Martin Semmelrogge: „Ich gehe gerne in die Kirche – auch um mal Ruhe zu haben“

Der Schauspieler Martin Semmelrogge, der durch seine Rolle im Kinofilm Das Boot“ 1981 bekannt wurde und seitdem in unzähligen Filmen mitwirkte, schlüpft für das TV-Live-Event „Die Passion“, das am 13. April bei RTL gezeigt wird, in die Rolle des Barabbas. Doch wie schaut es eigentlich mit dem persönlichen Glauben des 66-Jährigen aus?

Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur erklärte Semmelrogge aktuell, dass die Kirche für ihn kein unbekannter Ort ist, auch wenn er selbst kein Mitglied ist. Diesbezüglich sagte er wörtlich:

„Ich habe keine Konfession. Aber ich gehe gerne in die Kirche – auch um mal Ruhe zu haben.“

Darüber hinaus findet er durchaus auch Gefallen beim Besuch eines Gottesdienstes, insbesondere weil ihm die ganze Inszenierung gefalle. Dazu berichtete der Schauspieler, der zu den bekanntesten Charakterdarstellern Deutschlands zählt:

„Wenn ich an Weihnachten bei Bekannten bin und die gehen in die Kirche, finde ich es durchaus schön, mitzugehen.“

Auch die Idee der Beichte hält Martin Semmelrogge, der in seinem Leben wiederholt vor Gericht stand (Quelle: wikipedia.org), für eine gute Einrichtung, was er wie folgt beschreibt:

„Es tut gut, wenn man sich mal erleichtern kann.“

 

Ende letzten Jahres erschien bei Cicero Online ein Artikel, in dem Martin Semmelrogge fiktiv über seine letzten 24 Stunden im Leben nachdenkt. Darin betont er, dass er beim Gedanken an seinen letzten Tag an die Unendlichkeit denken müsse. Zudem berichtet der Schauspieler, dass er vor dem Tod keine Angst habe, was er damit begründet, dass er gut gelebt habe und mit sich im Reinen sei. In diesem Kontext äußerte er auch die Vorstellung, dass nach dem Tod die Seele weiterexistiert und davonflöge.

Über seinen Bezug zum Glauben berichtete er, dass er in seiner Kindheit „ohne eine feste Bindung an eine Glaubensgemeinschaft aufgewachsen“ sei. Seiner Meinung nach bedürfe es auch für den Glauben an Gott „nicht unbedingt einer Religion“, wobei er aber nachempfinden kann, dass eine feste Verwurzelung „in einer intakten Kirchengemeinde“ mit einem „tollen Pfarrer“ Struktur gibt und „erfüllend“ sein kann. Zu seinem Gottesbild ließ Semmelrogge durchblicken, dass Gott für ihn „mannigfaltig“ und „das Ideal der Liebe“ ist. Auch der Blick auf den Menschen, den er als „Wunderwerk“ bezeichnet, lässt Semmelrogge höher blicken. Dazu erklärt der Schauspieler mit der markanten Stimme:

„Ich bin der festen Überzeugung, dass wir mehr sind als nur Fleisch und Blut.“

Dabei äußerte er den Glauben an „eine Seele, die in uns wirkt und über den Tod hinaus existiert, in welcher konkreten Form das auch immer sein wird“, so Semmelrogge.

 

Dass er heute sein Leben überhaupt sehr bewusst lebt, berichtet Martin Semmelrogge anlässlich seines 65. Geburtstages, den er am 8. Dezember 2020 feierte, der Deutschen Presseagentur (dpa). So schilderte er, dass er eigentlich jeden Tag wie seinen Geburtstag lebe. Zudem zeigte er sich dankbar für sein Leben und seine Karriere als Schauspieler. In Zeiten von Corona werde ihm die Bedeutung seiner markanten Stimme besonders bewusst. Dazu betonte Semmelrogge:

„Ich bin gesegnet mit meiner Stimme.“

Quellen: zeit.de, pro-medienmagazin.de, cicero.de, t-online.de

Anbei ein Interview von „jott-stories“ mit Martin Semmelrogge, das als „herrlich ehrliches Interview“ tituliert wird und in dem der Schauspieler Einblick in sein Leben und seine Sicht aufs Leben gibt:

Über das Wesentliche, das er in seiner Schulzeit mitgenommen hat und was er nach seiner Schulzeit „auch gleich in Angriff genommen“ habe, sagte Semmelrogge:

„Mein Lehrer hat gesagt: ‚Es ist nicht so wichtig, was ihr hier alles inhaltlich vermittelt bekommt, sondern wichtig ist, dass ihr lernt, im Leben euch zu entscheiden und wenn ihr etwas gefunden habt, was euch gefällt oder wo euer Talent liegt, euch zu entscheiden und das auch durchzuziehen.'“