Thadäus König: „Meine Pfarrgemeinde ist eine starke Gemeinschaft“

Der CDU Politiker Thadäus König, der seit dem 28. September 2024 Präsident des Thüringer Landtages ist, sprach im Interview mit dem christlichen Medienmagazin PRO über die Bedeutung des christlichen Glaubens für die Gesellschaft und für ihn persönlich.

Im thüringischen Eichsfeld, wo Thadäus König 1982 zu DDR-Zeiten geboren wurde, blieb der katholische Glaube trotz der DDR-Zeit stark präsent. Das Eichsfeld war eine der größten Regionen in der DDR mit einer überwiegend katholischen Bevölkerung. Der katholische Glaube war tief in der Region verwurzelt und konnte sich auch gegen staatliche Einflüsse durchsetzen. Die katholische Kirche war in der DDR in einer angespannten Situation, da sie als gesellschaftlicher Gegenpol zum SED-Staat und seinem Anspruch auf Alleinherrschaft galt. Trotz der schwierigen Umstände spielten die katholischen Kirchen und traditionelle Pilgerorte wie das Klüschen Hagis eine wichtige Rolle für die Gläubigen. Die Devise der katholischen Kirche in der DDR war, die Zeit im geteilten Land zu „überdauern“ und die Verbindung zu den westdeutschen Bistümern aufrechtzuerhalten. Mit dem sog. Eichsfeldplan der DDR-Regierung sollte die Umsiedlung nichtchristlicher Bürger ins katholische Eichsfeld erfolgen, um die Bedeutung und Macht der Katholischen Kirche zu brechen. Doch das Eichsfeld blieb über das 40-jährige Bestehen der DDR eine katholische Enklave, in der das traditionell katholische Leben fortbestand. 

Im Interview mit dem christlichen Medienmagazin PRO berichtete Thadäus König, dass der christliche Glaube in seiner Familie „eine große“ Rolle spielte und ihn „das katholische Milieu des Eichsfelds“ geprägt habe. Der sonntägliche Gottesdienstbesuch, Wallfahrten und christliche Hochfeste hätten in seiner Kindheit in den 1980er Jahren selbstverständlich zu seinem Leben dazugehört. Zur Bedeutung des christlichen Glaubens in der heutigen Zeit im Eichsfeld sagte der 43-Jährige:

„Das Leben im Eichsfeld ist immer noch eng mit der Kirche verbunden, auch nach den erlebten zwei Diktaturen auf deutschem Boden.“

Seinen Glauben in der Gemeinschaft der Kirche zu praktizieren sei für ihn auch heute das Fundament, auf dem er sein Leben gestalten wolle. Dazu betonte Thadäus König:

„Ich habe den Glauben und die Kirche mit ihren Werten immer als Stabilitätsanker wahrgenommen, der mir Kraft gegeben hat.“

An der Kirche im Eichsfeld, wo er heute seine Pfarrgemeinde als „eine starke Gemeinschaft“ erlebt, fasziniert ihn besonders, dass sie nicht dem Zeitgeist hinterhergelaufen sei, schilderte der CDU-Politiker gegenüber PRO.

Mit Blick auf die gesellschaftliche Relevanz von Kirche erinnerte der gläubige Katholik daran, dass die christlichen Grundwerte „das beste Gerüst für ein gutes Leben“ seien und es gerade deshalb „eine starke Kirche als moralische Instanz“ brauche. Dazu betont König:

„Wenn sich jeder Mensch an die Zehn Gebote hielte, hätten wir deutlich weniger Probleme.“

Kritisch merkt er an, dass sich die katholische Kirche heutzutage seiner Meinung nach „zu stark mit inneren Prozessen“ beschäftige. Vielmehr sollte sie sich um die Themen kümmern, die Menschen bewegen, so König. Als Beispiele führte er die Themen Lebensschutz und Stärkung der Familien an.

Weiter ließ Thadäus König wissen, dass für ihn im Umgang mit politischen Niederlagen der christliche Glaube eine helfende „Quelle“ sei. Diese Kraftquelle geben er und seine Frau auch an ihre Kinder im Alter von vier und acht Jahren weiter, indem sie mit ihren Kindern beten, ihnen biblische Geschichten erzählen und es ihnen ermöglichen, „das Gemeindeleben und den Gottesdienst kennenzulernen“, berichtete der CDU-Politiker im PRO-Interview.

Quellen: pro-medienmagazin.de, mariaspring.de, wikipedia.org, bpb.de