Gregor Gysi: „Ohne christliche Religion hätten wir keine allgemeinverbindliche Moral“

,

Seit Jahren erklärt der Rechtsanwalt und Politiker Gregor Gysi („Die Linke“), dass er eine gottlose Gesellschaft fürchtet, auch wenn er selbst nicht an Gott glaubt (wir berichteten). Dass er diese Auffassung nachhaltig teilt, bestätigte er nun im Live-Talk „Miss-Verstehen Sie mich richtig“, indem er die Relevanz des Christentums für unsere Gesellschaft heute hervorhob.

Am 27.04.25 unterhielt sich der Musiker Till Brönner im Rahmen der Gesprächsreihe, die in der Berliner Distel vor Live-Publikum stattfindet, mit Gregor Gysi. Dazu geht aktuell auf Instagram ein Clip viral, der einen Auszug dieses Gesprächs zeigt. Darin betont der Alterspräsident des aktuellen Deutschen Bundestags erneut:

„Wissen Sie, ich habe immer gesagt: Ich glaube nicht an Gott, aber ich fürchte eine gottlose Gesellschaft.“

Gysi erklärte, dass er damit eine religionsfreie Gesellschaft meinen würde. Dazu begründete er:

„Wenn wir nicht die christliche Religion hätten, hätten wir überhaupt keine allgemeinverbindliche Moral.“

Natürlich könnten auch die Linken versuchen, Moralnormen aufzustellen. Nur sehe er keine Chance, dass diese allgemeinverbindlich sein könnten. Mit Blick auf die Relevanz des Christentums für die Gesellschaft führte der 77-Jährige aus:

„Durch die Bergpredigt und durch die Gebote haben wir eine allgemeinverbindliche Moral.“

Diese These belegte er erheiternd mit folgendem Beispiel:

„Dann stellen die Christinnen und Christen Weihnachten immer wieder fest, dass sie doch nicht so gelebt, wie sie eigentlich leben sollten und spenden. Und die Nichtchristen spenden vor Schreck gleich mit. Deswegen haben wir jedes Weihnachten das höchste Spendenaufkommen in Deutschland.“

 

 

Dass ihm die biblische Bergpredigt auch persönlich Orientierung gibt, berichtete Gregor Gysi u.a. im Interview mit dem Magazin „Grandios“ im April 2022. Zu seiner Prägung durch die Bergpredigt ließ der Linken-Politiker wissen:

„Da steht drin, ich soll meine Feinde lieben. Das kann ich nicht. Aber eines konnte ich: Ich habe nicht zurückgehasst, wenn ich gehasst wurde. Das hat mich souveräner gemacht.“

Wenn er auf eine einsame Insel nur ein Buch mitnehmen dürfte, wäre das die Bibel, sagte Gysi. Dazu schilderte er weiter, dass er in der Bibel alles finden würde, was das menschliche Leben ausmacht.