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Opernstar Marie-Claude Chappuis: „Ich bin gläubig und bete oft“

Die Mezzosopranistin Marie-Claude Chappuis studierte Gesang am Konservatorium ihrer Heimatstadt Fribourg und anschließend an der Universität Mozarteum in Salzburg. Zunächst Ensemblemitglied am Tiroler Landestheater, eroberte sie bald die renommiertesten Bühnen in Europa und auch Asien. Im Interview mit Bruno Bötschi  für die Schweizer Zeitung blue News sprach die 47-Jährige aktuell über ihre Leidenschaft zur Musik. Dabei zeigte sie sich trotz großer Erfolge auf der Opernbühne demütig und nahm dabei auch Bezug zu ihrem Glauben.

Im Lauf des Interviews, in dem die Sängerin zum Ausdruck brachte, wie relevant das Singen für die Lebensfreude ist, verwies Bruno Bötschi auf das besondere Gesangstalent von Marie-Claude Chappuis, die dementsprechend in den großen Konzerthäusern auftritt. Danach gefragt, wie sie damit umgehe, dass sie kein absoluter Weltstar wie etwa Anna Netrebko sei, betonte Chappuis:

„Ich bin kein Weltstar und das ist gut so.“

In diese Liga aufzusteigen habe ihre Meinung nach auch mit Fügung und Bestimmung zu tun, was die Sängerin wie folgt erklärte:

„Ich bin gläubig. Ich denke, wenn der Himmel mich gern als Weltstar hätte, wäre ich einer.“

Vielmehr sei sie glücklich, dass sie ihre Leidenschaft zum Beruf machen konnte und mit dem Ist-Zustand auch zufrieden.

Überhaupt sei Demut ein wichtiger Wert im Zusammenhang mit ihrem künstlerischen Wirken. Wenn sie „zu stark im Vordergrund“ stünde, würde ihr „Gesang beim Publikum weniger Gefühl anrühren“, ist sich Marie-Claude Chappuis gewiss. Diesbezüglich erklärte sie weiter:

„Mein Ziel ist, dass die Kunst durch mich hindurchfließt, bis in die Seele der Menschen trifft.“

Neben „viel Arbeit“ sei dafür „eben auch Demut nötig“, so die Sängerin.

Auch der Beistand von oben ist ihr wichtig. So zeigte sie sich dankbar dafür, dass ihre Mutter vor jedem ihrer Auftritte eine Kerze anzündet. Dazu sagte sie im blue-News-Interview:

„Wie gesagt: Ich bin gläubig und bete oft. Die Kerze ist eine Verbindung zu Gott.“

 

Im Artikel „St. Gallen ist neben der Rolle der Helena das grösste Geschenk“, den Marie-Claude Chappuis unter den Presseartikeln auf ihre Webseite gestellt hat, beschreibt die Autorin Astrid Nahkostin  die Opernsängerin als „sehr gläubige Katholikin“.

Von daher sieht die Mezzosopranistin ihre Stimme auch von Gott gegeben, wie im Juli 2019 in der Schweizer Illustrierten im Artikel „Operngesang ist Hochleistungssport“ von Thomas Kutschera zu lesen war. Darin wird Marie-Claude Chappuis mit folgenden Worten zitiert:

„Meine Stimme ist mein zweites Ich, wir leben zusammen wie ein Tandem. Sie ist ein Geschenk Gottes. Ich pflege sie wie ein Kind.“

Sechs bis acht Stunden täglich übe Chappuis wochenlang, damit ein Lied „reifen, meine Seele ausdrücken“ kann, betonte die Opernsängerin.

Quellen: bluewin.ch, dso-berlin.de, chappuis-mezzo.ch, schweizer-illustrierte.ch