Christine Lieberknecht: „Als Christenmensch fühle ich mich aufgehoben bei Gott“
Aktuell fragte die BILD prominente Persönlichkeiten, wie sie im Alter mit dem Zweifel, nicht mehr gebraucht zu werden, umgehen. Dazu positionierte sich auch auch die frühere thüringische Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht, die 1958 in Weimar geboren wurde und in der ehemaligen DDR als Pastorin tätig war, und betonte ihren Gottesbezug als tragendes Fundament.
2014 verlor Christine Lieberknecht ihr Amt als Ministerpräsidentin von Thüringen an den Linken-Politiker Bodo Ramelow. Danach gefragt, was ihr half, danach nicht in ein tiefes Loch zu fallen, sagte die 67-Jährige:
„Als Christenmensch fühle ich mich aufgehoben bei Gott, unabhängig davon, wie bedeutend oder unbedeutend mich meine Mitmenschen finden.“
Nach dem Mauerfall machte Christine Lieberknecht Karriere als CDU-Politikerin. Bevor sie 2009 Regierungschefin von Thüringen wurde, war sie bereits Ministerin, Fraktionschefin und Landtagspräsidentin. Bereits in der Vergangenheit äußerte sie, dass ihr der christliche Glaube zu allen Zeiten Orientierung gab und sie insbesondere in der ehemaligen DDR die Freiheit eines Christenmenschen erlebte (siehe HIER). Weiter betont sie kontinuierlich, dass sie nicht im Verwalten, sondern in der aktiven Zuwendung zu den Menschen den Schlüssel für ein künftiges Erstarken der Kirche sieht (wir berichteten).
Im März 2025 referierte Christine Lieberknecht in der Kultur- und Bildungswerkstatt im thüringischen Nöbdenitz zum Thema „Ist Gott aus der Mode gekommen?“. Wie „Meine Kirchenzeitung“ berichtet, sprach sie über Dietrich Bonhoeffer und die Rolle der Kirche in der säkularen Gesellschaft. Als Grund für eine schwindende Bedeutung von Kirche benannte die ehemalige thüringische Ministerpräsidentin, dass Jesus Christus heutzutage innerhalb der Kirche viel zu wenig vorkomme. Mit Blick auf die Biographie des evangelischen Theologen Dietrich Bonhoeffer verwies sie darauf, dass Jesus Christus im Zentrum von Bonhoeffers Theologie stehe und unter diesem Aspekt sich in seinem Leben theologisches Nachdenken, spirituelle Tiefe und ethisches Verantwortungsbewusstsein ergänzt und bedingt hätten. Christine Lieberknecht mahnte, sich wieder mehr auf Jesu Leben, Leiden und Auferstehung zu fokussieren. Weiter sagte sie:
„Wenn wir Zukunft haben wollen, müssen wir wieder mehr über Glauben reden, Ursprung und Quellen nicht vergessen.“
Ende März 2025 ermutigte Christine Lieberknecht in der katholischen Pfarrkirche im oberfränkischen Altenkunstadt in einer Fastenpredigt zum Beistand für Menschen in Not. Dabei betonte die evangelische Theologin die Gottesbeziehung als Basis christlichen Handelns. Wie das Obermain Tageblatt berichtet, erklärte Lieberknecht:
„Gott ist zu uns Menschen als Kind in der Krippe gekommen und daraus können wir Hoffnung schöpfen, das gibt uns Trost und prägt unseren christlichen Glauben.“
Gott komme zu den Menschen in ihrem Leiden, fügte sie an. Des Weiteren hob sie hervor, dass der Blick auf Gott, der mit der Menschwerdung seines Sohnes in aller Empathie und bis zur bittersten Konsequenz die Menschen nicht alleine gelassen habe, Mut, Kraft und Zuversicht schenke.
Im Mai 2025 schrieb Christine Lieberknecht in einem Kommentar für die Schönstatt-Bewegung über die dramatische Situation von verfolgten Christen weltweit. Dabei hob sie mit folgenden Worten hervor, dass diese Christen in ihrem Bezug zu Gott uns ein Vorbild sein können:
„In mehr als siebzig Ländern der Erde, Tendenz steigend, werden derzeit etwa 365 Millionen Christinnen und Christen wegen ihres Glaubens diskriminiert, vertrieben, verhaftet, gefoltert oder sogar zum Tode verurteilt und hingerichtet. Und dennoch lobpreisen unsere gefährdeten und verfolgten Brüder und Schwestern in der Welt Gott und Jesus Christus. Auch sie singen das ‚Lied vom Lamm‘, das die Sünde der Welt trägt und bitten um Gottes Frieden, ebenso wie es die ersten Christen taten.“
Diesen Bezug zu Gott schilderte sie als elementar für sich daraus ergebendes christliches Handeln. Selbstverständlich seien Christen gefordert für den Frieden, für die Umwelt, für soziale Gerechtigkeit, für Menschen in Not und für die Demokratie einzutreten. Dazu betonte sie:
„Der Grund unseres Engagements aber liegt allein in Gottes Zusage an uns.“
In der Beziehung zu Gott würden „unsere Blicke und Sinne für die Leiden in der Welt“ geschärft, weshalb es gelte, IHM zu lobreisen und zu danken. Diesbezüglich schrieb sie weiter:
„Es ist der christliche Lobpreis Gottes, der den Unterschied macht zu zivilgesellgesellschaftlichen Bündnissen und Demonstrationen, politischen Kundgebungen und Konferenzen.“
Zum seinerzeit bevorstehenden 103. Deutschen Katholikentag, der vom 29. Mai bis 2. Juni 2025 in Erfurt stattfand, ermutigte sie deshalb:
„Gott loben, das ist unser Amt.“
Quellen: bild.de, schoenstatt.de, meine-kirchenzeitung.de, mainpost.de, bibeltv.de, promisglauben.de