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Extrembergsteiger Steve Kröger: „Statt hoch hinaus musste ich tiefer gehen“

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Der Extrembergsteiger Steve Kröger ist heute ein gefragter Motivationscoach, Vortragsredner, Autor und Veranstalter von Seminarreisen, die körperliche Aktivität mit Persönlichkeitsentwicklung verbinden (siehe HIER). Ziel ist es jeweils dem eigenen Lebenssinn näher zu kommen. Tiefgehende Orientierung fand der 48-Jährige, als er sich dem christlichen Glauben zuwendete, der heute die wichtigste Stütze in seinem Leben ist.

Als Extrembergsteiger hat Steve Kröger sechs der sieben höchsten Berge aller Kontinente, die Seven Summits, bestiegen und darüber ein Buch geschrieben. Auf seinen Reisen lernte er, wie man Herausforderungen mental meistert und mit Rückschlägen, Widrigkeiten und Veränderungen umgeht. Das Projekt „7 Summits“ bestimmte zwischen 2007 und 2014 sein Leben. Gegenüber dem Kirchenblatt der Ev.-Luth. Kirchengemeinden Großbrückerswald und Mauersberg (Ausgabe Juni/Juli 2025) verriet er, dass er in jener Zeit geglaubt habe, Sicherheit für sein Leben in Erfolg und Selbstkontrolle zu finden. Gott spielte seinerzeit keine Rolle in seinem Leben. Katholisch getauft, trat er im Erwachsenenalter aus der Kirche aus. Dazu erklärt er in einer Pressemitteilung (www.allendorfmaurer.de, Eine Seilschaft mit Gott):

„Mit 18 Jahren kehrte ich Gott den Rücken. Nicht aus Trotz oder Enttäuschung, sondern weil ich keinen Zugang zu ihm fand.“

Er sei aber weiterhin „ein Suchender“ gewesen, der den Sinn des Lebens jedoch vor allem in der Welt, in Abenteuern und in Leistung suchte, schilderte Kröger im oben erwähnten Kirchenblatt. Während äußerlich alles gut gelaufen sei, habe er sich innerlich zunehmend „leer und erschöpft“ gefühlt, wobei ihm bewusst wurde, dass eine „tragende Sicherheit“ weder auf den höchsten Gipfeln noch im Glanz des beruflichen Erfolges zu finden sei.

Seinen Gemütszustand, in dem er sich damals befand, beschreibt er in der Pressemitteilung wie folgt:

„Doch egal, wie weit ich lief und wie hoch ich kletterte, es blieb ein stilles Echo unerfüllter Sehnsüchte nach einem tieferen Sinn. So lange noch ein höherer Gipfel darauf wartete, von mir erklommen zu werden, schien alles gut. Aber was würde passieren, wenn es keine Berge mehr zu besteigen, keine weit entlegenen Ziele mehr zu erreichen gäbe? Diese Fragen wurden mit der Zeit immer lauter.“

Bis dato war „seine Seilschaft“ im Leben auf seine eigene Stärke und die seiner Mitmenschen bezogen. Dies änderte sich durch seinen Perspektivwechsel von den höchsten Höhen hin zu den Tiefen der eigenen Seele, was Steve Kröger wie folgt beschreibt:

„Die Exkursionen auf die höchsten Gipfel der Welt haben mich dem Himmel ein ganzes Stück nähergebracht, aber die Himmelspforte habe ich dort nicht gefunden. Als ich mit der Zeit erkannte, dass die Lösung gar nicht im Weglaufen, sondern im Innehalten, in sich Hineinhorchen und Annehmen der inneren Stimme liegt, hatte ich ein neues Reiseziel vor Augen: Statt hoch hinaus musste ich tiefer gehen und meine Seele erforschen.“

 

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Kröger machte sich fortan auf den Weg, eine Seilschaft mit Gott zu bilden. Diesen „Tripp“ habe er im Rückblick „als anspruchsvoller als jede Bergsteigung“ empfunden. Er begann in der Bibel Gottes Stimme wahrzunehmen und sich mit ihm im regelmäßigen Gebet zu verbinden. Dabei fand er immer mehr die Gewissheit, dass Gott existiert und ihm Orientierung gibt. Eine für sein Leben prägende Erfahrung, die ihn zur Suche nach Gott antrieb, machte der Extremsportler, als er am 7. Berg, dem Mount Everest kurz vor dem Ziel umkehrte, weil er eine laute innere Stimme vernahm, die ihn warnte: „Es ist zu gefährlich!“ Tatsächlich ereignete sich wenig später ein schweres Lawinenunglück.

Für solche existenzielle Lebenserfahrungen bleiben den Menschen zwei grundsätzliche Deutungsmuster. So kann man diese Erfahrung in der Perspektive „Das ist halt so“ oder im Blickwinkel „Das war jetzt kein Zufall“ für sich annehmen. Kröger entschied sich für die zweite Sichtweise und machte sich auf die Suche nach Gott.

Der Begründer der Quantenphysik, Max Planck (1858 – 1947), der 1919 den Nobelpreis für Physik erhielt, sagte einmal zum Umgang mit den Grenzerfahrungen des menschlichen Lebens: „So sehen wir uns durch das ganze Leben hindurch einer höheren Macht unterworfen, deren Wesen wir vom Standpunkt der exakten Wissenschaft aus niemals werden ergründen können, die sich aber auch von Niemanden, der einigermaßen nachdenkt, ignorieren lässt. Hier gibt es für einen besinnlichen Menschen nur zwei Arten der Einstellung zwischen denen er wählen kann: Entweder Angst und feindseliger Widerstand oder Ehrfurcht und vertrauensvolle Hingabe.“ (Hinweis: Das Statement zum Nachhören gibt es HIER).

Die Konsequenz aus seiner Entscheidung für ein Leben in Ehrfurcht und vertrauensvoller Hingabe beschreibt Steve Kröger in seinem Beitrag im Kirchenblatt der Ev.-Luth. Kirchengemeinden Großbrückerswald und Mauersberg (Ausgabe Juni/Juli 2025) mit folgenden Worten:

„Sicherheit bedeutet für mich heute aber nicht mehr, dass alles kontrollierbar ist. Sicherheit ist diese tiefe, innere Gewissheit: Es gibt etwas, das mich trägt – immer. Auch wenn alles andere zerbricht, auch wenn ich scheitere oder strauchle: Dieses Gefühl hängt nicht an äußeren Umständen – nicht an Versicherungen, finanziellen Rücklagen oder durchdachten Plänen. Es wächst dort, wo ich an meiner Beziehung zu Gott arbeite, wo ich Raum schaffe für Begegnung, für Vertrauen, für Glauben.“

Zur Lebensrelevanz dieser grundlegenden Entscheidung erklärt er weiter:

„An Gott zu glauben, bedeutet für mich: Ich darf mich sicher fühlen – unabhängig von allem, was um mich herum passiert. Manchmal bete ich: ‚Gott, ich habe keine Ahnung, wohin du mich führst – aber ich vertraue dir.“

Mit dieser Gewissheit fühle er sich „angekommen“ und „gut aufgehoben“. Seine „Seilschaft mit Gott“ verleihe ihm heute Sicherheit, Geborgenheit und Kraft über eigenen Stärken und zähem Willen hinaus, beschreibt Kröger das Resultat seiner gemachten Erfahrung. Gegenüber der Katholischen Sonntagszeitung (Ausgabe vom 24./25. Mai 2025 / Nr. 21) erklärte er:

„Erfüllung liegt nicht im Gipfel, sondern in der Haltung, mit der wir unseren Weg gehen. (…) Es geht mir um Sinn statt Erfolg, um Ethik statt Gewinn. Denn Christ sein zeigt sich nicht in der Höhe, sondern in der Tiefe unseres Vertrauens, unserer Barmherzigkeit und der Sehnsucht, uns mit offenem Herzen von Gott führen zu lassen.“

In seine Vorträge baut der 48-Jährige oft einen Abschnitt über Spiritualität ein, weil er seinen Zuhörern vermitteln möchte, dass das Prinzip „höher, schneller, weiter“ nicht trägt, sondern sie einen inneren Halt brauchen – so wie er ihn gefunden hat. Steve Kröger ist heute Mitglied einer freikirchlichen-evangelischen Gemeinde in Hamburg. Um Gott noch besser zu verstehen, hat er ein Fernstudium am IGW (Institut für Gemeindeorientierte Weiterbildung) begonnen.

Quellen: Pressemitteilung (www.allendorfmaurer.de, Eine Seilschaft mit Gott); Kirchenblatt der Ev.-Luth. Kirchengemeinden Großbrückerswald und Mauersberg (Ausgabe Juni/Juli 2025); Katholische Sonntagszeitung (Ausgabe vom 24./25. Mai 2025 / Nr. 21); idea.de

Hinweis: Mehr Infos zu Vorträgen, Seminaren und Coaching von Steve Kröger gibt es unter:

www.stevekroeger.com