Andreas Gabalier spendete bei Trauerfeier in Graz österliche Hoffnung

Am 10. Juni 2025 tötete ein ehemaliger Schüler am Bundes­ober­stufen­real­gymnasium Dreierschützengasse im österreichischen Graz zehn Menschen – neun Jugendliche und eine Lehrerin. Beim interreligiösen Gedenkgottesdienst, der am 17. Juni mit Vertretern der katholischen sowie evangelischen Kirche und der Islamischen Glaubensgemeinschaft stattfand, sorgte der Musiker Andreas Gabalier für einen Gänsehaut-Moment, als er sein Lied „Amoi seg‘ ma uns wieder“ („Einmal sehen wir uns wieder“) sang und dabei die christliche Auferstehungshoffnung spürbar werden ließ.

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Im Interview mit PULS 24 erklärte Gabalier im Anschluss an die Trauerfeier, dass ihn die Tragödie von Graz „zutiefst berührt“ habe und er in einem Posting in den sozialen Medien selbst angeboten habe, einen kleinen Beitrag bei den Trauerfeierlichkeiten zu leisten, wenn dies gewünscht wäre.

So präsentierte er beim Gedenkgottesdienst in Graz mit Gitarre in der Hand sein Lied „Amoi seg‘ ma uns wieder“, das er einst für seinen verstorbenen Vater und seine verstorbene Schwester verfasst hat. Mit diesem Lied wollte er „ein kleines bisschen Trost schenken“, sagte der 40-Jährige gegenüber PULS24.

Danach gefragt, was er glaube, was dieser Song den Angehörigen der Opfer geben kann, erklärte Andreas Gabalier:

„Ich spiele dieses Lied nun bereits seit 15 Jahren. Ich merke, dass dieser Song zum Ende dieser oft turbulenten Konzerte immer wieder für Ruhe, Stille und viele Emotionen sorgt und in der heutigen Zeit einfach Trost, Hoffnung und Zusammenhalt schenkt.“

Als er diese Worte sprach, schallten im Hintergrund die Kirchenglocken. Weiter sagte Gabalier, dass der Gottesdienst in Graz bei ihm „Gänsehaut ohne Ende“ ausgelöst habe. Dabei äußerte er die Hoffnung, dass dieses Zusammenkommen der vielen Personen im Zeichen der Trauer ein Zeichen für „Miteinander und gegen Spaltung“ – nicht nur global, „sondern auch vor der eigenen Haustür“ sein könnte (Anmerkung: Das Video zu diesem Interview gibt es HIER).

 

Über die Bedeutung, die der christliche Glaube für ihn persönlich hat, sprach Andreas Gabalier bereits in der Vergangenheit (wir berichteten).

Im März 2025 schilderte er im Interview mit der Tageszeitung Die Welt, dass er auch nach den Schicksalsschlägen in seinem Leben am Glauben an Gott festgehalten habe.

Im Juni 2024 sprach Andreas Gabalier im Interview mit BILD über den Umgang mit seiner Trauer nach den Suiziden seines Vaters und seiner Schwester. Dabei betonte er seine Hoffnung auf sein Wiedersehen nach dem Tod, die er im Lied „Amoi seg‘ ma uns wieder“ zum Ausdruck gebracht hat, mit folgenden Worten:

„Das Lied trägt mich seit fünfzehn Jahren von Bühne zu Bühne und hat mein Publikum und mich schon viele Tränen gekostet. Ich blicke ins Publikum und in den Himmel, denke an meine Schwester und an meinen Vater.“

Gabalier berichtete, dass seine Schwester zwei Jahre nach dem Suizid seines Vaters, ihm „auf dieselbe Art“ gefolgt sei, weil sie „mit dem Verlust unseres Vaters nicht klargekommen“ sei. Der Tod seiner kleinen Schwester sei für ihn „schrecklich“ und „noch viel schlimmer“ als der Tod des Vaters gewesen. In ihm entwickelten sich damals Vorwürfe und Wut gegenüber seinem verstorbenen Vater, schilderte der Sänger. Auch gegenüber BILD äußerte Gabalier, dass ihm die Musik, seine Familie und sein Glaube an Gott im Umgang mit seiner Wut und Trauer halfen. So habe er keine professionelle Hilfe in Anspruch nehmen müssen. Vielmehr betonte Gabalier:

„Ich rede mit meiner Familie, mit meinen Freunden und ich singe. Irgendwie muss es weitergehen.“

Und weiter sagte er:

„Der Herrgott hat das Leben so gemacht, dass es irgendwann wieder möglich ist, Freude und Glück zu empfinden.“

 

Im Juni 2022 sprach Andreas Gabalier im Interview mit BILD über den Einfluss der gemachten Leiderfahrung auf sein Leben. Gabalier brachte zum Ausdruck, dass er sich insbesondere mit dem Tod seiner Schwester bewusst auseinandersetzte und er infolgedessen überhaupt erst die Motivation erhielt, sich „ganz der Musik“ zu widmen. Dazu erklärte er:

„Ich habe so einen Halt und eine Methode gefunden, mit dem Verlust umzugehen.“

Weiter teilt Gabalier die spirituelle Erfahrung mit, dass er sich in seinem Tun von seiner kleinen Schwester begleitet fühlt, was er wie folgt gegenüber BILD beschrieb:

„Es ist, als würde ich von meiner Schwester da oben eine Energie bekommen, die ich vorher nicht hatte. Durch diesen inneren Antrieb bin ich zu dem geworden, der ich heute bin.“

Durch den Glauben an Gott können Menschen eine hoffnungsvolle Verbindung zu ihren lieben Verstorbenen auch nach deren Tod aufbauen. Dies tut auch Andreas Gabalier, wenn er im Gebet Nähe zu seiner verstorbenen Schwester erfährt. Dazu schildert er:

„Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an sie denke. Ich habe in meinem Garten ein kleines Holzkreuz aufgestellt, an dem ich oft innehalte. Hier komme ich zur Ruhe, bete und tanke Kraft. Ich sitze dann vor dem Kreuz oder zwicke an den Blumen. Das sind Momente, in denen ich mich meiner Schwester ganz nah fühle.“

Quellen: puls24.at, instagram.com, welt.de, bild.de (1), bild.de (2), promisglauben.de