Foto: NWO, HeinoFalcke2011, cropped, CC BY-SA 4.0

Prof. Heino Falcke: „Wenn ich Naturwissenschaft betreibe, ist das nichts, was von Gott losgelöst ist“

Am Mittwoch zeigten die am Projekt „Event Horizon Telescope“ beteiligten Forscher auf sechs zeitgleichen Pressekonferenzen rund um den Globus die bahnbrechende Aufnahme eines Schwarzen Loches in der Galaxie M87. In Brüssel trat der Chef-Wissenschaftler Prof. Dr. Heino Falcke, ein deutscher Radioastronom der an der Radbout Universität in Nijmwegen forscht, vor die Mikrofone und sagte:

„Sie haben vermutlich schon viele Bilder von Schwarzen Löchern gesehen. Aber das waren alles Computersimulationen. Dieses Bild hier ist echt – und deshalb so wertvoll für uns. Und es sieht aus wie ein Ring aus Feuer.“

Auch durch dieses neue wissenschaftliche Erforschung, die die Bild als „Astro-Sensation“ betitelt, steht für den gläubigen Christen Heino Falcke Glaube und Naturwissenschaft keineswegs im Widerspruch. Ganz im Gegenteil befindet der 52-jährige im aktuellen Interview mit dem Spiegel, dass es zwischen Glaube und Wissenschaft „mehr Parallelen“ gäbe, „als man denken könnte“.

Im Interview mit dem christlichen Medienmagazin Pro äußerte Heino Falcke im Januar 2018, dass Glaube und Naturwissenschaft für ihn ganz natürlich zusammengehören. Dazu sagte er:

„Wenn ich Naturwissenschaft betreibe, ist das nichts, was von Gott losgelöst ist, sondern ich entdecke etwas über die Schöpfung selber. Und die erzählt auch etwas über den Schöpfer.“

In der ERF-Sendung „Gott sei dank“ sprach Prof. Dr. Heino Falcke vor über einem halben Jahr über Schwarze Löcher im Universum und seine Arbeit am nun veröffentlichten Bild von einem Schwarzen Loch. Dabei betonte er, dass auch Schwarze Löcher im Universum keinen Widerspruch zwischen Wissenschaft und christlichen Glauben darstellen.

Auf die Frage, ob er als Astrophysiker beim Forschen im Weltall schon einmal Gott gesehen habe, stellte Heino Falcke zunächst fest, dass es eine „Berufskrankheit von uns Physikern“ sei, dass diese nur auf die Materie schauen, aber:

„Wir gestehen uns zu, dass wir hinausschauen und sagen: ‚Man ist das schön, ist das groß, ist das überwältigend, ist das wunderbar‘!“

An diesem Punkt blieben viele Wissenschaftler aber stehen und würden sich „nicht trauen noch weiterzugehen“, so Falcke. Er selbst bliebe nicht bei einem Glauben an die Naturgesetze stehen. Dazu betonte der gläubige Christ:

„Ich glaube, dass Gott nicht nur etwas ist, sondern jemand.“

Und weiter:

„Ich glaube, dass ER noch mehr ist, dass das, was uns so ausmacht mit Glaube, Liebe und Hoffnung, dass das keine Illusion ist, die wir uns so ausdenken, sondern das Glaube, Liebe, Hoffnung von Anfang an da waren in diesem Urknall, im Anfang dieser Welt, in der Schöpfung dieser Welt.“

Seinen Kollegen den Astrophysiker Harald Lesch zitierend, wies Heino Falcke darauf hin, dass Glaube, Liebe und Hoffnung fehlen würde, wenn es die Erde im Universum nicht mehr gäbe.

Für ihn gäbe es „absolut keinen“ Widerspruch darin, Wissenschaftler zu sein und an einen persönlichen Gott zu glauben. Dazu betonte er weiter, dass er es „bis heute nicht begriffen“ habe, woher die Annahme käme, dass man entweder nur Wissenschaftler sein könne oder an Gott glauben könne. Weiter hob er hervor, dass viele der großen Wissenschaftler, „die unsere Wissenschaft geprägt haben“, eine „sehr intensive Beziehung zu Gott hatten“ und „sehr gläubig“ waren, so Falcke weiter.

Mit Blick auf die biblische Geschichte von Jona erklärte Heino Falcke:

„Gott ist für mich überall.“

Im Zuge dessen betonte der 52-jährige weiter, dass er „sehr gerne“ in der Bibel lese und dabei kritisch reflektiere, was eine sehr heilsame Erfahrung für ihn sei. Dabei plädierte er für einen vernunftbegründeten Glauben, der wissenschaftlichen Erkenntnissen standhält.

Quellen: deutschlandfunk.de, bild.de, spiegel.de, pro-medienmagazin.de, YouTube.com

 

Ein sehr empfehlenswertes 11-minütiges Interview von Prof. Dr. Heino Falcke in der ERF-Sendung „Gott sei Dank“, das Klarheit in die Debatte von Glaube und Naturwissenschaft bringt und so manche Verwirrung diesbezüglich ad acta legt:

 

Das 10-minütige und ebenso sehenswerte Interview von Prof. Dr. Heino Falcke mit dem christlichen Medienmagazin Pro gibt’s

HIER