Nino de Angelo: „Ich glaube, dass es jemanden gibt dort oben, der alles zusammenhält“

Vor zwei Jahren feierte der Musiker Nino de Angelo mit seinem Album „Gesegnet & Verflucht“ ein fulminantes Comeback. Mit seinem neuen Album „Von Ewigkeit zu Ewigkeit“ geht der 59-Jährige mit Band ab 30. September auf große Deutschland-Tour. Wie die Titel seiner  beiden jüngsten Alben erahnen lassen, spielt der Glaube an Gott eine Rolle in seinem Leben. Darüber sprach der Sänger aktuell im Interview mit Badische Neueste Nachrichten.

Das Leben von Nino des Angelo gleicht einer Achterbahnfahrt. Im Alter von gerade einmal 17 Jahren gelang ihm mit dem von Drafi Deutscher geschriebenen Song „Jenseits von Eden“ ein Riesen-Erfolg. Der Song landete auf Platz 1 in den deutschen, den österreichischen und den Schweizer Single-Charts. Mitte der 1990er-Jahre war Nino de Angelo einer der Protagonisten in Peter Maffay’s Erfolgs-Musical Tabaluga und Lilli, das bei der Tournee 1993/94 in 90 Shows in den großen Hallen Deutschlands über 750.000 Zuschauer sahen. Neben den Erfolgen war das Leben von Nino de Angelo auch durch Suizid-Versuche, mehrere gescheiterte Ehen und Drogenmissbrauch gekennzeichnet. Auch schwere Erkrankungen pflastern seinen Weg. Im Jahr 2016 wurde bei ihm die Lungenerkrankung COPD diagnostiziert.

Aktuell lebt Nino de Angelo mit seiner Partnerin Simone Lux im Allgäu und ist nach Überwindung seiner Drogensucht im Frieden mit sich und seiner Vergangenheit, die er auch in seinen neuen Songs aufarbeitet. Auf seinem letzten Album besang er in seinem Lied „An irgendwas glauben“ die im Menschen in existenziellen Situationen aufkommende Sehnsucht, glauben zu können. Auf seinem aktuellen Album befindet sich ein Song mit dem Titel „Unter Gottes Sonne“. Darin besingt er, dass er „wie ein Engel im Sturzflug“ durch „gefährliche Welten“ gezogen sei und „den Dämonen in mir tausend Tribute gezollt“ habe. Darauf erklärt er, dass er „stets“ daran geglaubt habe, dass ein Engel ihn zurückholt. Im Refrain formuliert er gebetshaft die Hoffnung, dass unter Gottes Sonne „der letzte Lichtstrahl auf mir untergeht“.

 

 

Im Interview mit Badische Neueste Nachrichten berichtete Nino de Angelo, dass er heute 70 Prozent seiner Songs selbst schreibe. Auf seinen Song „Unter Gottes Sonne“ angesprochen, erklärte der 59-Jährige:

„Ich glaube, dass es jemanden gibt dort oben, der das alles zusammenhält.“

Zudem glaube er, dass wir im Universum nicht alleine sind und es noch „anderes Leben in unseren Galaxien“ gebe.

 

Wie bild.de im Januar 2018 berichtete, findet Nino de Angelos Glaube an Gott auch Ausdruck auf einem großen Bibel-Tattoo auf seinem Rücken, das auch im Video zum Song „An irgendwas glauben“ zu sehen ist (siehe unten). Dort stehen folgende Zeilen aus dem Matthäus-Evangelium, Kapitel 7, 13-14: „Geht hinein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit und der Weg ist breit, der zur Verdammnis führt, und viele sind’s, die auf ihm hineingehen. Wie eng ist die Pforte und wie schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind’s, die ihn finden!“

 

Auf seinem neuen Album findet sich mit dem Titel „Land in Sicht“ ein weiterer Song, mit dem Nino de Angelo dazu ermutigt, den Glauben nicht zu verlieren. Im Interview mit Badische Neuste Nachrichten erklärte der Sänger, dass dies „ein typischer Selbstmotivation-Song“ sei, der sich insbesondere an sensible und feinfühlige Menschen richtet, denen es beim Blick auf „den ganzen Schrecken, das Böse und die Ungerechtigkeit in der Welt“ besonders schwer falle, weiterzumachen. Dazu betonte de Angelo:

„Es geht immer nur um Vorteile, Geld, materielle Dinge. Ich finde das sehr traurig.“

Seiner Meinung nach müsste kein Mensch auf der Welt Hunger leiden, wenn die Menschheit „das alles richtigmachen würde“. Mit Blick auf die Kriege, die Menschen „lieber“ führen würden, sagte der Musiker:

„Der Mensch ist sein eigenes Verderben.“

Seine persönlichen Tiefs führt er auf Menschen zurück. Auch im Musikbusiness gebe es „gute und schlechte Menschen“.

Danach gefragt, welche Botschaft er mit seinem neues Album „Von Ewigkeit zu Ewigkeit“ transportieren wolle, sagte de Angelo:

„Ich glaube daran, dass die Seele ewig weiterlebt.“

Als Mensch gelte es seiner Meinung nach, keine Baustellen im Leben offen zu lassen. Diesbezüglich sei er mittlerweile im Frieden. Weiter betonte er:

„Ich will keine unruhige Seele mehr sein.“

Mit Rückblick auf sein Leben hätte er sich „oft gewünscht“, zu den Menschen zu gehören, die gar keine Probleme mit Drogen haben. Das Abtauchen in die Welt der Drogen sei verbunden mit einem „Drang nach Erlösung, die sich aber nie erfüllt“. Vielmehr sei es „eine Flucht in eine andere Welt“, die aber nicht funktioniere, weil man immer an den Punkt zurückkomme, vor dem man flüchten wollte. Heute würde er jungen Menschen den Rat geben, gar nicht erst mit Drogen anzufangen. Dazu sagte er auch:

„Wenn das dein Leben bestimmt, bist du nicht mehr frei.“

Auf sein Leben zurückblickend hält Nino de Angelo fest:

„Mein Leben ist wie ein Schlachtfeld, ich stehe aber noch mittendrin und bin heute ein anderer Mensch.“

Er sei heute „sehr stolz“ auf seine Kinder und seine Familie, sowie darauf, dass er „durchgehalten“ habe und „immer noch ein guter Mensch geblieben“ sei. Weiter teilte der Sänger zu seiner Werteorientierung mit:

„Heute ist mir wichtig, dass ich mir selbst treu bleibe und nichts tue, was gegen meine Überzeugung spricht.“

Und weiter:

„Familie ist für mich das Wichtigste.“

Quellen: bnn.de, facebook.com, bild.de

Anbei das Video zum Song „An irgendwas glauben“ von Nino de Angelo, in dessen Verlauf das große Tattoo mit den Worten der Bibelstelle Mt 7,13-14 auf seinem Rücken zu sehen ist: