‚Integration-Staatssekretärin‘ Serap Güler ist Ausrichtung nach dem christlichen Menschenbild wichtig

Die CDU-Politikerin Serap Güler ist Staatssekretärin für Integration in Nordrhein-Westfalen und eine enge Wegbegleiterin von Kanzlerkandidat Armin Laschet, worüber die BILD aktuell berichtet. Die 41-Jährige ist gläubige Muslima und Mitglied in einer christlichen Partei. Als Kind machte die Tochter eines türkischen Bergmanns, die in Marl geboren wurde und heute in Buchheim lebt, religiöse Erfahrungen im katholischen Kindergarten und in der katholischen Grundschule. Heute ist sie Mitglied der Kolpingsfamilie, ein internationaler katholischer Sozialverband mit Sitz in Köln.

Im September 2016 sprach Serap Güler in der beliebten Veranstaltungsreihe „Sofa-Gespräche der Kolpingsfamilie“ im Pfarrsaal St. Matthäus mit Pfarrer Jürgen Ruck über ihren Glauben, worüber die Online-Plattform come-on.de berichtete. Dass sie als gläubige Muslima Mitglied der Kolpingsfamilie ist, werde „nur von Außen als Besonderheit betrachtet“, während bei Kolping ihre religiöse Herkunft nie eine Rolle gespielt habe. Für sie sei es auch vielmehr wichtig, dass die Ziele des Kolpingwerks mit ihren „gemeinsam“ sind. Diesbezüglich betonte Güler: „Wir passen zusammen.“

Zu ihrer Begegnung mit dem katholischen Glauben in Kindergarten und Grundschule berichtete die CDU-Politikerin:

„Meiner Mutter war wichtig, dass ich dort auch religiöse Erfahrungen machen konnte. Das fand ich schön!“

Gegen politisierten Glauben bezog Serap Güler beim Sofa-Gespräch der Kolpingsfamilie ganz klar Stellung. So betonte sie, dass ein Mangel an Sprach- und Kulturkenntnissen zu bedenklichen Entwicklungen geführt habe und es unter jungen Muslimen „eine krasse Negativ-Entwicklung“ gebe. Dabei brachte sie zum Ausdruck, dass es sie irritiert, wenn sie von Schulleitern erfahre, „dass sich junge Muslime weigern, auf Klassenfahrten eine christliche Kirche zu betreten, weil sie den Glauben der anderen schlichtweg ablehnen“. Weiter sagte sie, dass in diesen Milieus „keine Gemeinsamkeiten im Glauben“ gesehen werden und oft nicht einmal Wissen besteht, dass der Gott Abrahams sowohl Gott der Christen als auch der Muslime ist. Dieser Denkweise könne ihrer Meinung nach mit Bildung entgegengewirkt werden, zum Beispiel „mit gemeinsamen, religionsübergreifenden Projekten“, in denen „das Verbindende des Christentums und des Islams hervorgehoben wird“.

Im Januar 2013 sprach Serap Güler im Interview mit dem Deutsch-Türkischen-Journal darüber, warum es für sie, die als erste türkeistämmige Abgeordnete der NRW-CDU in die Geschichte eingegangen ist, kein Widerspruch ist als Muslima in einer christlichen Partei aktiv zu sein.  Sie habe als gläubige Muslimin ihren Platz in der CDU gefunden, weil es „durchaus gemeinsame religiöse Werte“ gebe, die es zu unterstreichen gelte. Weiter erklärte sie:

„Das ‚C‘ in der CDU steht für die Ausrichtung unserer Politik nach dem christlichen Menschenbild, welches ja dem islamischen nicht widerspricht.“

Dazu betonte sie, dass es für sie wichtig ist, dass in der CDU der Mensch „auch in religiöser Hinsicht stets im Mittelpunkt“ stehe. Diesbezüglich zeigte sie sich überzeugt, „dass Menschen, die in ihrem Alltag einen stärkeren Wert auf die Religion legen, in der CDU bestens aufgehoben sind“. So habe sie „viele Freunde, die in der SPD sind, auch Muslime“, die „in ihren Ortsverbandssitzungen nur mal ‚Oh mein Gott‘ oder ‚Gott bewahre!‘ zu sagen“ bräuchten, infolgedessen sie mit „Reaktionen wie ‚Lass Gott aus dem Spiel!‘ oder ‚Gott hat hier nichts verloren!‘ konfrontiert wären. Der Umgang ihrer Partei sei diesbezüglich ein anderer, weshalb ihrer Meinung nach ein „religiöser Mensch“ hier mehr Halt finden würde.

Im Mai 2021 sagte Serap Güler im Gespräch mit dem Colonia Kochkunstverein:

„Das C in CDU steht für universelle Werte wie Gleichberechtigung, Zusammenhalt, Nächstenliebe. Somit ist es eine Einladung an alle, die sich den christlichen Werten verpflichtet fühlen.“

Wenn die CDU nur eine Partei für Christen wäre, würde sie das „ohne anmaßend zu klingen“ als „ziemlich unchristlich“ empfinden.

Quellen: bild.de, come-on.de, dtj-online.de, colonia-kochkunstverein.de