Symbolbild von Gerd Altmann auf Pixabay

Julia Kretschmer-Wachsmann: „Ich fühle mich als Geschöpf Gottes“

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Die Hamburger Regisseurin Julia Kretschmer-Wachsmann gab kürzlich im Interview mit dem Hamburger Abendblatt Einblicke in die Orientierung, die ihr der christliche Glaube gibt.

Julia Kretschmer-Wachsmann ist eine Künstlerin mit vielseitiger Begabung. Als Sopranistin singt sie seit ihrem neunten Lebensjahr. Einst Solistin des Kinderchores der Hamburger Staatsoper, ist sie heute – nach einer umfangreichen Gesangsausbildung – in vielen verschiedenen Genres zuhause. Als Darstellerin hat sie in TV- und Kinoproduktionen mitgewirkt und ist auf über 50 Tonträgern zu hören (u. a. Karussell/Universal Music).  Als dramaturgische Beraterin hat die promovierte Germanistin Julia Kretschmer-Wachsmann u. a. an dem Drehbuch für den preisgekrönten Kinofilm „Soul Kitchen“ (2009/Fatih Akin) mitgewirkt und ist seither als Autorin, Dramaturgin und Regisseurin tätig (Quelle: astrella-productions.de).

Im Interview mit dem Hamburger Abendblatt ließ Julia Kretschmer-Wachsmann durchblicken, dass sie ihr Talent als gottgegeben sieht. Die 46-Jährige berichtete, dass sie von ihren Eltern im christlichen Glauben erzogen wurde und die evangelische Kirche St. Lukas in Fuhlsbüttel eine bedeutende Anlaufstelle für ihre Familie war. Diese Kirche, in der sie sich viele Jahre aktiv engagierte, ist bis heute für sie ein Ort der Heimat, was sie wie folgt darlegt:

„Hier wurde ich getauft, konfirmiert und getraut. (…) Diese Kirche ist Teil meiner DNA.“

Das, was in ihrem Lieblingsbibelspruch Lukas 10,20 zum Ausdruck komme, könne sie im Raum der Kirche St. Lukas nachempfinden. In dieser Bibelstelle heißt es: „Freut euch aber, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind.“ Zur Verbindung dieses Bibelverses mit ihrer Empfindung in der Kirche erklärt Julia Kretschmer-Wachsmann gegenüber dem Hamburger Abendblatt:

„Hier kann ich ganz Julia sein. Und ich fühle mich dann als Geschöpf Gottes, von ihm gesehen, beschützt und geborgen.“

Zudem teilte die 46-Jährige mit, dass Kirchenbesuche ihren Alltag entlasten, indem sie in einer Kirchenbank sitzend still werde.

In einer Zeit, in der manche Menschen in unseren Breiten den Glauben als Privatsache deklarieren, steht Julia Kretschmer-Wachsmann ganz selbstverständlich zu ihrem Glauben und würde sich wünschen, dass das heutzutage wieder mehr Menschen tun. Gegenüber dem Hamburger Abendblatt betont sie diesbezüglich:

„Ich kann nicht verstehen, warum manche Menschen so wenig mutig sind und daraus ein Geheimnis machen. Der christliche Glaube gehört doch zu unserer europäischen Kultur und unseren Werten.“

Eine tiefgehende Erfahrung machte sie in ihrem Glauben im Umgang mit Essstörungen, die sich bei ihr als Jugendliche einstellten und sie bis ins Erwachsenenalter begleiteten. In dieser Zeit, in der sie „oft sehr traurig“ gewesen sei, habe sie ihr Glaube „gehalten“, so Kretschmer-Wachsmann.

Als weiteres Fundament in ihrem Leben benennt sie ihre Ehe und Familie. Die vielseitige Künstlerin teilte mit, dass es für sie wichtig ist, dass auch ihr Mann als gläubiger Katholik im Glauben verankert ist. So könne sie mit ihm den Glauben teilen. Zur Bedeutung von Glaube und Kirche in ihrer Ehe ließ die 46-Jährige wissen, dass sie bisher „alle wichtigen Entscheidung“ in einer Kirche getroffen hätten. Dazu sagte sie weiter:

„Wenn wir uns streiten und nicht weiterwissen, dann gehen wir in den Gottesraum, zünden eine Kerze an und reden ruhig miteinander.“

In einer Kirche könne man nicht laut werden und werde geerdet, fügte Julia Kretschmer-Wachsmann an.

Die Quelle aus der sie Kraft und Orientierung für ihr Leben schöpft, vermittelt sie auch an ihre Kinder, indem sie mit ihnen über Gott spricht und mit ihnen betet. Überhaupt ist sie der Meinung, dass man Menschen, und insbesondere auch Kindern, vom Glauben erzählen darf und insgesamt unverkrampft damit umgehen sollte. Sie wolle nicht missionieren, sei aber der Meinung, dass man ein Angebot machen dürfe. So lässt sie die Religion auch in ihre Kindermusicals „Sterntaler“ sowie „Sternefee und Mondritter“, die am Hamburger Planetarium präsentiert werden, mit einfließen, auch wenn das mitunter zu kontroversen Diskussionen führt. So habe es „hitzige Diskussionen“ gegeben, als im Stück Sternenfee und Mondritter“ immer gemeinsam der Irische Reisesegen“ gesungen wurde. Dazu habe sich die Debatte entwickelt, ob man Kindern aus unterschiedlichen Kulturen ein Lied, in dem Gott vorkommt, zumuten könne. Im Stück „Sterntaler“ sei nach anhaltenden Diskussionen der Satz aus dem Märchen „Es zog hinaus in die Welt im Vertrauen auf Gott“ dahingehend abgeändert worden, dass Gott durch die Worte „ihr Herz“ ersetzt wurde. Gegenüber dem Hamburger Abendblatt kommentierte Julia Kretschmer-Wachsmann zu diesem Sachverhalt, dass sie es als „fast übergriffig“ empfindet, die Sprache der Brüder Grimm zu verändern.

Quellen: abendblatt.de, astrella-productions.de