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Francis Su: „Ich brauchte Gott, um zu verstehen, warum ich Mathematik studierte“

Der US-amerikanische Mathematiker Francis Su, der von 2015 bis 2017 Präsident der Mathematical Association of America war und mehrere Auszeichnungen für herausragende Lehre erhielt, trieb einst neben der Faszination für Mathematik die Sehnsucht nach Erfolg an, bis zu dem Tag, an dem existenzielle Lebensfragen in sein Leben einzogen. Im Zuge dessen begann er mit Gott zu rechnen.

Wie das Schweizer Online-Portal jesus.ch unter der Headline Ein Mathematiker rechnet mit Gott“ in einem sehr lesenswerten Artikel schildert, wurde das Thema Glauben für Francis Su, der als Mathematik-Professor Kombinatorik, ihre Anwendung in der Wissenschaft und Spieltheorie lehrt, erst im Laufe seines Lebens relevant. Über seinen Weg zum Glauben hatte Francis Su im Juni 2023 in einem Beitrag auf der Online-Plattform christianitytoday.com ausführlich berichtet. 

In seiner Kindheit spielte Religion keine Rolle, außer das seine nicht-religiösen Eltern ihn bei einer kirchlichen Grundschule anmeldeten, weil sie von der dortigen Qualität der Ausbildung überzeugt waren. Dort habe er eine gewisse Ehrfurcht vor sakralen Räumen entwickelt, mehr aber auch nicht. 

Die Auseinandersetzung mit naturwissenschaftlichen Zusammenhängen brachte dann ein Staunen in ihm hervor, das er wie folgt beschreibt:

„Das Universum hatte eine bezaubernde Ordnung, die sich damit erschließen ließ. Ich lernte zu schätzen, dass mathematische Wahrheiten real sind, obwohl sie nicht physisch sind, und dass sie die Welt beeinflussen, obwohl sie außerhalb von ihr existieren.“

Diese spirituelle Einsicht führte ihn aber noch nicht zur Auseinandersetzung mit der Frage nach Gott. Vielmehr nahm neben seiner Faszination für Mathematik die Sehnsucht nach Erfolg großen Raum im Leben des Harvard-Absolventen ein. Erst als er durch schwere Erkrankungen seiner Eltern hautnah die Grenzbereiche des menschlichen Lebens erfahren musste, begann er sich existenzielle Fragen zu stellen, die jenseits des mathematischen Erkenntnisbereichs lagen. In seiner Verzweiflung kamen ihm Fragen in den Sinn wie ‚Was war das Leben wert, wenn seine Eltern im Sterben lagen?‘ und ‚Gibt es irgendeine Hoffnung?‘.

Im College wandte er sich an christliche Mitstudenten, die ihren Glauben vernunftbegründet lebten, und begann sich für Ihre Sichtweise auf seine Fragen zu interessieren. Besonders beeindruckt zeigte sich der Mathematiker davon, dass seine Kommilitonen ihren christlichen Glauben nicht als moralisches Regelwerk vorstellten, sondern in Form einer gelebten Beziehung zu Jesus Christus. Dies sei neu für ihn gewesen und mit dem Leben Jesu konnte er sich identifizieren, was Su wie folgt weiter beschrieb:

„Sie zeigten mir, dass Jesus ein Mann der Schmerzen war, der mit Kummer vertraut war. Er litt, was bedeutete, dass er das Leiden meiner Familie verstehen konnte. Zum ersten Mal verstand ich die Notwendigkeit der Gnade.“

In der weiteren Auseinandersetzung habe der christliche Glauben für ihn „plötzlich einen Sinn“ ergeben. Dazu erklärte Francis Su:

„Jesus bot mir Erleichterung von meiner schmerzlichen Einsamkeit und die Gewissheit, dass ich mehr im Leben haben würde, als ich von meinem begrenzten Standpunkt aus sehen konnte.“

Um diesen sich öffnenden Weg weiterzugehen, begann der Harvard-Absolvent die Bibel zu lesen, wobei ihm dabei der vernunftbegründete Zugang wichtig war. Zu diesem Prozess erklärt er rückblickend:

„Ich wagte einen Sprung und beschloss, mein Leben Jesus anzuvertrauen.“

Dies führte zum Perspektivwechsel in seinem Leben, in dem nun sein Selbstwertgefühl immer weniger von seinen erbrachten Leistungen abhängig war. Auch wenn die Lebensprobleme weiter blieben, hatte er nun eine Quelle der Hoffnung und letztgültigen Sinns entdeckt, die ihn durch die Herausforderungen des Lebens tragen konnte.

Zu dem, was Gott in seinem Leben anders macht, betont Francis Su:

„In Gott habe ich Ruhe gefunden von meinem sinnlosen Streben nach Bedeutung. Der Jesus, der in der Kathedrale am Kreuz hing, spricht jetzt in meinem Innersten zu mir und erinnert mich daran, dass die Liebe Gottes als Quelle meiner Würde genügt.“

Sein Glaube hat auch Auswirkung auf sein soziales Engagement für Randgruppen. Zudem schrieb er  ein vielbeachtetes Buch mit dem Titel „Mathematics for Human Flourishing“ (Mathematik, die das Menschsein aufblühen lässt). Seinen Beitrag, der im Juni 2023 bei christianitytoday.com veröffentlicht wurde, stellte er mit Blick auf die in seinem Leben gemachten Erfahrungen unter den treffenden Titel:

„Ich liebte es, Mathe zu studieren. Ich brauchte Gott, um mir zu zeigen, warum.“

Quellen: jesus.ch, christianitytoday.com, francissu.com

Anbei ein Statement von Francis Su zur Auswirkung seines Glaubens auf seine Arbeit als Mathematiker:

 

Hier ein Statement von Francis Su, mit dem er erklärt, wie seiner Meinung nach Mathematik einem Menschen helfen kann, gut zu leben.