Kabarettistin Lisa Feller: „Für mich ist göttliche Liebe universell“
Die Schauspielerin und Komikerin Lisa Feller, die seit 2019 Gastgeberin der ARD-Kabarettshow Ladies Night ist, studierte einst katholische Theologie. Anlässlich eines Auftritts zu ihrem aktuellen Bühnenprogramm „Dirty Talk“ im Haus des Bürgers in Bad Dürrheim äußerte sie sich im Interview mit dem SÜDKURIER auch zu ihrem Glauben.
Wie auf der Alumni-Seite der Uni Münster zu lesen ist, studierte Lisa Feller an der Universität Münster den Studiengang Grundschullehramt mit Hauptfach Katholische Religion. In ihrer 2001 eingereichten Staatsexamens-Arbeit analysierte sie „Die Diskussion um die ethische Bewertung der NATO-Intervention in Jugoslawien in Kirche und Theologie“.
Ihren Weg von der angehenden Religionspädagogin zur Bühnenkarriere wird auf br.de wie folgt beschrieben: ‚Ihr Studienziel war katholische Religionspädagogin. Ob das Aufwachsen in einer katholischen Gemeinde für ihre Bühnenkarriere ausschlaggebend war, kann Lisa Feller nur vermuten. In der Familie gab es keine Bühnenmenschen, sie ist der erste Künstler in der Ahnenreihe.‘
Im Februar 2022 wurde Lisa Feller im Interview mit der Backnanger Kreiszeitung nach der Übereinstimmung ihres Weges vom Grundschullehramtsstudium mit Hauptfach katholische Religion zu einem Bühnenprogramm gefragt, in dem es unter anderem ums Singledasein einer alleinerziehenden Mutter geht, die gelegentlich auch mal einen Mann kennenlernen möchte, ohne gleich als Rabenmutter zu gelten. Dazu erklärte die Kabarettistin, dass ihr berufliches Erstziel und ihre Bühnenkarriere nicht „zwei weit voneinander entfernte Punkte“ wären, als man das gemeinhin denken würde. Manches liege ihrer Meinung nach „vielleicht nicht so weit auseinander“, was Lisa Feller wie folgt weiter ausführte:
„Mir fällt dazu ein, dass es ja nicht wenige Menschen im Entertainmentbereich gibt, die früher mal Messdienerin oder Messdiener waren.“
Sie habe noch nicht herausgefunden, was ehemalige Messdiener „genau für die Schnittmenge qualifiziert“. Vielleicht liege sie im Nachgehen der Frage, was den Menschen eigentlich ausmache, vermutet Feller. Zudem sei ihrer Meinung nach Humor genauso wie Religion „etwas zutiefst Menschliches“. Schlussendlich habe sie sich „nicht gegen den Lehrerberuf, sondern für den anderen entschieden“, betonte die Kabarettistin.
Im aktuellen Interview mit dem SÜDKURIER erklärte sich Lisa Feller zur Frage, was der Glaube für sie bedeute. Dazu sagte die 47-Jährige, dass die Antwort darauf nicht einfach sei und sich „nicht einfach in ein paar Sätze packen“ lasse. Sie ließ aber wissen:
„Ich denke, wenn es einen Gott gibt, der alles erschaffen hat, wird er sich nicht damit aufhalten, die kleine Erde in verschiedene Felder aufzuteilen. Für mich ist göttliche Liebe universell.“
Der liebevolle Umgang miteinander ist Teil ihres Bühnenprogramms „Dirty Talk“, in dem sie das aktuelle gesamtgesellschaftliche Phänomen aufgreift, dass alle übereinander, gegeneinander und kaum mehr miteinander sprechen. Im Interview mit Neue Westfälische erklärte Lisa Feller im Januar 2023, dass sie einen Beitrag leisten wolle, „zu sagen, dass wir so nicht weitermachen müssen“, sondern „dass man zwischendurch auch mal nett zueinander sein kann, und dass das überhaupt nicht uncool ist, sondern im Gegenteil auch noch glücklich macht“. Immer schlecht drauf zu sein und nur das Negative zu sehen, helfe keinem weiter. In ihrem Tun will Lisa Feller einen anderen Fokus setzen, den sie mit Blick auf ihre aktuelles Bühnenprogramm wie folgt beschreibt:
„Ja zu sagen zur Lebensfreude, das möchte ich mit ‚Dirty Talk‘ vermitteln.“
Mit Blick auf die gegenwärtige Praxis, dass Wut und Hass über die sozialen Medien transportiert werden, erklärte Feller, dass sie keine Soziologin sei, um dieses Phänomen zu beurteilen. Vielmehr fügte sie an:
„Ich wünsche mir nur, dass es wieder zurückgeht zu mehr Respekt und einem Miteinander statt Gegeneinander.“
Dahingehend gelte es ihrer Meinung nach, „mehr auf das Gute zu achten“ als sich nur mit negativen Nachrichten zu beschäftigen. In ihrem Tun als Kabarettistin versuche sie an diesem Punkt „mit den kleinen Hebeln, die ich habe, anzusetzen“. So wolle sie, den Menschen einen schönen Abend bescheren und sie zum Lachen bringen. Zur möglichen Wirkung betont Feller:
„Ein fröhliches Gesicht fängt nicht gleich an zu schimpfen.“
In ihrem Programm erwarte die Gäste „ein befreiender, schöner netter Miteinander-Abend mit vielen Alltagsthemen und Humor“, nach dem man im Anschluss glücklicher nach Hause gehe. Weiter betonte die alleinerziehende Mutter von zwei Söhnen, dass ihr Programm auch „familientauglich“ sei.
Quellen: suedkurier.de, uni-muenster.de, br.de, bkz.de, nw.de