FCN-Profi Enrico Valentini: „Der Glaube ist zu meinem Lebensmittelpunkt geworden“

Der Fußball-Profi Enrico Valentini erlebt beim 1. FC Nürnberg aktuell schwierige Zeiten und rangiert mit seinem Verein am Tabellenende der 2. Bundesliga. Fußball ist aber nicht alles, was für ihn im Leben zählt. Halt und Kraft findet der 33-Jährige im christlichen Glauben (wir berichteten). Kürzlich sprach er mit Pater Max Cappabianca in der Sendung „So gesehen ‚Talk am Sonntag on Tour'“ über den Perspektivwechsel in seinem Leben.

Enrico Valentini zeigte sich als offene, dankbare und respektvolle Persönlichkeit. Die sein Leben bestimmenden vier Prinzipien hat er sich auf seinen Unterarm tätowieren lassen. Auf italienisch stehen da die Worte: Frieden, Ehre, Glaube und Liebe. Dazu erklärte er:

„Das sind vier Prinzipien, die in meinem Leben sehr wichtig sind und ein Kompass dafür sind, wie ich gerne anderen Menschen begegne.“

Dabei betont Valentini folgende Priorität:

„Der Glaube ist zu meinem Lebensmittelpunkt geworden und ist mir das Wichtigste.“

Zur Entwicklung seines Glaubens schilderte der Fußball-Profi, dass er im katholischen Glauben mit den damit verbundenen Traditionen wie Taufe, Kommunion, Firmung und Besuch des Sonntagsgottesdienstes aufgewachsen ist. Mit zunehmenden Alter sei er aber immer weniger in die Kirche gegangen. Der Bezug zum Glauben habe in dieser Zeit „an Bedeutung verloren, ohne zu leugnen, dass es einen Gott gibt“, erklärte der FCN-Star. In seiner Zeit als Profi beim VfR Aalen, wo er von 2010 bis 2014 spielte, eröffnete sich für ihn ein neuer Zugang zum christlichen Glauben, als ihn ein Teamkollege zu einem Hauskreis einlädt, wo er „genauer mit der Bibel in Kontakt kam“. Die Beschäftigung mit den Inhalten der Bibel und dem Bezug dessen auf das heutige Leben habe zu einem Perspektivwechsel in seinem Leben geführt. Die erste Bibelstelle, mit der er sich damals beschäftigte, sei das ‚Gleichnis vom Sämann‘ im Matthäusevangelium gewesen (Mt 13,1-23), in dem beschrieben wird, dass Gottes Wort wie ein Samen ist, der ausgesät wird und mitunter auf trockenen Boden und mitunter auf fruchtbarem Boden fällt. Durch dieses Gleichnis habe er sich angesprochen gefühlt. Durch das Lesen in der Bibel sei ihm klar geworden, dass ihm das „sehr gut tut“ und das „der fruchtbare Boden“ für ihn ist. So betont Valentini:

„Die Bibel ist mein Anker.“

Sowohl privat als auch im Beruf trat eine Verwandlung in sein Leben. Der 33-Jährige erklärte, dass er heute „viel ruhiger und gelassener“ ist, er bestimmte Dinge in seinem Leben an Gott abgibt und der Wert der Vergebung ihm wichtig ist. Dies habe er im Laufe der Zeit an sich feststellen können. Die Bereicherung, die durch einen lebendigen Glauben in sein Leben kam, beschreibt Valentini wie folgt:

„Du hast ein Fundament. Du weißt, wohin du immer zurückgehen kannst. Ich weiß, was mein Anker ist. Ich weiß, wer immer da ist und mit wem ich immer sprechen kann.“

Diese Gewissheit zu haben, sei für ihn „das Wichtigste“ in seinem Leben. Die Verbindung zu Gott hole ihn „immer wieder zurück auf den Boden“ und lasse ihn auf „die wichtigen Dinge“ fokussiert sein.

Weiter berichtete Valentini, dass das Gespräch über den eigenen Glauben unter Fußballern kein Tabu ist und er mitunter mit seinen Mannschaftskollegen in der Kabine auch gerne über Glaubensfragen diskutiert.

Seinen Glauben möchte er nicht symbolisch vor sich hertragen, sondern vielmehr durch sein Verhalten zeigen. Deshalb praktiziere er auch nicht mehr besondere Rituale vor dem Betreten des Rasens. Interesse am Glauben möchte er durch sein ehrenamtliches Engagement schaffen. So besucht er im Rahmen des Projekts „Fußball mit Vision“ Schulklassen und spricht mit den jungen Menschen über seinen Weg im Glauben und die leidenschaftlichen Aspekte des Lebens.

Quelle: katholisch.de

Hinweis: Das beschriebene Interview von Pater Max Cappabianca mit Enrico Valentini zum Nachsehen gibt es:

HIER

Der 1. FC Nürnberg empfahl via Facebook das Interview als TV-Tipp des Tages: