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Christian Mauersberger: „Ich brauche den Glauben wie die Luft zum Atmen“

Der Fußball-Profi Christian Mauersberger feierte 2011 sein Debüt in der U-17-Nationalmannschaft. Damals spielte er unter anderem mit Leon Goretzka, Serge Gnabry, Joshua Kimmich und Niklas Süle zusammen. 2018 verkündete er im Alter von 23 Jahren nach Stationen beim Chemnitzer FC, FC Schalke 04 II und dem FSV Zwickau überraschend sein Karriereende im Profi-Fußball, um sich intensiver mit seinem Glauben beschäftigen zu können. Nun ist er auf die Fußball-Bühne zurückgekehrt. Am 13. Juni 2023 verkündeten die Stuttgarter Kickers, die gerade aus der Oberliga Baden-Württemberg in die Regionalliga Südwest aufgestiegen waren, die Verpflichtung des Mittelfeldspielers. Im August titelte bereits die Stuttgarter Zeitung mit der Headline „Wie ein Profi durch Gott neuen Spaß am Kicken fand“. Nun berichtet auch das Sportmagazin Kicker darüber, dass der Glaube dem 28-Jährigen den Spaß am Fußball zurückgebracht habe.

2013 startete Christian Mauersberger seine Fußballkarriere beim Chemnitzer FC. Der Sprung in die Bundesliga gelang ihm allerdings nicht. Gegenüber kicker.de erklärte er rückblickend:

„Fußball war meine Identität, ich habe alles dafür gemacht. Aber mit 18 in dieses Haifischbecken zu kommen, wo nur das Leistungsprinzip zählt, war nochmal etwas anderes. Deshalb habe ich nach einem größeren Sinn des Lebens gesucht.“

Mit 23 wollte er nicht mehr zwischen Gott und Fußball entscheiden müssen, denn die Spiele fielen immer auf einen Sonntag und dem gläubig erzogenem Christen fiel es schwer, auf die Kirche zu verzichten. Doch eine Weile fand er einen Weg, sich unter der Woche in einem Bibelkreis, Zeit für Gott zu nehmen. Gegenüber der Zeitung SachsenSonntag erzählte er im November 2018:

„Das war eine schöne Zeit. Es kamen sogar Spieler aus der Mannschaft zu mir. Wir sangen, beteten und haben gemeinsam in der Bibel gelesen.“

Als er dann allerdings zu Schalke 04 wechselte, brachte das wieder einen religiösen Knick und er suchte und fand in der Hillsong Kirche seine damalige Berufung. So hängte er seine Fußballkarriere im Jahr 2018  – mittlerweile beim FSV Zwickau unter Vertrag stehend – an den Nagel und arbeitete in der Kirche mit Jugendlichen. Er studierte 2020 sogar Theologie. Gegenüber kicker.de betont er aktuell:

„Die Bibel und der Glaube interessieren mich. Ich merke aber auch, wie wichtig das Thema im Leistungssport sein kann, Leute zu unterstützen, die die Freude am Sport verlieren, weil der Leistungsdruck im Vordergrund steht. Da gilt es eine andere Perspektive draufzulegen, denn es gibt einen Gott, der jeden so annimmt, wie man ist.“

Seine zweite Leidenschaft, den Fußball, hat er aber nie ganz aufgegeben. Mit sechs anderen Fußballern gründete er den Verein „Fußball mit Vision“ und fand im Zuge dessen auch seine Freude am Ball wieder zurück. Dass er heute nochmal auf Regionalliga-Niveau bei den Stuttgarter Kickers spielen könne, mache ihn „richtig glücklich“, zumal er „eigentlich schon damit abgeschlossen“ gehabt habe, erklärte der 28-Jährige gegenüber kicker.de. Durch die gewonnene Reife könne er „jetzt nochmal meine beste Leistung abrufen“, zeigte sich Mauersberger gewiss.

Glauben und Stadion schlossen sich für ihn nie aus und das Gebet vor dem Spiel gehört für ihn als Ritual dazu. Im Interview mit SachsenSonntag betonte er:

„Ich brauche den Glauben wie die Luft zum Atmen.“

Seinen Glauben bringt Christian Mauersberger auch durch Tattoos zum Ausdruck. Auf dem linken Oberarm trägt er das Motiv zweier zum Gebet aneinander gelegter Hände. Darunter steht „Deus é Fiel“, was „Gott ist zuverlässig“ oder „Gottes Treue“ bedeutet.

Quellen: kicker.de, stuttgarter-zeitung.de, sachsen-sonntag.de, tag24.de, fussballmitvison.de, bild.de

Anbei eine Bibelauslegung zu Römer 12,1 von Christian Mauersberger im April 2023 auf dem Insta-Kanal „Fußball mit Vision“:

 

 

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Auch auf seinem Insta-Account bringt Christian Mauersberger zum Ausdruck, wer ihm grundlegende Orientierung gibt:

 

 

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