Julia Schnizlein: „Die Kirche steht für den Erhalt von christlichen Werten“
Die evangelische Theologin und Journalistin Julia Schnizlein, die unter dem Hashtag #juliandthechurch mit Beiträgen auf ihrer Webseite sowie auf ihrem Instagram-Channel Menschen inspiriert, regte mit einem nachdenkenswerten Insta-Post dazu an, dass allgegenwärtige Bild von Kirche neu zu justieren.
Julia Schnizlein wurde in Nürnberg geboren und ist heute Pfarrerin in der Stadtkirche in Wien und gestaltet darüber hinaus noch Kolumnen, die sie für die österreichische „Kronen Zeitung“ schreibt. Nach ihrem Abitur in Bayern studierte sie evangelische Theologie in Heidelberg und Amsterdam und absolvierte danach noch ein zweijähriges Aufbaustudium mit dem Titel „Journalismus und Medienkompetenz“ in Wien. Infolgedessen arbeitete sie 14 Jahre lang als Journalistin, unter anderem für die APA – Austria Presse Agentur, für die Magazine News und profil, die Zeitungen ‚Die Presse‘ und ‚Kronen Zeitung‘, „bis die Sehnsucht nach meinen Wurzeln, nach der Theologie, aber auch nach Tiefe, nach Sinn und einfach nach Gott immer größer wurde“, erklärt Julia Schnizlein auf ihrer Webseite.
Auf Instagram entstaubt sie als @juliandthechurch das konservative Kirchenbild, das vielerorts noch existiert, ermutigt Menschen zum Leben mit dem Unvollkommenen und zeigt, wie evangelische Kirche in der österreichischen Diaspora funktioniert. (Quelle: evangelisch.de)
Aktuell hebt sie in einem starken Insta-Post, entgegen der landläufigen Meinung, die Bedeutung der Kirche für Glauben und Gesellschaft hervor. Darin betont sie, dass ihr bei einem allzu leicht vollzogenen Kirchenaustritt, „der Blick über den eigenen Tellerrand“ fehlt. So gehe es in der Kirche „nicht um Nutzen oder Dienstleistung“, sondern „um mehr als nur um uns selbst“. Dazu betont Julia Schnizlein:
„Es geht um die Vermittlung einer Botschaft, die seit Jahrhunderten für unzählige Menschen Glaube und Hoffnung bedeutet: Es ist die Botschaft einer besseren Welt. Einer Welt, in der Nächstenliebe nicht mit Schwäche gleichgesetzt, Mitgefühl nicht als ‚Gutmenschentum’ abgewertet wird. Eine Welt, in der niemand zu kurz kommt, auch nicht Tier oder Natur. Das ist die Botschaft vom Reich Gottes.“
Die evangelische Pfarrerin gibt zu bedenken, dass das Ringen der Kirche um eine bessere Welt, das im Interagieren mit Verantwortlichen in Staat und Gesellschaft sowie „in Gottesdiensten, im Religionsunterricht, in Seelsorge und Diakonie“ seine Ausdruck findet, und der Halt, den sie Menschen gerade auch in unsicheren Zeiten bietet, von großer Bedeutung für uns alle ist. Diesbezüglich führt Julia Schnizlein fort:
„Sie [Die Kirche] steht für den Erhalt von christlichen Werten und Traditionen, die unsere Kultur seit Jahrtausenden geprägt haben.“
Dabei verschweigt Julia Schnizlein nicht die Fehler, die auch in der Kirche passieren. Im Umgang damit, gelte es nicht einfach auszutreten, sondern vielmehr die Kirche „von innen heraus zu verbessern“. Ansonsten wäre eine Gesellschaft ohne Kirche die Folge. Dass dies nicht im Sinne der Gesellschaft sein könne, unterstreicht Julia Schnizlein mit Worten des Schriftstellers Heinrich Böll (1917-1985), der einer der bedeutendsten deutschen Schriftsteller der Nachkriegszeit gilt. Dieser gab einst zu bedenken: „Selbst die allerschlechteste christliche Welt würde ich der besten heidnischen vorziehen, weil es in einer christlichen Welt Raum gibt für die, denen keine heidnische Welt je Raum gab: für ‚Krüppe’l und Kranke, Alte und Schwache.“ Weiter war er überzeugt, dass nur eine christliche Welt „Liebe für die [hat], die der heidnischen wie der gottlosen Welt nutzlos erschienen und erscheinen“.
Anbei der beschriebene Post von Julia Schnizlein auf ihrer Insta-Seite, auf der ihr euch von weiteren Impulsen inspirieren lassen könnt:
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