Schweizer Comedian Marco Rima: „Ich bete jeden Abend“

Der Schweizer Comedian Marco Rima, der in den 90er Jahren als Mitglied im Team der Sketchshow „Die Wochenshow“ auf Sat.1 auch in Deutschland bekannt wurde, geht im Oktober mit seinem Unterhaltungsprogram „Don’t worry, be happy“ auf Tour. Anlässlich dessen sprach er im Interview mit dem Online-Portal kath.ch über das Verhältnis von Humor und Glauben. Dabei ging er auch auf die Bedeutung ein, die der Glauben an Gott für ihn persönlich hat.

Marco Rima berichtete, dass er im schweizerischen Zug im katholischen Glauben aufwuchs und auch heute „hin und wieder in die Kirche“, obwohl er aus der Kirche ausgetreten sei. Der 63-Jährige bekannte, dass er nach wie vor an Gott glaube. Dazu erklärte er weiter:

„Ich denke, jeder von uns trägt das Göttliche in sich.“

Rima schilderte, dass seiner Meinung nach das Göttliche in den Menschen sichtbar wird, wenn wir „auf uns achten, aufeinander Rücksicht nehmen und liebenswürdig miteinander umgehen“. Seinen Draht zu Gott findet er im Gebet, was er wie folgt näher darlegte:

„Ich bete jeden Abend. Ich spreche ein ganz einfaches Kindergebet für mich: ‚Müde bin ich, geh zur Ruh, schließe meine Äuglein zu…‘ Ich bete das heute noch. Nach dem Gebet versuche ich, mit dem Herrgott zu reden.“

Zudem sucht er im Gebet die Verbindung zu seinem verstorbenen Vater und äußert seine Bitten für seine Familie. Zu seiner Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod sagte er:

„Ich glaube an den Himmel und daran, dass ich die liebsten Menschen, die ich vor ein paar Jahren verloren habe, auch wieder treffe.“

Einen weiteren Zugang zu Gott findet Marco Rima in der Schöpfung. Lange Fahrradtouren erlebe er „als meditativen Prozess“. Beim Fahren durch die Landschaften und dem Bestaunen der Natur habe er viel Zeit zum Nachdenken. Dazu erklärte er:

„Ich bin eigentlich ständig im Gespräch mit dem Göttlichen.“

Auch seinen vier Kindern gab er das Angebot des Glaubens mit auf dem Weg, indem er sie taufen ließ. Den Wert der Familie betont er im Interview mit kath.ch als essentiell für die Gesellschaft. Dass heutzutage der Respekt gegenüber Menschen „grundsätzlich abgenommen“ habe, führt Rima auf einen Bedeutungsverlust der Familie zurück. Wenn heute „Kinder acht Stunden pro Tag in die Kita“ gesteckt würden, hätten die Eltern „doch gar keinen Zugriff mehr auf ihre Kinder“, gab der 63-Jährige zu bedenken.

Weiter betonte er den Wert von Religion für soziales Engagement und für einen Halt im Leben. Dazu sagte er weiter:

„Ich glaube schon, wenn man die Wertschätzung für das Göttliche spürt, dann ist man ganz bestimmt glücklicher unterwegs, als wenn da gar nichts ist.“

Damit wieder mehr Menschen Halt im Glauben finden, plädiert er „für eine engagierte, persönliche Missionierung“ etwa durch den Dorfpfarrer. Auch er selbst möchte mit seiner Kunst Menschen ermutigen, was er im Vergleich zur Kirche wie folgt formuliert:

„In der Kirche ist das Wort Gottes ja auch eine frohe Botschaft. Sprich: Die Kirche will uns eine frohe Botschaft verkünden. Genau das will ich eigentlich auch.“

 

Dass für ihn eine Verbindung zur Kirche nach wie vor besteht, äußerte Marco Rima vor 4 Jahren im Interview mit bluewin.ch (wir berichteten). Seinerzeit erklärte er:

„Ich bin nicht mehr im Club, ich bin ausgetreten aus der Katholischen Kirche. Trotzdem bin ich nach wie vor römisch-katholisch, weil ich so erzogen worden bin. Die Geschichte von Jesus finde ich hochspannend.“

Quelle: kath.ch, bluewin.ch