Foto: Laurence Chaperon, Christian Wulff3, CC BY 2.0

Christian Wulff: „Ich war mir sicher: Gott hat einen Plan, auch noch für mein Leben“

Der Rechtsanwalt und Politiker Christian Wulff, der von 2003 bis 2010 Ministerpräsident von Niedersachsen und von 2010 bis 2012 deutscher Bundespräsident war, sprach aktuell im Interview mit dem „gomagazin“, das von der Internationalen Vereinigung Christlicher Geschäftsleute und Führungskräfte (IVCG) herausgegeben wird, über seine Biographie und die damit verbundenen Aufs und Abs seines Lebens. Dabei hob der 63-Jährige den christlichen Glauben als kraftspendende Konstante in seinem Leben hervor.

Wie das „gomagazin“ berichtet, schaffte es Christian Wulff aus schwierigen Verhältnissen in der Kindheit bis ganz nach oben zum ersten Mann im Staat, als er 2010 zum zehnten Bundespräsident Deutschlands gewählt wurde. Doch dann kam es zum freien Fall, als er im Zuge der Wulff-Affäre zurücktrat, von deren Vorwurf der Vorteilsnahme er 2014 gerichtlich freigesprochen wurde. Die Erfahrung, aufgrund letztlich haltloser Anschuldigungen vom Staatsoberhaupt auf die Anklagebank zu wechseln, beschreibt Wulff im Interview mit dem ‚gomagazin‘ als „extrem“. Sein Leben sei in dieser Zeit von Schlaflosigkeit, enormen Druck, starken Ängsten, Sorgen, Wut und Verzweiflung begleitet gewesen. Danach gefragt, woher er die Kraft genommen habe, nicht aufzugeben, erklärte Christian Wulff, dass ihm neben guten Freunden insbesondere auch ein Buch des Theologen Pierre Stutz geholfen habe, in dem es darum ging, „die eigenen Unvollkommenheiten anzuerkennen“.

Überdies benannte der ehemalige Bundespräsident als Kraftquelle seinen christlichen Glauben, der ihm die Gewissheit gab, „dass ich als Geschöpf Gottes gewisse Tugenden, Werte und Fähigkeiten bekommen habe, die ich der Allgemeinheit zunutze machen muss“. Dazu schilderte der Katholik:

„Gott ist für mich Halt und das Wissen, dass es etwas Größeres und Dinge gibt, die wir nicht verstehen können, die uns aber demütig sein lassen sollten.“

Und weiter:

„Ich war mir sicher: Gott hat einen Plan, auch noch für mein Leben.“

Bei der Krisenbewältigung war für ihn nach eigenen Worten, „extrem wichtig, Handelnder zu bleiben und mich nicht als Opfer zu definieren und damit anderen Menschen keine Macht über mich zu geben“.

 

Bereits im Herbst 2019 sprach Christian Wulff vor einem Forum von Unternehmern über den Umgang mit Krisen (wir berichteten). Offen erklärte er auch da, dass ihm bei der Bewältigung seiner persönlichen Krisen sein Glaube geholfen hat. U.a. sagte er:

„Es ist gut, in Gottes Hand zu sein und zu wissen, dass der Schöpfer für jeden einen Plan hat.“

Heute steht Christian Wulff wieder mit beiden Beinen fest im Leben. Im Juni 2022 erhielt er die Ehrenbürgerwürde seiner Heimatstadt Osnabrück.

Quellen: gomagazin.ch, promisglauben.de