Foto: Christian Langbehn (Verlagsgruppe Randomhouse)

Daniel Böcking: „Je mehr ich nach Jesus suche, desto begeisterter werde ich“

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Der BILD-Journalist Daniel Böcking, der 2002 als Lokalredakteur bei der Bild-Zeitung begann und seit 2024 als Mitglied der Chefredaktion für das Thema Künstliche Intelligenz und den KI-Chatbot Hey verantwortlich ist, setzte sich im Lauf seiner Zeit bei BILD mit seinem christlichen Glauben auseinander und thematisierte ihn seither in Zeitungsartikeln, zwei Büchern, Interviews und bei öffentlichen Veranstaltungen (wir berichteten). In seinem aktuellen Buch „Lass mal reden“ schreibt der 48-Jährige über kontroverse Themen von A wie Abtreibung bis W wie Wokeness, ohne eindeutige Antworten zu liefern. Vielmehr versteht er den Inhalt seines Buches als Einladung, in einen Dialog zu treten. Mit dem christlichen Medienmagazin Pro und der evangelischen Nachrichtenagentur Idea sprach Böcking über seine Motivation für dieses Buch und äußerte sich dabei auch zum nachhaltigen Perspektivwechsel, den er durch die Hinwendung zum christlichen Glauben erfuhr.

2016 veröffentlichte Daniel Böcking sein Buch „Ein bisschen Glauben gibt es nicht. Wie Gott mein Leben umkrempelt“, in dem er seinen Glauben öffentlich bekannte. Darin beschreibt er, dass seine Arbeit als Reporter beim Erdbeben in Haiti 2010 und bei anderen Katastrophen ihn zur Beschäftigung mit den Glauben an Gott angeregt habe. Seit 2013 ist er nach eigenen Angaben überzeugter Christ.

Im Interview mit Idea gibt Daniel Böcking zu erkennen, dass sein aktuelles Buch „Lass mal reden“ kein Schwarz/Weiß-Denken zu kontroversen Themen liefert, sondern vielmehr eine Diskussionsgrundlage bietet. Der BILD-Journalist betonte, dass er „kein Theologe und zudem ein Spätbekehrter“ sei. Zur Motivation für dieses Buch erklärte er u.a.:

„Mir ist nur wichtig, dass Christen miteinander reden, anstatt sich anzufeinden. Viele sind sehr hart und kernig, wenn sie ihre Wahrheitserkenntnis äußern.“

Überdies äußerte sich Daniel Böcking im Idea-Interview auch zu seinem persönlichen Glauben. Seine Arbeit bei BILD hält er mit seinem Glauben sehr gut vereinbar. Er fühle sich bei BILD, die für ihn zur „Champions League des deutschen Journalismus“ gehört, „sehr wohl“ und sei „noch immer überrascht“, wenn er sich als Christ für seinen Arbeitsplatz bei BILD rechtfertigen müsse. Er arbeite „leidenschaftlich gern“ für seinen Arbeitgeber und betont dazu weiter:

„Es gibt das schöne Sprichwort: ‚Wo Gott dich hingesät hat, da sollst du blühen‘.“

Zu seinem Weg im Glauben berichtete Daniel Böcking, dass er die Bibel einst für „ein Buch voller Märchen und Legenden“ gehalten habe und er sich „erst sehr spät im Leben mit der Bibel beschäftigt“ habe. Nach seinem Entschluss, sich intensiver mit Gott auseinanderzusetzen, habe er dann festgestellt, wie historisch das in der Bibel Überlieferte sei. So sei ihm vormals gar nicht klar gewesen, „dass Jesus Christus auch in nichtchristlichen Quellen als historische Person belegt ist“, so Böcking. Weiter erstaunte es ihn, „wie zeitlich nah die Evangelien nach den berichteten Ereignissen geschrieben worden sind“. Es habe ihn insgesamt begeistert, „dass so viel historisch belegt ist“.

Der BILD-Journalist ermutigte im Idea-Interview Mitchristen, mutig zu sein und auch anderen Menschen von der Lebensressource des christlichen Glaubens zu berichten. In einer Zeit, in der atheistische Weltsichten mit missionarischem Eifer verbreitet würden, würde er sich wünschen, dass Christen „nicht nur beleidigt am Rand“ stehen bleiben, sondern vielmehr über die Beweggründe ihres Glaubens sprechen. Er selbst rede viel über seinen Glauben, der heute fester Bestandteil seiner Identität ist, schilderte Böcking weiter. Dazu betont er:

„Je mehr ich nach Jesus suche, desto begeisterter werde ich.“

Nachdem er 30 Jahre ohne Gott gelebt habe, habe er durch die Hinwendung zum christlichen Glauben eine totale Befreiung und tiefgehende Orientierung erfahren. Dazu sagt er weiter:

„Ich empfinde den Glauben als Geschenk und bin immer noch dabei, dieses Geschenk auszupacken.“

 

Im Interview mit dem christlichen Medienmagazin Pro erklärte Daniel Böcking zur Motivation für sein neues Buch, dass er von Gott „irgendwann eine Art Impuls bekommen“ habe, als er feststellte, dass ihn folgende zwei Dinge „innerlich bewegen“. Zum einen störe es ihn, wenn Christen bei kontroversen Themen „mitunter wirklich hart in ihren Meinungen sind und deswegen Wut aufeinander entfachen“. Und zum anderen missfalle ihm, wenn Christen mit Vorurteilen begegnet wird und man sie bei kontroversen Themen in Schubladen einsortiert. Dazu schilderte Böcking, dass Christen in ihrer Haltung so vielfältig sind wie der christliche Glaube an sich vielfältig ist. Dabei sei der christliche Glaube durchaus herausfordernd und fordere auch heraus, was der BILD-Journalist wie folgt beschreibt:

„Den christlichen Glauben zu leben kann sehr herausfordernd sein und kann dazu führen, dass man aneckt. Aber ich sehe das eher als ein positives Abenteuer mit einem garantierten Happy End.“

Mit Blick auf die Relevanz des Glaubens hinsichtlich gesellschaftlichen Engagements erklärt Daniel Böcking:

„Für mich und viele Christen ist der Glaube ein absolutes Wertefundament.“

Wenn Christen sich für ihre Werte einsetzen, dann seien sie damit auch politisch unterwegs. Jedoch gebe es nicht eine christliche Politik an sich, sondern nur Christen in der Politik, merkte der 48-Jährige mit Blick auf das Engagement von Christen bei unterschiedlichsten Parteien an.

Quellen: idea.de, pro-medienmagazin.de