Foto: PromisGlauben

Kabarettist Wolfgang Krebs: „Ich hänge mein Kreuz nicht ab“

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Durch eine Klage von zwei Schülerinnen gegen das Kreuz im Eingangsbereich einer Schule ist im Jahr 2025 nach Christus eine Debatte über Kreuze im öffentlichen Raum entbrannt (wir berichteten). Nun beschäftigen sich der Kabarettist Wolfgang Krebs und Pfarrer Josef Fegg in ihrem Podcast „Vergelt’s Gott“ mit dem Thema „Kreuze in öffentlichen Gebäuden“. Dabei sprachen sie auch darüber, warum Kreuze so wichtig sind und was die Kirche jetzt tun sollte.

In der Ankündigung zur neuen Podcast-Folge auf der Facebook-Seite des Münchner Kirchenradios zeigte Wolfgang Krebs seine Kette mit Kreuz, die er um den Hals trägt, und sagte dazu:

„Wir sprechen über das Kreuz, das ich immer um mich herum trage. Ich hänge mein Kreuz nicht ab!“

 

 

Im Laufe der neuen Podcastfolge merkte Wolfgang Krebs auch an, dass er es irritierend fände, wenn ein Gast in einem Haus, sich von einem Kreuz über dem Essenstisch gestört fühlen und das Abhängen einfordern würde.

 

Im Interview mit PromisGlauben sprach Wolfgang Krebs, der durch seine Parodien von u.a. Markus Söder, Edmund Stoiber oder Horst Seehofer große Bekanntheit erlangt hat, im Sommer 2023 offen und tiefgehend über die Bedeutung des christlichen Glaubens in seinem Leben (siehe HIER).

In der aktuellen Folge des Podcasts „Vergelt’s Gott“ von Pfarrer Josef Fegg darauf angesprochen, dass seine Person in der Öffentlichkeit seit geraumer Zeit mit dem Thema „Glaube und Religion“ verbunden sei, schilderte Wolfgang Krebs, dass er gerne zu seinem Glauben steht. Dazu sagte er:

„Ich mache das bei vielen Gelegenheiten, weil ich aus Überzeugung zu meinem Glauben stehe und mir bewusst bin, dass das die allerletzte Instanz ist. (…) Auch ich fühle mich manchmal ungerecht behandelt und dann denke ich mir so: ‚Ich habe aber meinen lieben Herrn Jesus‘.“

Dafür sei er sehr dankbar, fügte der Kabarettist an.

Dadurch, dass er öffentlich so klar zu seinem Glauben stehe, erlebe er auch des Öfteren Anfeindungen und „dumme Kommentare“, und dies insbesondere in den sozialen Medien, berichtete der 58-Jährige. Dazu erklärt er:

„Wenn man sich einfach zu seinem Glauben bekennt und sagt ‚Mir gibt das etwas, wenn ich in die Kirche gehe‘, gibt es mittlerweile wenig Respekt.“

Weiter betont er in diesem Kontext:

„Unserem christlichen Glauben gegenüber wird meiner Meinung nach zu wenig Respekt gezollt. In unserer Medienlandschaft und auch in unserem alltäglichen Leben wird das sehr sehr stark verdrängt.“

Krebs schilderte, dass diese Verdrängung unmittelbare Auswirkungen auf das Wertempfinden in der Gesellschaft hat. Mit Blick auf das Fundament seines Denkens und Handelns ließ er wissen:

„Unser Miteinander, Barmherzigkeit und dass man überhaupt an andere denkt, hat meines Erachtens sehr sehr viel mit meinem Glauben zu tun, den ich mir beim Sonntagsgottesdienst abholen darf.“

Er habe Respekt gegenüber anderen Religionen, fordere aber auch Respekt gegenüber dem Katholizismus ein, dem er selber angehöre und in dem er sich „wohl und zuhause“ fühle, so Krebs. Zur Bedeutung des Sonntagsgottesdienstes für die Gesellschaft sagte er den nachdenkenswerten Satz:

„Es gibt einfach Menschen, die sich jeden Sonntag unter dem Kreuz oder Kruzifix in friedlicher Absicht versammeln.“

Papst Franziskus habe zum Heiligen Jahr dazu aufgerufen, den Glauben sichtbar zu machen. Er tue, dass, indem er ein Kreuz um den Hals trage oder beim Essen ein Kreuzzeichen mache, schilderte Wolfgang Krebs. Dazu merkte Pfarrer Fegg an, dass er das starke Bekenntnis, das Wolfgang Krebs zum katholischen Glaube gebe, „oft in den eigenen Reihen“ vermissen würde. Seinem Empfinden nach sei die Kirche heute „zu scheu oder sogar feige, um sich klar zu positionieren“, so der Geistliche. Er finde es schade, dass die Politik in der Debatte zum Kreuz im öffentlichen Raum den Hauptpart übernehmen müsse. Er fände es schöner, wenn der Einsatz für das Kreuz und die christliche Botschaft stärker von der Kirche käme, merkte Pfarrer Fegg an.

Wolfgang Krebs begründete, dass es für die Kirche heute eine Herausforderung sei, sich nach dem Missbrauchsskandal mutig zu positionieren. Er würde sich jedoch wünschen, „dass die katholische Kirche einfach am Wort Gottes, an dem man sich ganz klar orientieren kann, festhält“ und von dem her sich positioniert und nicht versucht, im Sinne des Mainstreams „rund zu werden“. Wenn Kirche anvisiere, medial nicht anzuecken, habe sie folglich nur noch im Kopf, was nicht gesagt werden sollte und verliere dadurch jegliche Positionierung, zeigt sich Krebs gewiss.

Dem Wunsch von Wolfgang Krebs, dass sich in Reihen der Kirche mehrheitlich und klar zum Kreuz positioniert werde, stimmte Pfarrer Fegg zu und bemerkte, dass das Kreuz im Laufe der Geschichte schon immer polarisiert habe. Die Diskussion, die sich aktuell am Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs zum Kreuz im Eingangsbereich eines Gymnasiums entwickelt (wir berichteten), begrüßt Fegg. Er finde es „gut, dass man immer auch über das Kreuz im öffentlichen Raum redet“, infolgedessen das Kreuz nicht zur „Beiläufigkeit“ werde, sondern vielmehr die Botschaft des Kreuzes immer wieder zum Thema in der Gesellschaft werde. Dazu betont der Geistliche:

„Es ist gut, wenn wir uns manchmal überlegen müssen: Hey, wie haben wir es denn mit dem Kreuz?“

Als Krebs und Fegg anschließend auf die Bedeutung von Gipfelkreuzen in Bayern und deren Anziehung für Menschen aus aller Welt zu sprechen kommen, lässt Pfarrer Fegg wissen:

„Ich gehe oft in die Berge und wenn ich auf einen Gipfel komme und es gibt dort kein Kreuz, dann fehlt mir etwas.“

Und weiter:

„Ich fühle mich dann nicht am Ziel angekommen, wenn ich am Gipfel stehe und kein Kreuz da ist.“

Das Gipfelkreuz symbolisiere ein Angekommen-Sein am Ziel.

Zur Bedeutung des Kreuzes im Allgemeinen erklärt Pfarrer Fegg, dass das Kreuz ein Zeichen der Liebe und der Erlösung ist. Mehr Liebe als Jesus am Kreuz gegeben habe, könne man nicht zeigen, betont der Geistliche und führt fort, dass das Kreuz in seiner Symbolik ein großes Pluszeichen voller Positivität sei. So verweise es mit seinem Längs- und Querbalken darauf, dass Gott und die Erde sowie die Menschen untereinander in Verbindung stehen. Dies sei „ein durch und durch schönes Zeichen“, so Fegg.

Weiter erklärte er, dass das Kreuz durch den Glauben an die Auferstehung Hoffnung über Tod und Leid hinaus empfinden lasse. Das müsse man verstehen, denn ohne den Auferstehungsglauben wäre das Kreuz ein trauriges Symbol, schilderte der Kirchenmann.

Daraufhin sagte Wolfgang Krebs, dass er es sich nicht vorstellen möchte, ein Leben ohne Gott und ohne den Glauben, dass Tod und Leid nicht das letzte Wort haben, zu führen. Eine größere Hoffnungslosigkeit könne er sich gar nicht vorstellen. Wer den Glauben an ein Leben nach dem Tod nicht teilen könne, solle bitte nicht dieses Symbol der Hoffnung gläubigen Menschen verwehren wollen, schilderte Wolfgang Krebs und erklärte weiter, dass ihn die Entscheidung des Bayerischen Gerichtshofs, dass das Kreuz im Eingangsbereich eines Gymnasiums der Religionsfreiheit der sich beschwerenden zwei Schülerinnen entgegenstehe, sehr geärgert habe. In Bayern stehe an jeder Ecke ein Feldkreuz und auch in der Großstadt München sei an vielen Häuserfassaden eine Maria oder ein Kreuz zu sehen. Dass diese zum Ausdruck gebrachte Beziehung zu Gott nun „getilgt“ werden soll, finde er seltsam und hoffe, dass hierbei noch nicht das letzte Wort gesprochen ist, so Krebs.

Am Ende des Podcastes stellten Pfarrer Josef Fegg und Wolfgang Krebs die inspirierende Frage in den Raum:

„Wie halten Sie es mit dem Kreuz?“

Anbei die beschriebene, neue Folge des „Vergelt’s Gott“-Podcasts von Wolfgang Krebs und Pfarrer Josef Fegg zum Nachhören: 

HIER