Friedrich von Thun: „Für mich ist Kirche ein Ort, an dem ich zur Ruhe kommen kann“

Der Schauspieler Friedrich von Thun, der 1999 mit dem Bambi, 2006 als Auslandsösterreicher des Jahres und 2007 mit dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet wurde, verkörpert seit 2018 in der beliebten ARD-Filmreihe „Zimmer mit Stall“ den störrischen Scheunenbewohner Barthel. Am vergangenen Freitag lief die Folge „Das Blaue vom Himmel“, die sich um existenzielle Fragen wie ‚Warum leben wir? Was kommt danach? Und wie füllen wir die Zeit dazwischen mit dem, was wir Glück nennen?‘ drehte. Anlässlich dessen stellte sich der 81-Jährige im Interview mit dem Weser-Kurier der Gretchenfrage.

Auch wenn er selbst nicht nach einem höherem Sinn suche, beschreibt er die Kirche als Ort, der ihm gut tut. Dazu schilderte Friedrich von Thun:

„Ich bin im Katholizismus aufgewachsen und von dieser Kultur geprägt.“

Er sei heute zwar kein Kirchgänger mehr, womit er sich wohl auf den Gottesdienstbesuch bezieht, denn:

„Für mich ist die Kirche ein Ort, an dem ich meditiere und zur Ruhe kommen kann. Das mache ich gern.“

Insbesondere, wenn er in anderen Städten und Ländern unterwegs ist, besuche er Kirchen und Tempel. Zu seinen Erfahrungen dort ließ er wissen:

„Man spürt die besondere Aura von Orten, an denen Menschen zusammengekommen sind, Trost gesucht und vielleicht gefunden haben.“

Er selbst suche aber nicht nach einem höheren Sinn und finde vielmehr seinen Sinn „in schönen Dingen, die der Mensch geschaffen hat“, wie beispielsweise in der Kunst und Musik. Er sei „einfach Agnostiker“, merkte von Thun an. Dazu erklärte er:

„Ich habe nichts gegen Religion oder bin auch nicht sicher, dass es keinen Gott gibt. Ich halte seine Existenz nur nicht für besonders wahrscheinlich.“

Die Frage, ob ihm die Vorstellung der Wiedergeburt nicht reizvoll erscheine, verneinte von Thun und merkte augenzwinkernd an:

„Vielleicht bin ich für derlei Ideen am Ende dann doch zu katholisch.“

Quelle: weser-kurier.de