Klaus Maria Brandauer ist dankbar für den Zugang im Glauben

Der österreichische Schauspieler Klaus Maria Brandauer, der 1986 für seine Rolle im Film „Jenseits von Afrika“ für den Oscar nominiert und mit dem Golden Globe Award ausgezeichnet wurde, betonte in der Vergangenheit immer wieder, dass er trotz aufkommender Zweifel am Glauben festhält (wir berichteten). In Anlehnung an ein Buch von Luis Buñuel bezeichnete sich der heute 79-Jährige des Öfteren in Interviews als „Atheist von Gottes Gnaden“, wobei er zum Ausdruck bringt, dass er eben auch im Zweifel an Gott festhält. Nun erklärte Brandauer im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa), dass er dankbar für den Zugang im Glauben sei.

Im März 2018 teilte Klaus Maria Brandauer im Interview mit dem Kölner Stadtanzeiger  mit, dass es seiner Meinung nach vernünftig ist, auch in Momenten des Zweifels am Glauben festzuhalten (wir berichteten). Dazu schilderte er:

„Atheist zu sein von Gottes Gnaden – das ist doch die Lösung für den Glauben. Dann können wir alle dabei bleiben. Nicht von ungefähr bekommt der Glaube gerade bei großen Naturwissenschaftlern, denen man ganz und gar ‚vernünftige‘ Erklärungen für alles in der Welt zutraut, plötzlich wieder eine Bedeutung. Offensichtlich kommt keiner, der seine fünf Sinne noch beisammen hat, an diesem Thema vorbei.“

Überhaupt kenne er keinen großen Religionskritiker, „der nicht doch auch einen Glauben hätte“. Auch wenn dieser bei manchem nur „in der Leugnung und der Verweigerung“ bestünde, befand Brandauer.

Sein Hineinwachsen in den katholischen Glauben beschrieb er mit großer Wertschätzung. Er sei in seiner Kindheit von „tadellosen Vertretern der Kirche“ begleitet worden, die ihm „nicht so doktrinär, sondern mit Wohltätigkeit und allerlei Aufgaben, die sie uns anvertraut haben“, begegnet sind.

Aktuell teilte Klaus Maria Brandauer im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit, wie dankbar er für diese Prägung ist. Dazu sagte er:

„Ich bin katholisch aufgewachsen und bis heute dankbar, dass ich so einen Zugang gefunden habe.“

Auch heute gehe er „gern in die Kirche“, insbesondere „in die großen Dome in Köln oder Aachen und auch in den Wiener Stephansdom“. Zum Grund für seine Sehnsucht, die ihn zur Kirche zieht, erklärte der Schauspieler:

„Es gibt ein Bedürfnis, mich immer wieder mit mir selbst zu unterhalten über Glauben, über die wunderbare Geschichte von Jesus Christus.“

Weiter schwärmte Brandauer von der Inspiration, die er als sehr überzeugter Ministrant in kirchlichen Messfeiern mitbekam.

 

Zu seinem Verständnis von Gott erklärte sich Klaus Maria Brandauer im Herbst 2016 in der SRF-Sendung „Philosophie Sternstunde“. Dabei berichtete der Schauspieler, dass er sich regelmäßig beseelt von etwas fühle, das nicht von dieser Welt ist. Zu seinem Gottesbild teilte er mit, dass er nicht an einen Gott der Vorbestimmung glaube. Für ihn sei Gott kein Spielleiter, sondern vielmehr eine höhere, überblickende Instanz, die zwar weiß, was wir tun werden, aber nichts vorherbestimmt. Gott lasse dem Menschen seine Freiheit. Gott als Beobachter und den Menschen als autonom handelndes Wesen zu sehen, sei für ihn reizvoll, genauso wie der Zweifel, der zum Glauben gehöre, so der österreichische Charakterdarsteller.

Quellen: merkur.de, ksta.de, sueddeutsche.de, srf.ch

Anbei ein Statement des Begründers der Quanten-Physik Max Planck (1858 – 1947), das gut zu den Worten von Klaus Maria Brandauer passt: