Angelika Kirchschlager: „Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht Gott auf Knien danke“

Die österreichische Sängerin (Mezzosopran) Angelika Kirchschlager, die auf vielen Opernbühnen der Welt zu hören ist, sprach anlässlich ihres Liederabend „An mein Herz“ in München im Interview mit BR-Klassik über Glauben und Zuversicht.

Ganz im Sinne der gestrigen Auslegung zum Sonntagsevangelium von unserem geistlichen Begleiter Pater Christoph Kreitmeir (siehe HIER) betont Angelika Kirchschlager gegenüber BR-Klassik, dass es in unseren unruhigen Zeiten wichtig ist, Oasen für Herz, Seele und Geist zu schaffen, „um halbwegs über Wasser zu bleiben, auch mal durchatmen zu können, die Zuversicht nicht zu verlieren“, so die 57-jährige mit Blick auf ihr Programm mit dem Titel „An mein Herz“.

Ihre Entscheidung, sich in Zukunft von der großen Opernbühne zu verabschieden und sich ganz auf Liederabende und ihren Unterricht an der Musikuniversität in Wien zu konzentrieren, erklärt Angelika Kirchschlager mit ihrem zugrundeliegenden Gottvertrauen. Zu ihrer Begründung, dass sie aufgrund der aufwendigen Opernproduktionen nicht mehr wochenlang von zuhause weg sein wolle und glücklich über ihren Job an der Universität sei, fügte sie an:

„Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht dem lieben Gott auf Knien danke, dass ich diesen Job bekommen habe, weil ich jetzt endlich ein halbwegs normales Leben leben kann.“

 

Ihr Gottvertrauen wurde in ihrer Kindheit grundgelegt. Im Mai 2018 wurde am Pfingstmontag in der ORF-Sendung „FeierAbend“ berichtet, dass Angelika Kirchschlager von ihren Eltern beschützt und liebevoll gefördert wurde und ihr dabei auch ein Glauben an Gott vermittelt wurde, der nicht von Angst sondern von Vertrauen geprägt war. Darauf zurückblickend sagte sie:

„Ich bin sehr dankbar, dass ich in diesem Glauben aufwachsen durfte.“

Die Sängerin schilderte, dass ihr Verständnis von Kunst einen transzendenten Bezug hat. So sei der alleinige Ausdruck des Menschen für sie „keine Kunst“. Dazu erklärte sie weiter:

„Kunst entsteht dann, wenn ich in der Lage bin, etwas auszudrücken, das mehr ist als wir Menschen. Wenn ich über den Tellerrand, über das Menschsein hinausschauen kann.“

So sind für sie Glaube und Musik eng miteinander verbunden, was sie wie folgt beschrieb:

„Jetzt wo ich mein Leben in der Musik verbringe, kreuzt der Glaube ständig meinen Weg.“

Ihre Verbindung zu Gott pflegt Angelika Kirchschlager auch durch den Kirchenbesuch. Durch das Anzünden einer Kerze und der empor zeigenden Flamme, erlebe sie über diese Symbolik „eine Verbindung zum Göttlichen“. Diese Beziehung ergebe sich auch, wenn sie sich vor einem Auftritt konzentriere.

Weiter teilte die Sängerin mit, dass sie ihr Talent als gottgegeben ansieht. Dazu erklärte sie:

„Eine Gabe muss ja von irgendwem kommen.“

Das Pfingstfest lässt sie mit der Besinnung auf die sieben Gaben des Heiligen Geistes dies nachspüren. Die Gabe der Gottesfurcht hat für sie dabei nichts mit Angst, sondern vielmehr mit Respekt zu tun. Aus diesem Verständnis heraus empfindet Kirchschlager Respekt für alles, was ihr in diesem Leben geschenkt wurde wie zum Beispiel für ihre glückliche Kindheit, ihre liebevolle Eltern sowie für Erfolg und Erfüllung im Beruf.

Den Gottesbezug schilderte sie als entscheidend für ihr Empfinden von Respekt und Dankbarkeit, das sich daraus ergibt, dass ihr das Erfahrene ihrer Meinung nach „zuteil wurde“.

Quellen: br-klassik.de, religion.orf.at