Foto: Markus Kosian

Pfarrer Brandlmeier: „Unser Leben ist gesegnet, auch in den Zweifeln unserer Existenz“

In seiner Auslegung des Evangeliums zum 4. Advent (Lk 1,39-45) ermutigte Pfarrer Manfred Brandlmeier in der heutigen Vorabendmesse zum 4. Adventssonntag in der Pfarrkirche Christi Himmelfahrt in München-Waldtrudering die Gottesdienstbesucher, auch in schwierigen Lebensphasen auf Gottes Nähe zu vertrauen.

 

im Bild: Pfarrer Manfred Brandlmeier bei seiner heutigen Predigt

 

Am 4. Adventssonntag stehen wir kurz vor Weihnachten. Heute werden wir Zeugnis einer besonderen Begegnung. Zwei Frauen treffen sich. Zwei schwangere Frauen. Eine alte und eine junge Mutter. Beide Schwangerschaften sind nicht gewöhnlich. Diese Geburten verändern die Welt (Quelle: bibelwerk.de)

 

Anbei die Worte der Predigt von Pfarrer Brandlmeier:

 

Zwei Frauen sind guter Hoffnung: Elisabeth, die viel Ältere; und Maria, eine noch ganz junge Frau. Beide sind schwanger. Sie tragen ein Kind unter ihrem Herzen. Maria geht in das Haus des Zacharias und begrüßt ihre Verwandte Elisabeth. Maria betritt das Haus, sie geht durch die Tür;

und dabei ist Maria selbst die Tür, durch die Gott in die Welt eintritt.

Elisabeth deutet dies voller Freude an: Gesegnet bist du Maria, unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes.

Liebe Gemeinde, ich denke jede Frau, die guter Hoffnung ist; jede, die ein Kind erwartet ist gesegnet und gesegnet ist das Kind im Mutterleib, denn das Leben ist ein Geschenk Gottes.

Auch dann, wenn die Schwangerschaft ungeplant ist; auch dann, wenn das Kind mit einer Einschränkung, einer Behinderung heranreift und auf die Welt kommt.

Viele Frauen hier unter uns, waren schon einmal guter Hoffnung, haben ein Kind zur Welt gebracht. Das mag lange zurückliegen oder erst kürzlich geschehen sein, so wie bei einer meiner Nichten, die vor zwei Wochen ihr erstes Kind zur Welt brachte; und weil sich die Geburt lange verzögerte sind wir in der Familie umso dankbarer, dass Sophia gut zur Welt gekommen ist.

Liebe Gemeinde, in vier Tagen feiern wir Weihnachten. Und das können wir, weil Maria JA gesagt hat.

Sagen wir es mit Elisabeth: Selig, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ.

Und wieder ist es der Glaube an den Herrn, der Glaube an Gott, dass er für einen jeden und jede von uns seinen Plan und einen Weg hat.

Glauben wir mit Maria an die Vorsehung Gottes für unser Leben. Denn unser Leben ist gesegnet, auch in den Nächten und Zweifeln unserer Existenz.

Der Jesuit Pater Alfred Delp, von den Nazis am 2. Februar 1945 hingerichtet, hat trotz seiner aussichtslosen Situation, voll des Glaubens und des Vertrauens geschrieben: Unsere Schicksale sind getragen vom Segen und Geheimnis unseres Gottes.

Nehmen wir dies, an diesen Abend zum vierten Advent mit in unser Leben:

Unsere Schicksale sind getragen vom Segen und Geheimnis unseres Gottes!

Amen.