Foto: © Julia Martin / Kloster Münsterschwarzach

Anselm Grün betet in TV-Show für eine Kirche, „die Menschen nicht beugt, sondern aufrichtet“

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Die MDR-Sendung Riverboat entwickelt sich zur Talkshow mit Tiefgang, in der auch der Glaube an Gott kein Tabu ist. In letzter Zeit sprachen im Riverboat der Musiker Michael Patrick Kelly, der Comedian Markus Maria Profitlich oder der Pop-Sänger Toni Kraus in bewegenden Interviews über den sie tragenden Glauben. Nun kam es zu einem weiteren Highlight in dieser Sendung. Der Benediktinermönch und Bestsellerautor Anselm Grün, der mit mittlerweile über 300 Büchern Millionen Menschen weltweit Hoffnung und Lebenshilfe gibt, betete mit Moderator Jörg Kachelmann in der Show für eine Kirche, „die Menschen nicht beugt, sondern aufrichtet“.

Auf die Frage von Jörg Kachelmann „Möchten Sie mit uns für die katholische Kirche beten, dass sie es besser macht?“ erklärte Anselm Grün, dass er das nach dieser besonderen Einladung zum Gebet gerne tut. Anschließend richtete er die folgenden Worte an unseren Schöpfer:

„Barmherziger und guter Gott sende deiner Kirche den Geist der Wahrheit, dass sie alles aufdeckt, was sie verletzt hat und was an Mist herumliegt. Sende den Geist der Klarheit, dass sie gereinigt wird durch diese Krise. Und sende deinen Geist der Liebe, dass sie die Menschen nicht mehr beugt, sondern aufrichtet, dass die Menschen sich in ihr verstanden fühlen und nicht bewertet fühlen und dass sie einen Raum schafft, wo die Menschen mit ihrer spirituellen Sehnsucht in Berührung kommen, wo sie frei werden und sich aufrichten können und den Sinn ihres Lebens neu entdecken. Darum bitten wir durch Christus unseren Herrn. Amen.“

Ein Gänsehaut-Moment im deutschen Fernsehen, bei dem Moderator Jörg Kachelmann und einige weitere Talk-Gäste mit gefalteten Händen mitbeteten. Dieses TV-Highlight in Wort und Bild zum Nachhören und Nachsehen gibt es

HIER

 

Von Kachelmann im Laufe des Interviews danach gefragt, ob es bei seiner Entscheidung für ein Leben im Kloster „diesen epiphanischen Moment“ gegeben habe, erklärte der Benediktinerpater, dass diese Entscheidung bei ihm mit einem längeren Prozess verbunden war.

Zudem sprach Anselm Grün über sein neuestes Buch „Im Wandel wachsen“. Im Zuge dessen hob er die christliche Botschaft der Verwandlung hervor. Heutzutage stellt er fest, dass viele Menschen nach Veränderung suchen, in diesem Prozess, der etwas aggressives beinhalte, aber „die gleichen bleiben“. Sich verwandeln bedeute dagegen sich so zu würdigen, wie man geworden ist, und immer mehr die- oder derjenige zu werden, „die ich von meinem Wesen her sein könnte“. Während das Ziel der Veränderung darauf gerichtet sei, ein anderer Mensch zu werden, sei das Ziel der Verwandlung, „immer mehr ich selber zu werden“, die Gestalt zu werden, die dem eigenen Wesen entspricht, so der Benediktinerpater.

Als Erfolgsfaktoren seines Wirkens benannte Anselm Grün, dass er einfach schreibe, die Menschen nicht belehren wolle und sie dort abhole, wo sie sind. Er liebe die Menschen, für die er schreibe und wolle ihnen mit seinem Tun Hoffnung vermitteln, fügte der 77-Jährige weiter an.

Den Auftritt von Pater Anselm Grün in der Talkshow Riverboat zum Nachsehen gibt es HIER

Mit uns sprach Pater Anselm Grün vor 3 Jahren über die Sehnsucht nach Gott und die christliche Botschaft der Verwandlung, worüber er aktuell sein Buch „Im Wandel wachsen“ veröffentlicht hat: