Michael Stahl: „Nur wenn wir ehrlich sind, können wir Neues entstehen lassen“
In einer zu Herzen gehenden und zum Nachdenken anregenden Folge des KEG-Podcast „Pausengong“ sprach aktuell der Autor, Motivator und Selbstbehauptungstrainer Michael Stahl über tiefgehende Werte wie Ehrlichkeit, Vergebung, (Gott-)Vertrauen und Empathie, die seiner Ansicht nach ein tragfähiges Fundament der Gewaltprävention darstellen.
Der ehemaliger Personenschützer und Kampfsportler hat selbst ein bewegtes Leben hinter sich. Nach einem familiären Schicksalsschlag wendete seine Sichtweise auf das Leben um 180 Grad. Er bringt Verständnis und Empathie für die Abgelehnten und Ungeliebten auf und erinnert:
„Wer zum Schläger wird, hat bereits selbst Gewalt erfahren!“
Im Pausengong-Podcast spricht Michael Stahl mit Pfarrer Rainer Maria Schießler und dem KEG-Landesvorsitzenden Martin Goppel darüber, wie man Konflikte vermeiden kann, und darüber wie wichtig die ehrliche Kommunikation mit unseren Mitmenschen ist. Dazu betont er:
„Wir müssen unseren Kindern ehrlich von unseren Erfahrungen berichten, unsere Niederlagen teilen, Ängste aussprechen und den Kindern auf Sehnsuchtsebene begegnen.“
Weiter begründet der Trainer für Selbstwert und Selbstbehauptung:
„Wenn wir nicht mehr miteinander sprechen, begleiten uns Gefühle von Angst, Ablehnung und Schuld immer weiter und gehen irgendwann in Wut über. Nur wenn wir ehrlich sind, können wir Neues entstehen lassen!“
Neben der Verantwortung vor den Mitmenschen spielt für Michael Stahl sein Empfinden der Verantwortung vor Gott eine bedeutende Rolle für sein Denken und Handeln. Die in der lebendigen Beziehung zu Jesus Christus gemachte Erfahrung, bedingungslos geliebt zu sein, veränderte einst seine Perspektive auf das Leben (wir berichteten).
„Gott liebte mein Herz gesund. Dadurch kam Frieden in mein Leben.“
Mit Blick auf sein eigenes Leben ist ihm heute bewusst:
„Gewalt entsteht oft dort, wo ein Mangel an Liebe ist.“
Dabei sieht er im heutzutage immer öfter auftretenden Phänomen der mangelnden Begegnung unter Menschen eine Hauptursache und empfiehlt ein neues Aufleben der Tischgemeinschaft. Dazu betont er:
„Wir brauchen wieder gesunde und wertvolle Begegnungen, bei denen sich Menschen auf Augenhöhe, in Liebe und Wertschätzung begegnen.“
Stahl schilderte, dass genau an diesem Punkt Gewaltprävention beginnt. Mit Blick auf sowohl die Täter- als auch die Opferperspektive zeigt er sich gewiss:
„Wenn jemand weiß, dass er wertvoll ist, ist das die beste Präventionsarbeit.“
Für den schulischen Religionsunterricht gibt Michael Stahl den Tipp, Kindern und Jugendlichen zu vermitteln, dass sie von Gott geliebt sind. Anhand von persönlichen Beispielen und mit Blick auf das Weltgeschehen schilderte Stahl, wie es ihm durch diese Gewissheit möglich wurde, Frieden zu finden, anderen Menschen zu vergeben und ihnen mit Verständnis und Liebe zu begegnen. Von diesem Fundament aus vermittelt Michael Stahl neben technischen Ansätzen der Gewaltprävention an Schulen, in Gefängnissen, in Unternehmen oder an Universitäten ein Bewusstsein, dass jeder Mensch wertvoll ist. Damit gibt er einen wert(e)vollen Impuls für nachhaltige Gewaltprävention, die auch dann noch wirkt, wenn der Coach nicht mehr vor Ort ist. Zur Art und Weise seiner Tätigkeit sagte er:
„Ich versuche immer auf eine persönliche Ebene zu kommen mit der jeweiligen Sprache der Leute, die vor mir sitzen.“
Anbei die inspirierende Podcastfolge, die ans Herz geht und zum Nachdenken anregt: