu Gott.“

Auch „vor jedem Konzert“ sucht er die Verbindung zu Gott.

Seinen Glauben, den er „nicht zur Schau“ stellen wolle, lebt er ganz selbstverständlich, ohne sich Gedanken zu machen, was andere Menschen denken. Er stehe zu seinem Glauben und empfindet es als „ganz wichtig, diesen Glauben zu leben“. Mit seinem Lebensstil inspiriert er dadurch auch andere Menschen. So würden ihn des Öfteren Musiker fragen, ob sie mit ihm beten dürften, was er „sehr schön“ finde, erklärte Honeck.

Sein Glaube habe auch Auswirkung auf sein musikalisches Wirken. Mit dem Bewusstsein, „dass die Musik göttlich ist“, ist sich der Musikdirektor des Pittsburgh Symphony Orchestra gewiss:

„Je tiefer der Glaube geht, desto mehr wird das Verständnis für die Musik vertieft.“

Als Dirigent müsse er sich „auf jedes Dirigat, auf jede Partitur gewissenhaft vorbereiten“. Darüber hinaus sei aber sein Glaube für sein musikalisches Wirken von Bedeutung, was Honeck wie folgt beschreibt:

„Für den letzten Schliff, für die letzte Eingebung, die Vision und die Kreativität hilft mir persönlich der Glaube sehr viel.“

So empfinde er „Gedanken, die durch den Glauben in andere Welten führen“, was für die in der Musik unverzichtbare Kreativität enorm wichtig sei. Die Zuhörer würden die gläubige Grundhaltung des Dirigenten mitbekommen und „sehr wohl“ feststellen, ob hinter der Technik des Dirigierens etwas „gedacht und gefühlt“ werde.

Aber nicht nur im Beruf, sondern auch in seinem Familienleben spielt der Glaube eine wichtige Rolle. Diesbezüglich erklärte der Vater von sechs Kindern:

„Der Glaube ist in unserer Familie stark verankert.“

Honeck schilderte, dass er mit seiner Familie „die Liebe, die Freude [und] die Hoffnung“, die mit dem Glauben verbunden sind, zu leben versuche. Dabei benannte er das regelmäßige gemeinsame Beten, das Tischgebet und den gemeinsamen Besuch der Sonntagsmesse als wichtige Parameter. Weiter betonte der 64-Jährige:

„Die entscheidenden Fragen des Lebens beantworten wir mit Gott. Die Frage, was nach dem Tod ist, ist für mich durch die Hoffnung, die im Glauben verankert ist, beantwortet.“

Quellen: stol.it, kathpress.at

Anbei ein Statement von Manfred Honeck zur Tiefendimension von Mozarts Requiem:

 

Hinweis: Wie für Manfred Honeck ist auch für den Dirigenten Philipp Amelung der Glaube an Gott von Bedeutung. Anbei das Video zum Interview, das wir im Frühjahr 2019 mit Philipp Amelung führten: