US-Geschäftsfrau Melinda Gates: „Ich glaube definitiv an Vergebung“

Die US-amerikanische Geschäftsfrau und Autorin Melinda Gates betont aktuell den Wert der Vergebung im Umgang mit der Trennung von ihrem Ex-Mann Bill Gates. Die 57-jährige Milliardärin, die sich mit ihrer Stiftung sehr stark im Kampf gegen die Armut einsetzt, wird in den Medien auch als Philanthropin bezeichnet, worunter man eine Person versteht, die sich durch ein menschenfreundliches Denken und Verhalten auszeichnet. Ihr soziales Engagement sieht sie in ihrer christlichen Prägung und den damit verbundenen Werten begründet.

Letztes Jahr gaben Melinda und Bill Gates ihre Trennung bekannt und ließen sich nach 27 Ehejahren im August 2021 scheiden. Wie die BILD-Zeitung aktuell berichtet, äußerte sich die 57-Jährige Informatikerin und Betriebswirtschaftlerin, die das Forbes-Magazin seit 2004 zu den mächtigsten Frauen der Welt zählt, beim US-Sender CBS erstmals zur Scheidung vom Microsoft-Gründer. Darauf angesprochen, warum sie sich nicht schon vor Jahren von ihrem Mann trennte, als dieser eine Affäre mit einer Mitarbeiterin gehabt habe, verwies die frühere Programmiererin auf den ihr wichtigen Wert der Vergebung. Dazu sagte sie:

„Na ja, ich glaube definitiv an Vergebung, also dachte ich, wir hätten einiges davon verarbeitet.“

Nach einer Phase der Wut und Trauer fühle sie sich mittlerweile, als wäre sie langsam am anderen Ende der „Reise der Heilung“ angekommen, berichtete die 57-Jährige in der Sendung „CBS Mornings“ weiter.

Orientierung in ihrem Verhalten gibt ihr der christliche Glauben, der Melinda Gates auch zur Wohltätigkeit motiviert.

Anfang 2018 sprach Melinda Gates in einem Video-Interview zum Willow-Creek-Leitungskongress, der sowohl unterschiedliche Konfessionen als auch Menschen aus Kirche und Wirtschaft vereint, über ihre umfangreiche wohltätige Arbeit. Wie das christliche Medienmagazin Pro dazu berichtete, hob die Philanthropin u.a. hervor, dass durch die Finanzierung von Medikamenten durch ihre Stiftung heute sieben Millionen Kinder am Leben seien. Die Motivation zu ihrer Arbeit im Dienst am Nächsten habe sie nach eigenen Angaben von den Werten, die sie in ihrer Familie und auf ihrer katholischen Schule gelernt habe. Noch heute nehme sie sich täglich eine „Zeit der Stille“. Dazu sagte sie:

„Ich zünde eine Kerze an, schreibe in mein Tagebuch, bin in der Stille oder im Gebet.“

Gerade im Kampf gegen die Armut befinde sie sich mit ihrer Kirche auf einer Wellenlänge:

„Ich habe mit der Kirche eine gemeinsame Mission gegen die Armut.“

Unterschiedlicher Meinung gegenüber ihrer Kirche ist sie bezüglich der Haltung zum Zugang zu Verhütungsmittel gerade für Frauen in der Dritten Welt. Durch Gespräche mit betroffenen Frauen habe sie erkannt, wie wichtig Verhütungsmittel für sie sind – etwa, damit Schwangerschaften besser planbar seien, um als Familie nicht überfordert zu werden.

Ihre katholische Prägung wird auch im Wikipedia-Artikel über sie hervorgehoben, wo sie u.a. wie folgt charkterisiert wird: „Melinda Gates wurde 2012 in die American Academy of Arts and Sciences und 2013 vom amerikanischen Wirtschaftsmagazin Forbes auf Platz 3 der Liste der 100 mächtigsten Frauen der Welt gewählt. Melinda Gates gehört der römisch-katholischen Kirche an.“

Auf der Online-Plattform „finanzkun.de“ wird Melinda Gates im Artikel mit der prägnanten Headline „Melinda Gates: ‚Demut'“ als erfolgreiche Geschäftsfrau und Philanthropin mit sozialem Engagement beschrieben. Mit Bezug auf ein Zeit-Interview, in dem sich die Amerikanerin zu den Motiven ihres Handelns äußerte, wird festgehalten, dass Melinda Gates ihr Engagement in ihrer katholischen Prägung begründet sieht. So sei ihr bereits beim Besuch in einer katholischen Highschool die Überzeugung vermittelt worden, dass ein einzelner Mensch das Leben anderer positiv verändern könne. Dieser Glaube habe sie auch beim Studium der Computer-Wissenschaften und bei ihrer Microsoft-Tätigkeit begleitet. Sie sei sich mit Bill Gates immer einig gewesen, dass Geld und Erfolg nicht alles bedeuten. Der katholischen Kirche fühle sie sich in „kritischer Solidarität“ immer noch verbunden.

Die Bill & Melinda Gates Foundation mit Sitz in Seattle ist mit einem Stiftungsvermögen von knapp 46,8 Milliarden US-Dollar und über 1.450 Mitarbeitern die größte private Stiftung der Welt. Seit ihrer Gründung wurden bis 2017 insgesamt 36,7 Mrd. US-Dollar an Spenden und Fördergeldern ausgezahlt. Sie flossen in tausende Projekte und Organisationen in mehr als 100 Länder weltweit. (Quelle: Wikipedia.org)

Wie auf finanzkun.de weiter zu lesen ist, ist Melinda Gates davon überzeugt, dass trotz der Größe und Bedeutung der Stiftung auch ein Stück Demut angebracht sei. So ist ihr bewusst, dass ihr Engagement bei der Not der Welt immer noch der sprichwörtliche „Tropfen auf den heißen Stein“ bleibe.

In Zukunft möchte die 57-Jährige ihr Vermögen nicht mehr nur ausschließlich über die Stiftung vergeben, sondern auch an andere Wohltätigkeitsorganisationen verteilen, berichtete kürzlich zuerst das „Wall Street Journal“ (WSJ).

In der TV-Show „CBS-Mornings“ sagte Melinda Gates mit Blick auf ihre persönliche Zukunft:

„Ich meine, es ist 2022 und ich bin wirklich sehr gespannt darauf, was auf mich zukommt und auf das Leben, das vor mir liegt.“

Quellen: bild.de, pro-medienmagazin.de, finanzkun.de, spiegel.de, watson.ch