Papst Franziskus betont freiheitliches Gottesbild und ruft zur Einheit der Christen auf: „Unsere Unterschiede dürfen keine Ausrede sein“

Katholisch.de titelt zum aktuellen Papstbesuch beim Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK): „Papst: Einheit wichtiger als Eigeninteressen der Kirchen“. Denn Papst Franziskus hat mit einem Aufruf zur christlichen Einheit seinen Besuch in Genf begonnen und dabei mit Blick auf die Ökumene betont:

„Unsere Unterschiede dürfen keine Ausrede sein.“

Seinen Besuch stellte er unter das Motto: Gemeinsam unterwegs sein, beten und arbeiten. Dazu sagte er:

„Das ist der große Weg, den wir aufgerufen sind zu gehen. Der Weg hat ein klares Ziel: die Einheit.“

Jenseits von frommen Floskeln sprach Papst Franziskus Klartext und warnte vor dem Schutz von Eigeninteressen auch in der Ökumene.

Um der Einheit willen gelte es, eigene Zwecke aufs Spiel zu setzen, „die oftmals eng an ethnische Zugehörigkeiten oder überkommene Vorstellungen gebunden sind, seien sie mehrheitlich ‚konservativ‘ oder ‚fortschrittlich'“, so der Papst.

Weiter mahnte er in seiner Rede die getrennten Christen dazu, „in der Vergebung fortzuschreiten“.

Dies gehe nicht „mit der dröhnenden Gangart der Machtanmaßung, sondern mit jener, die dem Rhythmus eines einzigen Gebotes folgt: ‚Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst'“.

Für Kirchenspaltungen und frühere Misserfolge in der Ökumene machte Franziskus „weltliches“ Machtdenken unter Christen verantwortlich:

„Zuerst versorgte man die Eigeninteressen, dann jene von Jesus Christus“,

so der Papst. Auch Versuche in der Vergangenheit, diese Trennungen zu überwinden, seien „elend gescheitert, weil sie sich hauptsächlich an einer weltlichen Logik orientierten“.

Der Papst sprach von einer „heimtückischen Versuchung“ im Dialog der Kirche, „miteinander zu gehen, aber in der Absicht, irgendein Eigeninteresse durchzusetzen“. Franziskus nannte dies eine Logik „des Judas, der zusammen mit Jesus wandelte, aber zum eigenen Vorteil“.

Ökumene könne nicht gelingen, wenn man das Eigene retten wolle,

argumentierte Franziskus. Wer Christus nachfolgen wolle, müsse „mit heiliger Hartnäckigkeit den Weg des Evangeliums wählen und die Schleichwege der Welt ablehnen“.

Weiter betonte der Papst:

„Wie Jesus selbst lehrt, bringen nicht diejenigen, die anhäufen, im Weinberg des Herrn Frucht, sondern diejenigen, die dienen und der Logik Gottes folgen, der weiterhin schenkt und sich selbst schenkt.“

Dies sei eine „österliche Logik, die einzige, die Frucht trägt.“

Quellen: katholisch.de und pro-medienmagazin.de

 

Überdies hat sich Papst Franziskus an anderer Stelle aktuell für das Gottesbild eines „liebenden Vaters, der sich um seine Kleinen kümmert und sie vor der Selbstzerstörung bewahren will“. Gott sei niemand, der zwingt und verbietet.

Dabei hob Franziskus hervor, dass Gott den Menschen stets die Freiheit der Entscheidung lasse und sagte:

„Jesus ist das Wort des Vaters, nicht die Verdammung des Vaters“.

Die Zehn Gebote seien in diesem Sinne Mitteilungen eines guten Vaters, „Gott kommuniziert mit uns und wartet auf unsere Antwort“, so Franziskus.

Weiter formulierte er abermals drastische Worte für das personifizierte Böse. Es sei der Teufel, der versuche, uns das vorzugaukeln, dass Gott reglementierend und einengend sei.

Quelle: katholisch.de