Persönlichkeiten aus Kirche und Gesellschaft beten für Ukraine: „Gott wird das letzte Wort haben“

Bei seiner wöchentlichen Generalaudienz am gestrigen Mittwoch appellierte Papst Franziskus an gläubige und nicht-gläubige Menschen gleichermaßen, für den Frieden in der Ukraine zu beten. Die für den Krieg Verantwortlichen forderte er auf ihr Gewissen vor Gott zu prüfen. Auch andere Persönlichkeiten aus Kirche und Gesellschaft rufen zum Gebet für den Frieden auf.

Papst Franziskus erklärte sichtlich besorgt vor den Pilgern in der Audienzhalle, dass er mit Blick auf die Situation in der Ukraine einen „großen Schmerz im Herzen“ spüre und wie viele Menschen auf der Welt verängstigt und besorgt über die Lage sei. Wie Vaticannews berichtet, betonte er:

„Ein weiteres Mal ist der Frieden aller durch Einzelinteressen bedroht. Ich appelliere an die politisch Verantwortlichen, ernsthaft ihr Gewissen zu prüfen, vor Gott, der der Gott des Friedens und nicht des Krieges ist, der Vater aller und nicht nur einiger, und der will, dass wir Geschwister sind und nicht Feinde.“

Mit eindringlichen Worten, die er sowohl an Gläubige als auch Nichtglaubende richtete, appellierte der Papst, „die Waffen Gottes“ zu nutzen: Gebet und Fasten. Dazu lud er alle Menschen ein, „am kommenden 2. März, Aschermittwoch, einen Tag des Fastens für den Frieden abzuhalten“. Dazu erklärte Franziskus:

„Nun möchte ich alle ansprechen, Glaubende und Nichtglaubende. Jesus hat uns gelehrt, dass man auf die teuflischen Einflüsterungen und die teuflische Sinnlosigkeit der Gewalt mit den Waffen Gottes antwortet: mit Gebet und Fasten.“

Seinen Appell schloss er mit folgender Fürbitte an die Gottesmutter:

„Die Friedenskönigin möge die Welt vor dem Wahnsinn des Krieges schützen.“

 

Auch der katholische Erzbischof von Lemberg, Mieczysław Mokrzycki, hat an die Macht Gottes angesichts des Ukraine-Konflikts erinnert und die Menschen aufgefordert, weiterhin für den Frieden zu beten. Wie die Nachrichtenagentur CNA berichtet sagte Mokrzycki:

„Die Öffentlichkeit und die Medien konzentrieren sich nur auf die menschlichen Faktoren in dieser Gleichung: politische Führer, Diplomaten, Strategien, Armeen … aber am Ende des Tages wird Gott immer das letzte Wort haben.“

Der Erzbischof zeigte sich zuversichtlich, „dass unsere Gebete den Verlauf dieses Konflikts ändern können“.

Im Interview mit ACN hob der aus Polen stammende Mokrzycki zudem die Hoffnung auf diplomatische Anstrengungen hervor. So sehe er „einen Hoffnungsschimmer“, solange die Menschen im Gespräch bleiben. Weiter fügte er an:

„Krieg bringt keine Lösungen, sondern nur Zerstörung, Leid und Unfrieden.“

 

Die evangelisch-lutherische Geistliche Kristina Kühnbaum-Schmidt, die seit dem 1. April 2019 amtierende Landesbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland ist, twitterte zu einem Bild mit einer Engelsfigur folgende bewegenden Worte:

„Der Morgen ist dunkel. Die Nachrichten sind es auch. Ein furchtbarer Tag für die Menschen in der Ukraine, für den Frieden in Europa. Ich bete zu Gott: Gib Frieden. Sende deine Engel. Sei bei allen, die um ihr Leben und das ihrer Liebsten bangen. Kyrie eleison- Gott, erbarme Dich.“

 

Am vergangenen Sonntag erklärte der stellvertretende Chefredakteur der Bild-Zeitung, Paul Ronzheimer, dass er sich in der aktuellen Krisensituation im Gebet an Gott wendet (wir berichteten). Auf die Frage, ob wir in einer Woche Krieg erleben werden, sagte er im Polit-Talk auf BILD TV  live aus der Ukraine zugeschaltet:

„Ich habe lange nicht mehr gebetet. Aber in diesen Tagen und in diesen Stunden bete ich.“

In einem Artikel zur Ukraine-Krise berichtete Ronzheimer zuvor, dass sich in der ukrainischen Hauptstadt Kiew die Kirchen mit Hunderten Gläubigen füllen, die für den Frieden beten.

 

Etwa zwei Drittel der 44 Millionen Einwohner der Ukraine sind orthodoxe Christen. Rund 11 Prozent der Bevölkerung sind katholische Christen. Auf dem Unabhängigkeitsplatz „Majdan Nesaleschnosti“ der ukrainischen Hauptstadt steht die Statue des heiligen Erzengels Michael, der der Schutzpatron von Kiew ist.

 

Wie die große Mehrheit der ukrainischen Bevölkerung bekennt sich auch der deutsche Profiboxer ukrainischer Herkunft Alexander Dimitrenko, der ehemaliger Europameister im Schwergewicht ist, zum christlichen Glauben (wir berichteten). Gegenüber dem Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag brachte er seine Fassungslosigkeit über die Situation in der Ukraine zum Ausdruck. Seine Hoffnung legt er dabei in die Hände Gottes. Dazu erklärt der 39-Jährige:

„Ich bete für die Menschen in der Ukraine.“

Schon in der Vergangenheit betonte der ehemalige Europameister im Schwergewicht die Kraft, die im Gebet und im Wort Gottes liegt. So bekannte er einmal im Interview mit der Bild-Zeitung:

„Ich lese in der Bibel und bete jeden Tag, denn das gibt mir Kraft.“

Die durch das Gebet entstehende, gesellschaftsverändernde Kraft beschrieb Alexander Dimitrenko vor Jahren gegenüber dem Hamburger Abendblatt mit folgenden Worten:

„Liebe rettet die Welt.“

Bereits im Mai 2020 ermutigte Alexander Dimitrenko in einem YouTube-Statement Menschen, die Ängste und Ungewissheit im Leben empfinden, auf Gott zu vertrauen. Mit Verweis auf die biblische Botschaft „Fürchtet euch nicht“ sagte er:

„Ich will dir nur sagen, dass du auf Jesus vertrauen solltest. Und bete auch.“

Weiter betonte er:

„Wenn du keinen Ausweg im Leben hast oder siehst, fange an zu beten.“

Dabei ermutigte der Schwergewichtsboxer dazu, daran zu glauben, dass Gott helfen kann, und dass durch das Beten und den Glauben Wunder möglich seien. Aus seiner eigenen Erfahrung könne er berichten, dass der Glaube an Gott „einiges bewirken“ kann, um das Leben positiv zu verändern. In einem Statement für PromisGlauben erklärte Dimitrenko mit Blick auf sein Leben:

„Gott sei Dank konnte ich trotz der Schwierigkeiten die Beziehung zu Jesus aufrechterhalten.“

Quellen: vaticannews.va, catholicnewsagency.com, twitter.com, promisglauben.de, wikipedia.org, shz.de, bild.de, livenet.ch, jesus.de, abendblatt.de, youtube.com

Hier das beschriebene Statement von Papst Franziskus: 

 

„Ich habe großen Schmerz in meinem Herzen über die sich verschlechternde Situation in der Ukraine“. @Pontifex Ukraine-Krise | Papst Franziskus ruft zu einem weltweiten Fastentag für den Frieden am Aschermittwoch auf: pic.twitter.com/R8ipnolhMf

— CNA Deutsch (@CNAdeutsch) February 23, 2022

Anbei der Twitter-Post von Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt: 

 

Der Morgen ist dunkel. Die Nachrichten sind es auch. Ein furchtbarer Tag für die Menschen in der Ukraine, für den Frieden in Europa. Ich bete zu Gott: Gib Frieden. Sende deine Engel. Sei bei allen, die um ihr Leben und das ihrer Liebsten bangen. Kyrie eleison- Gott, erbarme Dich. pic.twitter.com/phnBZngvED

— Kristina Kühnbaum-Schmidt (@l_bischoefin) February 24, 2022

„Send me an Angel“ von den Scorpions – ein Gebet in Liedform: