Margot Käßmann: „Religionsunterricht ist so wichtig“

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Weil es Menschen gibt, die ihr Leben ohne Gottesbezug denken und gestalten, wurde einst der Ethikunterricht eingeführt. Und das ist gut so. Wenn jedoch heute der schulische Religionsunterricht, in dem Menschen ihr Leben mit Gottesbezug durchdenken, mitunter unter Druck gerät, ist dies insbesondere mit Blick auf den Wert der Religionsfreiheit sowie der Dimension „Mehr“, die der Religionsunterricht bietet, nicht gut.

Aktuell schildert die evangelische Theologin und Bestsellerautorin Margot Käßmann in ihrer Kolumne in der BILD-Zeitung mit der Headline „Eine Frage der Haltung – Schüler brauchen Wissen über Religion“ die herausragende Bedeutung des schulischen Religionsunterrichts für unsere Gesellschaft.

Die 64-Jährige sieht die religiöse Analphabetisierung unserer Gesellschaft, in der viele Menschen das bevorstehende Osterfest „nur noch mit Küken und Eiern“ verbinden, mit großer Sorge. Auch wenn die schrumpfenden Mitgliederzahlen der Kirchen sich auch auf den Religionsunterricht auswirken, erkennt Käßmann darin keinen Grund von religiöser Bildung in der Schule abzusehen. Dazu erklärt sie:

„Im Religionsunterricht geht es nicht um praktizierte Religion. Da wird nicht gebetet und gepredigt, sondern nachgedacht, gefragt und hoffentlich auch verstanden.“

Mit Blick auf die vernunftbegründete Reflexion der christlichen Botschaft verweist die Theologin darauf, dass diese „unser Land geprägt“ hat. Diesbezüglich betont sie:

„Deshalb ist Religionsunterricht so wichtig.“

Weiter hebt Margot Käßmann hervor, dass der Glauben an Gott „Halt und Orientierung“ in den tiefen Tälern des Lebens geben kann. So biete aktuell die Passionszeit bzw. Fastenzeit eine gute „Gelegenheit, über das Leiden Jesu und das Elend in der Welt nachzudenken“. Eine Gesellschaft, die das ausblende, sei „arm dran“, resümierte die ehemalige EKD-Ratsvorsitzende.

Quelle: bild.de

 

Dass das Fach Religion bedeutend attraktiver ist, als es mitunter dargestellt wird, zeigt eine aktuelle Analyse zum Religionsunterricht, die kürzlich in der Münchner Kirchenzeitung veröffentlicht wurde. Darin wird berichtet, dass heutzutage sich Schülerinnen und Schüler problemlos vom Religionsunterricht abmelden können, was aber nur wenige tun würden. Im Gegenteil finde der Religionsunterricht, neben klarem Zuspruch von denjenigen, für die er eingerichtet wird, zusätzlich auch Interesse bei konfessionslosen Eltern bzw. Schülern. Zu diesem Phänomen hält die Münchner Kirchenzeitung fest: ‚Schülerinnen und Schüler aller Schularten, die katholisch getauft sind, besuchen in der Regel den katholischen Religionsunterricht. Dabei war es durch die immer breitere Etablierung des Ethik-Unterrichts noch nie so einfach, vom Religionsunterricht in das andere Fach zu wechseln. Aber nur wenige tun das. Stattdessen gibt es sogar eine bemerkenswerte Zahl von Eltern, die ihre Kinder, obwohl sie nicht getauft sind, zum Religionsunterricht anmelden. Beide Beobachtungen kann man nur so deuten, dass Eltern, Schülerinnen und Schülern der Religionsunterricht wichtig ist, dass sie ihn offenbar so relevant finden, dass sie nicht das alternative Fach Ethik wählen.‘

Hinweis: Den kompletten Artikel, der darstellt, warum der Religionsunterricht ein Fach mit Zukunft ist, gibt es unter:

mk-online.de

Auch Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen, betonen zunehmend die Bedeutung und das Besondere des Religionsunterrichts, worüber wir in unserem Artikel „Promis zum Religionsunterricht –  Das Fach, in dem Werte mit Gottesbezug durchdacht werden“ berichteten. Den Artikel mit vielen Promi-Statements zum Religionsunterricht gibt es:

HIER

Anbei ein Statement des Zeit-Redakteurs Jan Roß zur Dimension „Mehr“, die der Religionsunterricht bietet: