Adam Peaty half die kirchliche Gemeinschaft im Umgang mit Lebenskrise

Der britische Brustschwimmer Adam Peaty wurde 2016 und 2021 Olympiasieger über 100 Meter und ist jeweils dreifacher Weltmeister über 50 und 100 Meter. Zudem hält der 29-Jährige die Weltrekorde über 50 und 100 Meter auf der Langbahn sowie den Weltrekord über die 100 Meter Brust auf der Kurzbahn. Bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris holte er am vergangenen Sonntag im Schwimm-Finale über 100 Meter Brust die Silbermedaille für Großbritannien, wobei ihm nur zwei Hundertstel-Sekunden zu Gold fehlten. Im Anschluss zeigte sich Peaty so emotional, als ob der Gewinn dieser Silbermedaille mehrt Wert innehabe als seine großen Erfolge zuvor.

Wie bild.de berichtet, erklärte Peaty zum Gewinn seiner Silbermedaille:

„Ich weine nicht, weil ich Zweiter geworden bin, sondern weil es so schwer war, hierherzukommen.“

Dass er nach turbulenten drei Jahren in seinem Leben überhaupt wieder an den Start gehen konnte, führt der Schwimm-Star auch auf seinen Glauben an Gott zurück.

Im Vorfeld der Olympischen Spiele titelte die Londoner Tageszeitung „Evening Standard“ mit der Headline „Adam Peaty exklusiv: Nach drei Jahren Hölle hat mich mein Glaube zu einem neuen Menschen gemacht“. Peaty berichtete, dass er „in den vergangenen drei Jahren durch die Hölle gegangen“ sei. Er sei in den Alkoholismus abgestürzt und habe mit einer Depression zu kämpfen gehabt. Außerdem zerbrach seine Ehe mit Ex-Frau Eirianedd Munro, mit der er bei der anschließenden Scheidung auch noch einen Sorgerechtsstreit um den gemeinsamen Sohn George führte.

Der „Evening Standard“ berichtete, dass die Begegnung von Adam Peaty mit Pastor Ashley Null, den er in Melbourne kennengelernte und der als Seelsorger für das britische Olympiateam tätig ist, ein entscheidender Faktor für den Perspektivwechsel in seinem Leben war. In dieser Zeit habe der Schwimm-Star eine große Leere in seinem Leben empfunden und nach anderen Antworten gesucht, als die, wie man der schnellste Brustschwimmer aller Zeiten wird. Als er nach der Begegnung mit Pastor Ashley Null in Melbourne wieder zurück in Europa war, trafen sich die beiden Männer in Nottingham, wo Adam Peaty die Predigt des Pastors hörte, die ihm Antworten auf seine Lebensfragen gab. Auf diesen entscheidenden Lebensmoment in der Kirche zurückblickend, schilderte Peaty:

„Niemand wusste, dass ich kommen würde. Ich saß nur hinten und dachte mir: ‚Wenn das nicht für mich bestimmt ist, was dann?‘ Ich glaube nicht, dass die Gesellschaft die Antworten hat, die ich suche, vor allem als junger Mann, und das hat nichts damit zu tun, ein Sportler zu sein.“

Mit diesem Tag nahm er wahr, wie er stetig mehr zu sich selbst gefunden habe. Dabei bemerkt Peaty, dass diese Entwicklung ein noch andauernder Prozess ist. Über seine sich daraus entwickelnde Verbindung zu Glaube und Kirche erklärt der 29-Jährige:

„Seitdem bin ich immer dabei.“

Beim sonntäglichen Gottesdienstbesuch finde er Frieden, fügte er an.

Wie bei seinem Start bei den Olympischen Spielen in Paris zu sehen war, bringt Adam Peaty die Bedeutung seines Glaubens nun auch durch ein markantes Tattoo zum Ausdruck. Auf seinem Oberkörper befindet sich ein großes Kreuz, unter dem folgender Schriftzug steht: „Into the Light“.

 

Bereits im April 2024 berichtete das christliche Online-Portal jesus.ch, dass Adam Peaty dank Glauben und Kirche sein Burnout und seine Alkoholsucht überwunden habe. Darin wird berichtet, dass die Gemeinschaft im Glauben für den britische Schwimm-Star von großer Relevanz ist. Diesbezüglich erklärte er in einem Interview mit BBC Sport:

„Erst als ich wieder in die Kirche ging, als ich ausgebrannt war, wurde mir klar, dass ich eine Gemeinschaft habe, die da ist, egal was passiert. Das relativiert vieles und ich fühle mich dort zu Hause.“

Gegenüber „Mail Sport“ sagte Adam Peaty, dass er jeden Sonntag in die Kirche gehe, um ein besserer Sportler und Vater zu werden. Dazu erklärte er weiter:

„Es geht darum, ein besserer Mensch zu werden. Es geht nicht nur darum, ein besserer Sportler zu sein, sondern auch darum, ein besserer Vater für George zu sein. Es gibt noch so viele andere Gründe. Das geht ziemlich tief.“

 

Nach seinem Gewinn der Silbermedaille sorgte Adam Peaty für einen Gänsehaut-Moment der Olympischen Spiele in Paris, als er seinen dreijährigen Sohn George auf den Arm nahm und diesen einen innigen Moment mit ihm teilte. Dabei überkamen dem Schwimm-Star die Tränen. Wie bild.de berichtet, erklärte der 29-Jährige im Anschluss zu dieser Szene:

„In dem Moment, als ich George gesehen und ihn umarmt habe, war es um mich geschehen. Ich fühle mich, als hätte mich eine Biene gestochen. Mein Gesicht ist so geschwollen vom Weinen. Normalerweise fragt er: ‚Papa, bist du der Schnellste?‘ und ich hätte gesagt ‚Nein, heute nicht‘. Aber heute sagte er nur ‚Ich liebe dich, Papa‘ und das ist alles, was zählt.“

Quellen: news.yahoo.com, bild.de, jesus.ch (1), jesus.ch (2), idea.de

Anbei der beschriebene Gänsehaut-Moment zwischen Vater und Sohn, unmittelbar nachdem Adam Peaty die Silbermedaille gewann:

 

A heartwarming moment between Adam Peaty and his son ❤️@EllieSimmonds1 | @LutaloMuhammad | #Paris2024 pic.twitter.com/2RUu3X9Q8p

— Eurosport (@eurosport) July 28, 2024

Anmerkung: Wir bedanken uns beim PromisGlauben-Leser Rainer Hopper für den Hinweis und die Recherche zu diesem Artikel!