Foto: ProSieben/Jens Koch (mit freundlicher Genehmigung von Stefan Gödde)

Stefan Gödde: „Ich bin gläubiger Christ und auch gerne katholisch“

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Der TV-Moderator, Journalist und Buchautor Stefan Gödde, der das Pro7-Wissensmagazin „Galileo“ moderiert und die beiden Reiseführer „Nice to meet you, Jerusalem“ und „Nice to meet you, Rom“ veröffentlicht hat, sprach in einem beeindruckenden Interview mit dem Magazin der Kapuziner „cap!“ (Ausgabe Sommer 2024) über die Tiefendimension in seinem Leben. In einem weiteren Interview mit der Kirchenzeitung des Bistums Aachen äußerte sich der 48-Jährige zu seiner Leidenschaft für die Sonntagsmesse und fürs Pilgern.

Zum Einstieg ins Interview mit dem Magazin „cap!“, das vom Orden der Kapuziner herausgegeben wird, wurde Stefan Gödde direkt mit der Gretchenfrage konfrontiert. Diese bejahte der Galileo-Moderator und bekannte konkret:

„Ich bin gläubiger Christ und auch gerne katholisch.“

Gödde berichtete, dass er im katholischen Glauben aufwuchs und als Messdiener und Pfadfinder am kirchlichen Leben teilnahm. Insbesondere seine Oma mütterlicherseits, die „ihr ganzes Leben lang“ im Gebet mit Gott in Verbindung gestanden habe, sei ihm ein prägendes Vorbild im Glauben gewesen. Die Verwurzelung seiner Oma im Glauben habe ihn „beeindruckt“, so der TV-Moderator.

Seine guten Erfahrungen, die er selbst mit seinem Aufwachsen im Umfeld der Kirche im katholischen Paderborn machte, wurden aber mit dem Missbrauchsskandal und dem Umgang der Kirche damit getrübt. Sein Bild von Kirche sei heute „nicht mehr so klar“ wie früher, wodurch sein Glaube aber „nicht erschüttert“ sei, ließ der 48-Jährige wissen. Zur Bedeutung des Glaubens in seinem Leben erklärte Gödde:

„Der Glaube ist ein Geschenk, für das ich sehr dankbar bin. Mir persönlich gibt der Glaube Kraft.“

Weiter schilderte er, dass der Glaube ihm dabei helfe, demütig auf das Leben zu sehen und zu erkennen, „dass mein eigenes Ego nicht das Zentrum des Universums ist“. Insbesondere in der existenziellen Frage nach dem Warum und dem Wozu des Lebens gebe ihm sein Glaube Orientierung.

Dabei ist ihm das Gefühl von Zweifeln im Glauben nicht fremd. Im Umgang damit helfe ihm die Gemeinschaft im Glauben, die er zuletzt sehr intensiv auf dem Katholikentag erlebte, der vom 29. Mai bis zum 02. Juni 2024 in Erfurt stattfand. Zu seinen dort gemachten Erfahrungen teilte er mit:

„Wenn hier Tausende gemeinsam beten oder schweigen, dann trägt mich das.“

Als das für ihn bedeutendste Gebet benannte der Moderator und Autor das Gebet, das Jesus selbst gelehrt hat: Das Vaterunser. Zur Lebensrelevanz dieses Gebets erklärt Stefan Gödde:

„Die Botschaften in diesem besonderen Gebet sind positiv, menschenfreundlich und der Welt zugewandt. Gut für jeden Einzelnen und gut für die Gesellschaft.“

Als wichtig für die Auseinandersetzung mit der Tiefendimension in seinem Leben beschrieb der 48-Jährige die Erfahrung von Endlichkeit während seiner Zivildienstzeit, wo er in einem Altenheim arbeitete, sowie eine persönliche Grenzerfahrung, die er im Alter von 32 Jahren durchlebte. Damals litt er unter einer Dissektion, einem Einriss eine Ader in seinem Kopf. Gödde berichtete im cap!-Interview, dass er damals neben dem Bewusstsein der eigenen Endlichkeit auch eine spirituelle Erfahrung machte, wozu er folgendes wissen ließ:

„Ich habe mich in diesen Momenten beschützt gefühlt, war nicht allein.“

Heute ist sich Stefan Gödde gewiss, dass Demut und Dankbarkeit sowie der Fokus auf das wirklich Wichtige entscheidende Werte im Leben sind. Dazu betont er:

„Am Ende zählt nicht der Instagram-Algorithmus, sondern dass Du Dich von Deinem Schöpfer fragen lassen musst: Was hast Du zum Guten beigetragen?“

Um sich selbst nicht „allzu wichtig“ zu nehmen sowie demütig und dankbar zu sein, hilft ihm „eine gute Beziehung mit den Menschen und Gott [zu] leben“, schilderte Gödde weiter. Dabei treibt ihn „der Glaube an das Gute im Menschen“ sowie die Gewissheit, „dass es einen Gott gibt, der das Gute für uns alle will“, an.

 

In einem weiteren aktuellen Interview mit der Aachener Kirchenzeitung sprach Stefan Gödde über seine Beziehung zu Gott und betonte dabei die Bedeutung der Sonntagsmesse und des Pilgerns in seinem Leben. Der Autor der Reiseführer „Nice to meet you, Jerusalem“ und „Nice to meet you, Rom“ erzählte von seinen Erfahrungen, die er auf seinen Pilgerreisen erlebte. Insbesondere eine Nacht in der Grabeskirche in Jerusalem, beschreibt er als „absolut faszinierend“ und als „ein wirklich unvergessliches Erlebnis“.

Im Phänomen, dass heutzutage das Pilgern auch bei vielen sich nicht als religiös bezeichnenden Menschen im Trend liegt, erkennt Gödde, „dass in jedem Menschen eine Sehnsucht nach etwas Größerem angelegt ist, das über unser kleines Ego hinausweist.“ Diese Sehnsucht greife dann Raum, wenn sie nicht durch Dinge wie „Geld, Macht, Autos, Instagram, Tiktok“ und sonstige Ablenkungen überdeckt werde, schilderte der Moderator weiter.

Auch er musste dieser Sehnsucht erst im Laufe seines Lebens Raum geben. So berichtete Gödde, dass er zu seiner Studentenzeit andere Dinge gegenüber dem Kirchgang präferiert habe. Seinen Perspektivwechsel beschreibt er wie folgt:

„Aber schon seit vielen Jahren ist mir der Gang zur Sonntagsmesse wieder heilig.“

Dazu, was Glaube für ihn ausmacht, erklärt der 48-Jährige:

„Ich glaube daran, dass es einen guten Gott gibt, der das Gute für uns will. Dieser Gedanke ist doch tröstlich in einer Zeit, die auf so vielen Ebenen aus den Fugen zu geraten scheint.“

Und weiter:

„Aber ich sehe jeden Tag – an meiner Familie, Freunden, großen und kleinen Wundern –, dass ich ein geliebtes Kind Gottes bin.“

Bei noch offenen Fragen könne ihm vielleicht die nächste Pilgerreise helfen, fügte Stefan Gödde an.

Quellen: kapuziner.org, kirchenzeitung-aachen.de

 

  • Mehr Infos zum Magazin „cap!“ und zum Wirken der Kapuziner gibt’s unter:

www.kapuziner.org

  • „cap!“ als E-Paper zum Durchblättern gibt es:

HIER

  • Mehr Infos zur Kirchenzeitung für das Bistum Aachen gibt es unter:

www.kirchenzeitung-aachen.de